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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Moment Pause gegönnt hatte, blickte ich nach mehrmaligem Blinzeln in Darians Gesicht.
    „Na, Prinzessin. Wieder unter den Lebenden?“
    Ich setzte mich abrupt auf und wusste in den ersten Sekunden gar nicht, wo ich mich befand. Die Erinnerung holte mich jedoch sofort wieder ein.
    „Bin ich etwa kurz eingenickt?“ Ich war mir wirklich nicht sicher.
    „Kurz? Du hast geschlafen wie ein Stein! Fast drei Stunden lang. Die letzte Stunde scheinst du dich aber besonders gut erholt zu haben.“ Darian deutete auf das große Fenster, durch das der Mond zu uns herein schien. Er strahlte direkt auf unser Bett. Ich konnte die Verbindung beinahe spüren. Und deshalb fühlte ich mich auch so gut. Mein Körper hatte sich von den Strapazen der letzten Tage erholt und meine Akkus waren komplett aufgeladen. Ich fühlte mich wie neu geboren. Einfach herrlich.
    „Hast du auch geschlafen?“ Darian sah nicht ganz so erholt aus.
    „Nein“, erwiderte er. „Ich konnte mich nicht von deinem Anblick trennen.“
    „Du Spinner!“, rief ich, während ich ihm das Kissen an den Kopf warf. Ich genoss diesen Moment Normalität. Und Darian schien es genauso zu gehen. Wir tollten noch einige Minuten durch unser Zimmer und ich kicherte, bis mir der Bauch weh tat.Dann war mit einem Mal der Ernst der Lage wieder präsent.
    So voller frischer Energie schwirrten mir wieder tausend Dinge durch den Kopf. Ich schnappte meine Tasche und griff nach dem Grimoire. Vorsichtig, beinahe rituell platzierte ich es vor uns auf dem Bett und schlug es auf.

Die Auserwählte
    Darian
    V ictoria schien gar nicht mehr vom Trainingscamp zurück zu kommen. Das Training meiner Gruppe war schon längst beendet. Also ging ich in die Lobby, wo der Portaleingang von Elrics Vater eingerichtet war. Während ich wartete, kam auch Elric von seinem Training. Er hatte anscheinend doch noch eingesehen, dass es eine Belohnung von unserem Gott war, wie Sofia es genannt hatte, und keine Bestrafung. Er schien recht glücklich und ausgeglichen. Ich spürte ihm gegenüber auch keine Feindseligkeit mehr. Nach dem Löschen seiner angelegten Gefühle konnte mein Sechster Sinn nichts mehr finden, was an diesem Jungen auszusetzen war. Er schien mir sogar recht sympathisch, wenn man das vom gleichen Geschlecht behaupten konnte.
    Ich schaute ihm also freundlich ins Gesicht und lächelte ihn an. Zu meinem Erstaunen lächelte er zurück. Auch er schien mir gegenüber keine solche Antihaltung mehr einzunehmen. Ich ging also auf ihn zu und reichte ihm meine Hand. „Entschuldige bitte, dass ich so schlecht auf dich zu sprechen und nicht sonderlich nett war.“
    Auch Elric reichte mir seine Hand, umfasste meine fest und drückte sie kurz. „Und mir tut es leid, dass ich darauf programmiert war, deine Freundin toll zu finden.“
    Ich erwiderte den Händedruck und sagte, noch ehe ich die Hand wieder zurück zog: „Ich hoffe, wirkönnen die Vergangenheit hinter uns lassen. Auf einen Neuanfang!“
    „Auf einen Neuanfang!“
    Die Erleichterung war ihm und mir anzusehen. Unseren wenigen Zuschauern, die uns voller Erstaunen zuhörten, ging es wohl genauso. Jeder von uns wusste, dass eine solche Diskrepanz die ganze Gruppe hätte sprengen und unser Vorhaben zum Scheitern verurteilen können.
    In dem Moment tauchten Sofia, Aurelia und eine vollkommen fertig aussehende Victoria auf. Sie wirkte ausgezehrt, energie- und antriebslos. Ich hatte so viele Fragen im Kopf: Wie es gelaufen war, was sie gelernt hatte, ob sie sich jetzt trauen würde, gegen mich anzutreten. Okay, letzteres war eher scherzhaft gedacht. Sollte sie nur einen guten Spruch voller Energie auf mich schleudern, könnte ich mich vermutlich den Rest der Woche unter Aufsicht einer Heilerin aufhalten. Ich wusste schließlich aus eigener Erfahrung, wie mächtig sie war.
    Aber mit einem Blick in ihre Augen verbarg ich sofort alle Gedanken. Sie brauchte gar nicht erst den Kopf zu schütteln, ehe ich verstand, dass sie Ruhe brauchte. Ich brachte sie also auf unser Zimmer, wo sie auch schon nach wenigen Minuten tief und fest schlief. Sie wirkte herrlich entspannt im Schlaf. Ihr gestresster und ernster Ausdruck, der unserer momentanen Situation geschuldet war, war wie weg geblasen. Dann, als der Mond sie mit seinem Schein durchs Fenster segnete, begann sie sogar zu lächeln. Sie war wundervoll. Meine Prinzessin, und wie Victoria in ihrer Vision erfahren hatte, auch so etwaswie meine Gemahlin. Mehr brauchte ich nicht. Mehr würde ich niemals zu

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