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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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du willst«, knurrte Eric. »Ich habe keine Verwendung für Vampire. Unsere Gattungen vermischen sich nicht. Und jetzt
so was

    Er streckte die Hand nach Lyra aus, die sich nicht wehrte, sondern einfach dastand, ihr Gesichtsausdruck eine Mischung aus Aufsässigkeit und Resignation. Eric fuhr seine Klauen aus und zerriss den Ärmel von Lyras T-Shirt. Die Menge schnappte nach Luft, als der Stoff zu Boden fiel und ein zartes Band an Lyras Arm enthüllte, blasser als Tinte, aber doch zu dunkel, um nur Einbildung zu sein.
    Solch ein Mal hatte Jaden noch nie gesehen, und er beugte sich vor, um es besser erkennen zu können. Doch sofort wurde er zurückgerissen, und er wandte den Kopf, um seine Entführer böse anzustarren.
    »Passt auf, was ihr tut«, knurrte er.
    Doriens inzwischen äußerst angespannt klingende Stimme lenkte Jadens Aufmerksamkeit wieder auf die Szene vor ihm. Das Alphatier stand vor seiner Tochter, und die Enttäuschung hatte sich so tief in seinem Gesicht eingegraben, dass Jaden die Vorstellung hatte, diese Falten würde nie mehr weggehen. Und Lyra, von der er einmal geglaubt hatte, sie würde jedem ins Gesicht spucken, der sich ihr in den Weg stellte, konnte ihrem Vater kaum in die Augen sehen.
    Sie war dabei, alles zu verlieren. Seinetwegen. Tief in seiner Brust zog sich etwas zusammen und begann zu schmerzen.
    »Bestrafen Sie sie nicht«, sagte Jaden. »Ich bin schuld. Sie wusste es nicht. Wir wussten es beide nicht.«
    Ein wenig Feuer kehrte in ihre Augen zurück, als sie jetzt den Kopf hob und erst ihn und dann Dorien ansah.
    »Ich übernehme die Verantwortung für das, was ich getan habe. Was geschehen ist, ist geschehen. Ich habe nichts zu meiner Verteidigung vorzubringen. Nur …« Sie schwieg einen Moment, dann fuhr sie fort. »Tut ihm nichts. Macht mit mir, was ihr wollt, aber tut ihm nichts. Er wollte mir nicht … sein Herz war … am rechten Fleck. Er hat nicht verstanden, was passiert ist. Ich schon. Ich bin schuld.«
    Eric verschränkte die Arme vor der Brust. Auf Jaden wirkte er wie ein Stammeshäuptling, und ihm wurde klar, dass er sich bisher gar nicht richtig klargemacht hatte, was für eine altertümliche und in sich geschlossene Gesellschaftsform das Wolfsrudel darstellte. Das hier fühlte sich an wie ein Ritual, das schon manches Mal vollzogen worden war, sobald ein Wolf sich gegen bestehendes Gesetz auflehnte: eine Vertreibung.
    Und Doriens Blick, der Blick eines Manns, dem das Herz gebrochen worden war, sagte Jaden auch, dass das Alphatier nichts dagegen tun würde. Warum er das nicht konnte oder wollte, spielte keine Rolle.
    »Lyra«, sagte Dorien leise. »Ich habe geahnt, dass da was war. Du weißt, dass ich nichts tun kann. Du warst so kurz vorm Ziel. Warum?«
    Sie hob den Kopf, um ihrem Vater in die Augen zu schauen, und Jaden sah eine einzelne Träne ihre Wange hinabgleiten. Er hielt den Atem an, auch wenn ihm das kaum bewusst war, und wartete gespannt, was sie sagen würde. Aber er wusste, das, was er zu hören hoffte, unbedingt hören musste, würde ihr vielleicht nie über die Lippen kommen. Schon gar nicht hier, vor dem versammelten Rudel.
    Nicht einmal jetzt, wo man sie vertrieb.
    »Spielt das denn eine Rolle?«, fragte sie leise. »Es ändert ja doch nichts. Es tut mir leid, Dad. Wir hatten nicht vor, es so weit kommen zu lassen.«
    Dorien schüttelte den Kopf. Aus der Menge erhoben sich Schreie, die forderten, Jaden und Lyra ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Aber nicht alle Wölfe forderten ihre Bestrafung, stellte Jaden fest, als er sich umsah. Nicht einmal die meisten. Mitleid, Trauer und auch Schock spiegelten sich in den Augen der Wölfe. Lyra war sehr beliebt. Aber niemand war bereit, sich gegen die Gesetze aufzulehnen, nach denen sie seit ewigen Zeiten gelebt und die sie mehr als einmal vor der Ausrottung bewahrt hatten. Er aber war bloß ein Eindringling. Ein Dieb.
    Ein Vampir.
    Er entdeckte Gerry, den Chef der Wache, der schon recht schnell ziemlich nett zu ihm gewesen war. Der Mann schüttelte traurig den Kopf, als sich ihre Blicke trafen, und drehte sich dann weg. Plötzlich fiel Jaden auf, dass Simon nirgendwo zu sehen war. Er hat Bescheid gewusst, dachte Jaden. Er hatte ihn gewarnt. Aber da war es bereits zu spät gewesen.
    Alle Blicke waren auf Dorien gerichtet, als dieser jetzt auf Jaden zuging. Jaden versuchte nicht, sich zu wehren. Er wusste, es war besser, sich furchtlos der Strafe zu stellen, die Dorien für ihn im Sinn hatte. Seine Nerven waren

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