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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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normales Leben ist vermutlich schön, wenn man es denn haben kann.« Sie lachte leise. »Nicht, dass ich mich damit groß auskennen würde. Ich bin als Werwölfin geboren. Als normalen Anfang kann man das nicht gerade bezeichnen. Trotzdem war es eine Zeit lang schön. Dann starb meine Mutter. Das war nicht so schön, aber wir sind damit fertiggeworden.«
    Jaden nickte. »Jäger, sagtest du.«
    »Sie ist eines Abends raus, um ein bisschen zu laufen, und kam nicht mehr zurück. Am nächsten Tag hat man ihre Leiche gefunden. Es ist eben gefährlich, allein unterwegs zu sein. Aber sie hat immer gemacht, was sie wollte. Die Leute, die sie gekannt haben, lachen heute noch über ihre Sturheit.«
    Jaden grinste. »Kaum vorstellbar.«
    »Ja, schockierend, nicht wahr? Man könnte meinen, ich wäre adoptiert.« Lyra lächelte, der Vergleich mit ihrer Mutter schien ihr zu gefallen.
    »Wie auch immer … ich war noch ziemlich klein. Drei Jahre alt. Ich kann mich kaum an sie erinnern. Danach gab es nur noch meinen Vater, und der war immer da. Selbst wenn ich ihn mir fortgewünscht habe, also nehme ich an, er hat seine Vaterrolle gut erfüllt.« Sie zuckte mit den Schultern, und ihr Lächeln erlosch. »Manchmal habe ich mir gewünscht, er würde wieder heiraten. Ich glaube, das hätte mir gefallen, wenn es die passende Frau gewesen wäre. Aber er ist nie über den Tod meiner Mutter hinweggekommen.«
    »Und du hast ebenfalls beschlossen, dass du keinen Partner willst, der dir unter Umständen nur Ärger macht«, riet Jaden. Er sah sofort, dass er mit seiner Einschätzung richtig lag. Sie wurde ein wenig rot und rührte mit dem Löffel so heftig in der Suppe herum, dass er sich schon fragte, ob der Suppenteller das wohl aushalten würde.
    »Das ist nicht das Problem. Ich weiß nicht genau, woran es liegt. Was ich sagen will: Ich kann mich auf keinen Fall für jemanden entscheiden, solange die Nachfolge meines Vaters nicht geklärt ist. Und wenn es so weit ist … nun ja, dann werde ich hoffentlich jede Menge zu tun haben. Für so etwas bleibt mir dann keine Zeit mehr. Außerdem kann ich selbst besser auf mich aufpassen als sonst irgendjemand.«
    »Das kannst du vielleicht schon, aber das heißt ja nicht, dass du es auch unbedingt musst. Vielleicht würde es dir ja gefallen, jemanden um dich zu haben, der für dich sorgt.«
    Lyra wandte sich kurz wieder ihrer Suppe zu, dann stützte sie den Kopf auf die Faust und sah ihn an. »Ist das bei Vamps so? Tut ihr euch zusammen und klebt dann für alle Ewigkeit aneinander? Ich kenne nämlich genügend Wolfspaare, die sich gegenseitig kaum ausstehen können, nicht dass das …« Sie hörte auf zu reden und schien einen Moment lang mit den Gedanken ganz weit weg zu sein.
    »Nicht, dass das für mich irgendeine Rolle spielt«, fügte sie schließlich leise hinzu.
    »Nun ja«, erwiderte Jaden. »Die meisten Vampire machen sich darüber nicht groß Gedanken. Die Ewigkeit ist ganz schön lang, um sie mit einer einzigen Person zu verbringen.«
    »Aha«, sagte Lyra, und Jaden wünschte sich, er könne seine Antwort zurücknehmen, auch wenn sie der Wahrheit entsprach.
    »Über so etwas brauche ich mir keine Gedanken zu machen. Eine Lebensspanne, und das war es dann.« Sie lächelte, wenn auch ein wenig gezwungen, und er fragte sich, ob sie wohl das Gleiche dachte wie er.
    Ja, sie hatte nur dieses eine Leben. Und er würde über diesen Planeten wandern und noch fast genauso aussehen und empfinden wie jetzt, wenn Lyra Black längst zu Staub zerfallen war. Sogar im Vergleich mit all den anderen Hindernissen, die sich zwischen ihnen auftürmten, war das ein besonders großer Brocken. Schwer zu überwinden, aber nicht unmöglich.
    Doch das waren alles nur Gedankenspiele, und das wusste Jaden auch. Selbst wenn sie ihre Meinung bezüglich Partnerschaft eines Tages ändern sollte, würde Jaden nicht auf ihrer Liste stehen. Oder auf irgendeiner Liste.
    Lyra stand auf, nahm ihren inzwischen leeren Teller, trug ihn zum Spülbecken und wusch ihn ab. Dabei stand sie so nah neben ihm, dass er sie leicht hätte berühren können. Als sie sprach, konnte sie ihm kaum in die Augen sehen.
    »Ich muss noch ein paar Sachen erledigen. Treffen wir uns in zwei Stunden? Der Abend hat ja gerade erst angefangen.«
    »Ich bin hier«, erwiderte er so lässig wie möglich, obwohl er wusste, dass er bis zu ihrer Rückkehr an nichts anderes als an sie denken würde.
    »Und noch mal danke für die Suppe. Wirklich«, fuhr sie fort,

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