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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Erinnerung sein sollte. Welch Ironie, dass sie zwar das Mal trug, er aber derjenige war, der die Verbindung viel intensiver spürte.
    Jaden lief die Treppe hinunter, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, und eilte auf den Salon zu, den Lily kürzlich nach ihrem Geschmack umdekoriert hatte und in dem sie jetzt viel Zeit verbrachte. Der Anblick, der sich ihm beim Eintreten bot, ließ ihn wie angewurzelt stehen bleiben.
    Lily und Lyra drehten sich beide um, aber Jaden hatte nur Augen für die Frau, die er liebte. Lyra saß lässig im Schneidersitz auf einer Ledercouch. Sie trug die Jeans, die sie auch bei ihrer Ankunft getragen hatte und die längst in der Wäsche gewesen war, dazu eine helle Bluse, die er nicht kannte. Sie war barfuß; ihr Haar fiel ihr in weichen Locken über die Schultern. Noch immer war sie ein wenig zu dünn und ein wenig zu blass, als wäre sie gerade von einer langen Krankheit genesen, aber ihre Wangen hatten nicht mehr solch eine kränkliche Farbe. Ihre Augen strahlten im Licht der Kerzen, die Lily hier oft dem elektrischen Licht vorzog, aber ihr Lächeln wirkte unsicher.
    »Du hast verschlafen«, sagte sie.
    Jaden strich sich die Haare aus dem Gesicht. Am liebsten wäre er zu ihr hingerannt, hätte sie in die Arme genommen und sie mit Küssen erstickt. Aber er hatte Zweifel, ob sie das so gut finden würde.
    »Ich … ja, sieht so aus«, stammelte er. »Jetzt wünsche ich mir, ich wäre aufgewacht.« Er hatte endlich die Kontrolle über seine Füße wiedererlangt und ging auf die beiden zu. Der Blick, den Lily ihm zuwarf, war der einer Katze, die gerade den Kanarienvogel verspeist hat.
    »Lyra und ich haben uns unterhalten, welche Möglichkeiten sie hat. Sie meint, sie könnte sich vorstellen zu bleiben, falls ich eine sinnvolle Aufgabe für sie finde.«
    Lyra nickte. »Solange es recht ist, dass ich bleibe.«
    Jaden wusste nicht, ob sie damit die Lilim oder ihn persönlich meinte. Aber so, wie sie nervös hin und her rutschte und an ihrer Lippe knabberte, hoffte er, dass es ihr um beides ging. Lily stand auf. Sie war noch in ihrem übergroßen, zerknitterten Schlafanzug, und in der Hand hielt sie einen leeren Kaffeebecher.
    »Ich nehme an, ihr beide habt einiges miteinander zu besprechen«, sagte sie. »Ich werde mir noch einen Kaffee holen.« Dann grinste sie Lyra an und fügte hinzu: »Ich bin echt froh, dass das Vampirdasein meiner Kaffeesucht keinen Abbruch getan hat. Wir reden später weiter, okay? Jedenfalls bin ich froh, dass du wieder auf dem Damm bist. Und glaub mir, ich freue mich, wenn du bleibst. Wir alle freuen uns.«
    »Danke«, erwiderte Lyra. »Für alles.« Jaden spürte, dass ihre Worte aus tiefstem Herzen kamen. Als Lily an ihm vorbeiging, warf sie ihm einen wissenden Blick zu. Ihm entging nicht, dass sie die Tür hinter sich schloss.
    Kaum war die Tür zu, sprang Lyra auf, und Jaden machte vorsichtig einen Schritt auf sie zu. Dann einen weiteren. Noch immer machte sie keine Anstalten, davonzulaufen.
    »Ich muss jetzt unbedingt ein paar Sachen loswerden«, sagte sie. »Also hör mir bitte zu, okay?«
    »Okay. Aber anschließend musst du mich auch ausreden lassen.«
    »Das ist nur fair«, erwiderte sie. Allerdings hatte er den Eindruck, dass sie sich ein wenig vor dem fürchtete, was er ihr zu sagen hatte. Er wusste nicht, warum das so war, aber er hoffte, sie positiv überraschen zu können.
    »Zuerst einmal möchte ich mich bei dir bedanken«, fing sie an. »Du hast dich um mich gekümmert, als ich selbst nicht dazu in der Lage war. Das hat noch niemand je für mich getan. Jedenfalls nicht, solange ich mich zurückerinnern kann. Ich musste immer selbstgenügsam sein und stark und –«
    »Das bist du doch auch«, unterbrach Jaden sie. »Was dir passiert ist –«
    »Ich war noch nicht fertig«, bremste sie ihn aus. »Ich wusste nicht, wie man sich auf jemanden stützt. Du hast mir keine Wahl gelassen, und darüber bin ich froh, denn allein … ich weiß nicht, was ich allein getan hätte. Ich weiß nicht, in welchem Zustand ich jetzt wäre. Oder ob es mich überhaupt noch geben würde. Du hast mir etwas gegeben, das so wertvoll war, dass ich wieder aufgewacht bin. Und du hast mir den Schubs verpasst, der dafür nötig war. Das bedeutet mir mehr, als ich dir sagen kann.«
    »Gern geschehen«, sagte Jaden und wagte einen weiteren Schritt auf sie zu. Ihre Worte waren Balsam für seine Seele, sie heilten Wunden, deren Vorhandensein er nicht einmal geahnt hatte.
    »Kommen wir

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