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Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Titel: Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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sagte Ty. »Sind die Leute, die du da siehst, Vampire?«
    Sie nickte. »Ja. Ich konnte ihre Zähne sehen. Und die Fähigkeiten, über die sie verfügen, sind auf keinen Fall normal.«
    »Dann dürfte es da eigentlich kein Kind geben. Vampire können keine Kinder bekommen. Und alles in allem ist das vermutlich auch besser so.«
    Lily zuckte mit den Schultern und wandte frustriert den Blick ab. »Ich weiß. Vielleicht hatten sie das Baby entführt.« Aber sie wusste, dass das nicht stimmte. Sie hatte gesehen, wie zärtlich die rothaarige Frau das Baby angeschaut, wie sie es in den Armen gewiegt hatte. Es war ihr Kind. Irgendwie war es ihr Kind.
    »Wie auch immer, das Baby war wichtig. Aber sie hat es einer anderen Frau übergeben, bevor man sie ihr wegnehmen konnte.«
    »Sie? Es war ein weibliches Baby?«
    Lily runzelte die Stirn. »Ich … ja, es war ein Mädchen.« Sie wusste, dass das stimmte. Es fühlte sich einfach stimmig an, obwohl ihr in dem Moment bewusst wurde, dass in ihrem Traum nie jemand das Geschlecht des Kinds erwähnt hatte. Trotzdem. Sie wusste es.
    Lily richtete den Blick wieder auf Ty, der im Gegensatz zu ihrer Aufgewühltheit wie eine Oase stiller Kraft wirkte, und versuchte, sich an seiner zumindest äußerlichen Ruhe ein Beispiel zu nehmen. »Ich verstehe es nicht, Ty. Was da draußen passiert ist … es war, als wäre ich nicht ich selbst. Im Laufe der Jahre gab es den einen oder anderen Vorfall, aber diesmal war es viel schlimmer.« Ihr fiel wieder ein, wie großartig es sich angefühlt hatte, als die Kraft wie eine Droge durch sie hindurchgerast war, wie verführerisch dieser Machtrausch gewesen war. »Schlimmer ist vielleicht nicht das richtige Wort«, verbesserte sie sich. »Eher: gefährlicher.« Sie hätte Ludo beinahe umgebracht. Sie hatte gespürt, dass sie sein Leben in der Hand hatte. Warum sie schließlich losgelassen hatte, wusste sie nicht. Aber sie war dankbar, dass sie das getan hatte, denn sie hatte ihn nur zu berühren brauchen, um zu wissen, dass er kein Gegner für sie war.
    Die einzige Erbin des Hauses der Mutter. Was immer das war.
    »Ist dir das vorher auch schon mal passiert?« Tys Stimme klang ruhig, aber sie sah ihm an, dass er sich Sorgen machte. »Vielleicht sogar vor Damien?«
    Lily zögerte kurz. Wenn sie ihm sowieso schon alles erzählte, kam es darauf wohl auch nicht mehr an. Wenigstens würde Ty sie nicht für verrückt halten, wobei sie eigentlich gar nicht wusste, was er denken würde.
    Sie nickte. »Ja. Ich bin adoptiert worden. Ich glaube, das habe ich mal erwähnt oder vielleicht wusstest du es auch schon. Wie auch immer, sie waren jedenfalls sehr wohlhabend und total stolz auf sich, dass sie es geschafft hatten, so ein hübsches Baby zu adoptieren. Zu kaufen, sollte ich besser sagen. Jeder weiß, dass für die Reichen hierzulande andere Gesetze gelten, auch bei Adoptionen. Sie – meine Mutter, Elizabeth – hat allen erzählt, sie könne nicht schwanger werden, aber in Wirklichkeit wollte sie sich nur nicht ihre Figur ruinieren. Das hat sie mir mal erzählt, als ich noch klein war. Wer sagt so etwas zu seinem Kind?«
    Beim Gedanken daran, wie es gewesen war, in diesem Haus aufzuwachsen, schnürte sich Lily die Kehle zu. Sie hatte nichts anfassen dürfen, und man hatte sie nie vergessen lassen, dass sie anders war, eine Außenseiterin.
    »Quinn«, murmelte Ty und sah sie mit schief gelegtem Kopf an. »Bist du etwa die Tochter von Ellis Quinn? Ellis Quinn, der große Filmproduzent?«
    Lily lächelte, aber sie wusste, es war ein bitteres Lächeln. »Genau der. Er und seine entzückende Frau, Elizabeth Raines, die Schauspielerin, die nie ganz den großen Durchbruch geschafft hat. Immer nur Rollen im Fernsehen. Das hat sie vielleicht angekotzt! Dass sie mich adoptiert haben, hat großes Aufsehen erregt – jedenfalls haben sie mir das erzählt. Wie großartig, dass dieses unermesslich reiche Paar einem armen, elternlosen Kind ein Zuhause gab, statt selbst ein Kind in die Welt zu setzen! Ich war eine Requisite, und sie haben mich benutzt. Eine Zeit lang hatte ich Kindermädchen und so viel Spielzeug, wie ich mir nur wünschen konnte. Ich bin um die Welt gereist. Aber Eltern hatte ich nie so richtig. Und dann ist es ihnen doch passiert.«
    »Sie wurde schwanger«, sagte Ty. »Die Tochter, die habe ich gesehen. Die hat als Teenager bei einer grauenvollen Fernsehserie mitgespielt.«
    »Du bist doch seit … bestimmt dreihundert Jahren kein Teenager mehr. Und ein

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