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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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bändigen, würden sie vermutlich sofort einen Krieg beginnen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr die Wölfe dich um deine Gabe beneiden würden, Darian. Wir dürfen niemandem hiervon erzählen. Sollte jemand herausfinden, was du kannst, bist du nirgends mehr sicher.“
    Ich schluckte. So hatte ich das noch gar nicht gesehen.
    Darian nickte nur. Ihm war das wohl schneller klar gewesen.
    „Schick sie, wenn möglich, zurück oder befiel ihnen, sich nicht von der Stelle zu bewegen. Die Wächter müssten das Übertreten der Grenze längst bemerkt haben und sind ihnen bestimmt schon auf den Fersen.“ Toms Stimme klang sicher und fest, er zweifelte kein bisschen an Darians Gabe. Und dieser honorierte das Vertrauen mit einem kurzen, scharfen Knurren und Bellen. Dann wandte er sich zum Gehen um. Ich befürchtete noch, dass uns die Viecher in den Rücken springen würden, aber Darian und Tom schienen nicht auf die Idee zu kommen. Also folgte ich ihnen schnell. Die Lupineblieben auf ihrem Fleck sitzen und rührten sich nicht.
    „Nun zeige ich euch den Ausgang“, Tom stand vor der nächsten Laterne am Wegesrand und berührte kurz mit dem Finger die Oberfläche. „Zeig mir den Weg!“, befahl er. Das war alles? Darauf hätte man auch selber kommen können. Sofort verschwamm die Gegend um uns leicht und klärte sich wieder. Und schon konnten wir in ein paar Metern Entfernung das Gebäude und die Tür erkennen, durch die wir in den Garten gelangt waren.
    „Es funktioniert in jeder Sprache, die auf der Welt gesprochen wird. Man muss nur die richtigen Worte finden. Show me the way! Montrez-moi le chemin! Leider kann ich nicht mehr Sprachen. Ich würde gerne mal alle ausprobieren.“ Tom zwinkerte uns zu, überlegte kurz und wandte sich dann an Darian. „Würdest du es einmal versuchen? In irgendeiner Tiersprache?“
    „Gerne. Aber der Weg ist doch schon da.“
    „Schließen!“ Und schon befanden wir uns wieder mitten im Nirgendwo. Nun tippte Darian die Lampe an und miaute anschließend. Alles wurde wieder schwummrig und der Ausgang wurde sichtbar. Tom bekam große Augen und war vor Freude ganz aus dem Häuschen. „Danke! Vielen Dank!“ Er klopfte Darian freundschaftlich auf die Schulter. „Lass uns wieder ins Haus gehen.“
    Und wir folgten ihm und ließen die schauderhaften Lupine hinter uns. Ich dachte eben noch, ich hätte einen kurzen Gedankenfetzen von irgendwoher aufgefangen. Dunkle Gedanken, von Wut und Hass durchzogen. Aber schon in dem Moment traten wirdurch die Tür und das Portal zum Niemandsland wurde verschlossen. Dadurch entzogen sich mir auch die Gedankenströme. Ich überlegte einen Moment, ob ich noch mal hinaus in den Garten sollte, verwarf den Gedanken aber und lief den anderen hinterher.
    „Ich frage mich, ob ihr absichtlich in den Garten geschickt wurdet. Ich will euch ja keine Angst machen, aber es scheint mir doch sehr merkwürdig. Würdet ihr den Mann wieder erkennen?“ Tom sah Darian und mir abwechselnd in die Augen.
    Ich überlegte und versuchte, mich an den Wegweiser zu erinnern, aber ohne Erfolg. Er hatte kurzes dunkles Haar, aber das Gesicht war in meiner Erinnerung komplett verschwommen. Es sah aus, als würde ich bei der Polizei Phantombilder zusammensetzen und das Gesicht fehlte noch. Ich prüfte kurz Darians Erinnerung. Auch bei ihm konnte ich nur dasselbe Bild des Mannes sehen.
    Wir schüttelten also beide den Kopf. Leider konnten wir uns nicht erinnern. Ich erklärte Tom, was in mir vorging und er überlegte kurz und meinte dann nur, dass das kein Zufall mehr sein konnte. Der Mann hätte unsere Erinnerung bewusst geblendet und uns dann ohne Wissen über den Ausweg ins Niemandsland geschickt. Vielleicht hat er auch die Lupine befreit und auf uns gehetzt.
    „Ihr seid unbedeutende Neulinge, soviel ich weiß. Niemand kennt euch hier und deshalb kann es nur einen Grund geben, dass jemand es auf euch abgesehen hat.“
    „Das Grimoire lunaris!“, riefen Darian und ich wie aus einem Munde. Tom nickte langsam. Er schienüber irgendetwas nachzudenken. Ich versuchte, etwas tiefer in seinen Kopf einzudringen. Es war anstrengend, die hohe Schutzmauer, die er sich zur Abwehr gegen Gedankenkontrolle aufgebaut hatte, zu überwinden. Aber es gelang mir. Er machte sich große Sorgen. Sehr große sogar. Er hielt es für ein schlechtes Zeichen, dass jemand keine Mühen scheute, um uns aus dem Weg zu räumen. Und da wir weder Führungspersönlichkeiten noch Berühmtheiten waren, konnte es

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