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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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mit dem Kopf auf die blonde Frau deutete, deren Pferdeschwanz im Rhythmus unhörbarer Musik auf und ab wippte. Erst jetzt fielen Jaden die Kopfhörer auf.
    »Die kleine Möchtegernhexe hat kein Interesse, glaub mir. Schau, Jaden, ich weiß nicht, was ich dir sonst noch sagen soll, außer: Hau ab, solange es noch geht.«
    Jaden dachte an Lyra und an die Wölfe, die ihn inzwischen schon weitgehend akzeptiert hatten. »Ich will wissen, was los ist. Und ich bin sicher, du weißt Bescheid.«
    Damien zog eine Augenbraue hoch. »Oh? Du traust mir zu, dass ich einen Auftrag annehme, dich umzubringen, und jetzt willst du mir auf einmal glauben?«
    »Was anderes bleibt mir im Moment wohl kaum übrig«, erwiderte Jaden.
    Damiens blaue Augen blitzten gefährlich auf. »Wie schmeichelhaft. Aber wenigstens ehrlich. Na gut. Denk mal nach, Jaden. Denk zurück an die faulen, intriganten Ptolemy, damals, als du noch ihr Diener warst. Die meisten von ihnen wollten doch dauernd von vorne bis hinten bedient werden, weil sie meinten, das stünde ihnen zu. Und jetzt stell dir die Zimmer der Diener vor und die Kerker und Käfige, alle leer bis auf traurige Haufen nutzloser Halsbänder, die diese Blaublutärsche daran erinnern, wie großartig es ihnen einst ging. Was nützt es, ein ruhmreicher Ptolemy zu sein, wenn man niemanden hat, den man rumscheuchen kann? Beim Rat sind sie nach wie vor nicht gut angesehen, und die anderen Dynastien halten sich zurzeit auch sehr zurück. Das wird nicht ewig anhalten, aber ein paar Jahrhunderte könnte es schon dauern, bis die Leute darüber hinweg sind.«
    »Okay, sie fühlt sich also erniedrigt. Das ist doch nichts Neues. Deshalb hat sie sich ja auch ein paar der Cait Sith geschnappt, die nach Tipton kamen, um sich den Lilim anzuschließen. Ich habe angenommen, dass sie ihre Verluste im Bereich der Sklavenhaltung auszugleichen versucht.«
    Damien schüttelte den Kopf. »Nein. Arsinöe wird euch niemals alle zurückbekommen, und das weiß sie auch. Daran werden auch ihre kleinen Racheakte nichts ändern. Die meisten Katzen, die sie fängt, bringt sie sowieso um.« Er schwieg einen Moment, dann schüttelte er sich und fuhr fort: »Noch dazu mit ziemlich kreativen Methoden, wie ich gehört habe. Ich denke, ich liege nicht falsch, wenn ich behaupte, dass sie auf frisches Blut aus ist. Und da der Rest unserer Gattung, und zwar Blaublute und Gossenblute gemeinsam, sie aufmerksam im Auge behalten – was tut eine Despotin dann, wenn sie billige Arbeitskräfte braucht?«
    Jaden suchte Damiens Gesicht nach einem Hinweis darauf ab, dass er Witze machte oder auf irgendetwas anderes als das Offensichtliche hinauswollte, konnte aber keinen entdecken. »Wölfe? Sie wollen wirklich die Wölfe unterwerfen?«
    Damien zuckte mit den Schultern. »Ich bin mir nicht sicher, ob sie da von selbst draufgekommen wäre. Arsinöe hasst die Wölfe genauso, wie jeder andere das tut, zumindest theoretisch. Wer bekommt denn heutzutage noch einen Wolf zu Gesicht? Aber genau das ist das Problem. Die Rudel sind seit langer Zeit überhaupt nicht mehr aufgefallen, Jaden. Seit wir sie damals, vor langer Zeit, gejagt haben, sind sie wieder ganz schön gewachsen. Sieh dich doch mal um. Sie sind jetzt viel disziplinierter, viel stärker. Und – so schockierend das ist – deutlich klüger. Die wären glatt ein Machtfaktor, mit dem man rechnen müsste, wenn sie sich ein bisschen besser vertragen würden. Wenn du mal drüber nachdenkst, war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Wolf mit ein bisschen zu viel Kraft und einem großen Minderwertigkeitskomplex auf uns zukommen würde.«
    Jaden gab ein angeekeltes Knurren von sich. »Auf uns? Deshalb warst du also vor ein paar Wochen hier. Was soll das heißen? Arbeitet einer der Thorn für euch?«
    Verdammte Shades, dachte er. Sie schienen ihre Finger überall drin zu haben, und sie machten immer nur Ärger. Damien schien das wie üblich völlig kaltzulassen.
    »Einer hat bei uns angefragt. Drake war natürlich begeistert. Wenn es um reine Muskelkraft geht, ist ein Wolf unschlagbar. Ich habe versucht, ihn zu warnen, dass jeder Wolf, der zu uns will, vermutlich ein bisschen zu gern tötet. Bei uns geht es mehr um Geschicklichkeit, weißt du. Wie auch immer – der Wolf hat sich nicht bewährt. Aber er hat einen Job erledigt, der die Aufmerksamkeit der Ptolemy auf ihn gelenkt hat, und dann ist jemand ins Nachdenken gekommen. Leider. Und die Rudel haben so wenig Kontakt miteinander – mal abgesehen

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