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Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Titel: Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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dumm und völlig realitätsfremd war, prägte sich sein Anblick ihrem Kopf und ihrem Herzen tief ein. So wollte sie ihn in Erinnerung behalten, egal was noch kommen würde.
    Niemand hatte sie je wirklich geliebt. Doch wäre die Lage anders gewesen, hätte Ty das vielleicht getan. Damit konnte sie sich trösten.
    »Also hast du alle Brücken hinter dir abgebrochen und bist deinen eigenen Weg gegangen. Du bist so weit wie möglich weggezogen und bist Dozentin geworden, statt in die gleiche Falle zu tappen wie der Rest der Familie. Und ich bin sicher, sie haben nicht die geringste Ahnung, dass dich das zu etwas ganz Besonderem macht.«
    Lily schnaubte. Was er sagte, machte sie traurig, aber es belustigte sie auch. »Hmm. Was Besonderes. Das ist sehr freundlich ausgedrückt.« Sie schüttelte den Kopf. »Ist ja auch egal. Ich hätte dort nicht hingehört, selbst wenn das damals nicht geschehen wäre. Das hätte nicht viel geändert, außer dass Elizabeth mich als Kind vielleicht auch zu ein paar miesen kleinen Fernsehrollen gedrängt hätte.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich habe das alles hinter mir gelassen. Mir blieb keine andere Wahl.« Dann grinste sie ihn an. »Aber die ganzen Jahre mit den Psychofritzen haben mir schon was gebracht. Dafür, dass ich eine Hollywood-Göre bin und meine Eltern mich gehasst haben, komme ich überraschend gut zurecht.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dich hassen.«
    »Nein. Über das Stadium sind sie schon seit einiger Zeit hinaus. Inzwischen bin ich ihnen nur noch gleichgültig.«
    »Lily.« Er sagte ihren Namen auf eine Art, die in ihrem Herzen die Sehnsucht weckte nach etwas, das nicht sein konnte. Wieder strich er ihr über das Haar, und diesmal war von Unsicherheit nichts mehr zu spüren.
    »Deine Eltern sind Idioten. Glaub mir, ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen.«
    »Tja, und ich habe noch nie jemanden getroffen, der Blut trinkt und sich in eine Riesenkatze verwandelt, also dürfte sich das wohl ausgleichen.«
    Er lächelte, was seine kantigen Gesichtszüge gleich sehr viel weicher wirken ließ. Jedes Mal, wenn Lily dieses Lächeln sah, wünschte sie sich, sie würde es öfter zu sehen bekommen.
    »Was ist das denn nun, Ty? Als ich gesagt habe, ich hätte Visionen vom Haus der Mutter, da hast du mich angeschaut, als wüsstest du, wovon ich rede.«
    Sein Lächeln verschwand so rasch, wie es gekommen war, und das machte Lily traurig. Andererseits hatte sie auch gewollt, dass er aufhörte zu lächeln, denn ihre Gefühle für Ty und ihr Verlangen wurden immer intensiver, und sie kämpfte verzweifelt darum, sich nicht zu tief darauf einzulassen.
    »Ich habe erzählen hören, dass die ursprüngliche Dynastie von der Mutter selbst begründet wurde. Lilith. Die Urmutter aller Vampire, geschaffen von einem Dämon.«
    Lilys Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. Lilith. Lily.
    »Das ist … eine interessante Übereinstimmung. Was ist mit der Dynastie passiert?«
    »Angeblich sind ihre Mitglieder verrückt geworden. Vielleicht hatte das was mit dem Dämon zu tun, der der Mutter das dunkle Gift verabreicht hatte. Ich weiß es nicht. Darüber redet keiner. Angeblich bringt es Unglück, ihren Namen auszusprechen.«
    Lily runzelte die Stirn. »Vampire sind abergläubisch?«
    Ty zuckte mit den Schultern. »Wir sind ein seltsamer Haufen, falls du das noch nicht bemerkt hast. Unsere gesamte Existenz ist so etwas wie schwarze Magie. Wieso sollten wir also nicht abergläubisch sein?
    »Auch wieder wahr.«
    »Jedenfalls … was du beschreibst, könnte durchaus bedeuten, dass du das Ende der Lilim siehst, der ersten Vampirdynastie. Aber wie ich schon sagte: Niemand redet über sie. Ich kenne die Umstände nicht, und über diese Frau, die da zu dir spricht, kann ich dir nichts sagen. Vielleicht ist es Lilith selbst. Kaum zu glauben, aber … wer weiß. Als du anfingst, in einer anderen Sprache und mit einer anderen Stimme zu sprechen, hatte ich keinen blassen Schimmer, was los war. Was war der Auslöser?«
    »Ich … also ich glaube, es war das Blut. An deiner Wange.« Wenn sie Ty erzählte, dass sie wegen seiner Verletzung so ausgeflippt war und in irgendeiner toten Sprache gezetert hatte, niemand würde ihr jemals wieder wegnehmen, was ihr gehörte, dann würde er sich ihr vermutlich nicht unbedingt freudig und dankbar in die Arme werfen. Vieles von dem, was passiert war, war ihr inzwischen wieder eingefallen. Allerdings war diese Erinnerung eher so, als würde in ihrem

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