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Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Titel: Erbschuld: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kitty Sewell
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denen hatte sie noch nie gehört. »Da liegt ein Irrtum vor. Können Sie das jetzt in Ordnung bringen? Ich will später keinen Ärger haben.«
    »Was meinen Sie mit Irrtum?«
    »Die fünftausend.«
    »Der Betrag hat sich nie verändert, Miss Locklear.«
    »Was für ein Betrag?«
    »Sie sind doch Rachel Locklear, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Sicher wurde Ihnen eine detaillierte Aufstellung über die Finanzen Ihres verstorbenen Vaters vorgelegt?«
    »Naja … sozusagen.«
    Hatte man das? Der Anwalt hatte endlos auf sie eingeredet, aber für sie waren das alles nur böhmische Dörfer gewesen.
    »Miss Locklear«, ermahnte sie der Manager förmlich, »Sie müssen unbedingt auf dem Laufenden über Ihre Einzahlungen und Auszahlungen sein und sich Ihre Kontobewegungen notieren. Langlane Holdings ist ein Offshore-Unternehmen, das seit einigen Jahren Geld auf das Konto Ihres Vaters überweist. Als Ihr Vater starb, erhielten wir den Auftrag, die Zahlungen weiterhin Ihrem Konto gutzuschreiben.«
    »Den Auftrag von wem?«
    Der Manager verdrehte kaum merklich die Augen. »Von Langlane Holdings, Miss Locklear.«
    »Aber wer sind die denn?«
    Sie erntete ein Seufzen. »Darüber liegen mir keine Informationen vor, Miss Locklear. Vielleicht sollten Sie es auf sich nehmen, das selbst herauszufinden.«
    »Das werde ich tun!«, entgegnete sie ärgerlich und stand auf. »Gut, ich gehe dann.«
    »Einen Moment bitte noch. Ich werde Sie nicht lange aufhalten.«
    »Was zum Teufel wollen Sie denn jetzt noch?«
    Das Gesicht des Managers rötete sich, und seine Stirn zeigte tiefe Furchen. »Ich würde gern über einige unserer Produkte mit Ihnen sprechen.«
    »Über Produkte? Mit mir? Was für verdammte Produkte?«
    »Miss Locklear«, meinte der Mann, und seine Gesichtsröte intensivierte sich, »den Begriff ›Produkt‹ verwenden wir heutzutage, um … Lassen wir’s. Sehen Sie, Miss Locklear, auf Ihrem Konto liegt derzeit ein großer Geldbetrag, ohne für Sie zu arbeiten. Ich würde meine Pflicht nicht erfüllen, wenn ich Sie nicht über alternative Anlagemöglichkeiten beraten würde. Es gibt Produkte, mit denen Sie eine erheblich bessere Rendite erzielen könnten, als wenn …«
    Sie schlenderte nach Hause, den Berg hinauf, und an ihr nagten Zweifel. Sie fühlte sich unbehaglich. Langlane Holdings, ein Offshore-Unternehmen … Also im Ausland, oder? Wer zum Teufel hatte Dad Geld gegeben, das nun sie bekam? Was konnte nur dahinterstecken? Dad musste erheblich schlauer gewesen sein, als ihr bewusst gewesen war. Ihr war bekannt, dass er ein Problem mit dem Wetten hatte. Ihre Eltern hatten sich oft über Geld gestritten. Dottie schimpfte, weil er ihr Haushaltsgeld verschleuderte, woraufhin Dad hinausstürmte und erst recht wettete. War es denkbar, dass er über erheblich größere Summen verfügte, als sie sich je träumen ließ, und dass es ihm gelungen war, Geld an einem Ort zu horten, wo es vor der Steuer sicher war? Wenn das zutraf, war er ein echter Scheißkerl gewesen, seine Familie so kurz zu halten. Allerdings war sie jetzt froh darüber, auch wenn sie es vielleicht besser nicht ausgeben sollte, weil es sich eventuell doch um ein Versehen der Bank handelte.
    Aus einer Laune heraus bog sie zu einem Secondhandladen für Elektrogeräte in der London Road ab. Dads Staubsauger hatte seinen Geist aufgegeben, und sie brauchte einen neuen für die beiden »von einem Lastwagen gefallenen« Orientteppiche, die sie gekauft hatte.
    Sie saß auf ihrem Kunstledersofa und untersuchte den Staubsauger, um ihn zu öffnen. Mit Haushaltsgeräten hatte sie keine Erfahrung. Saubermachen war nicht gerade ihre Lieblingsbeschäftigung. Dies hier war offenbar ein Gerät ohne Beutel und mit zu vielen Knöpfen. Warum fehlten die Beutel denn? Sie fummelte an dem Staubsauger herum und fluchte, als sich sein eines Ende öffnete und der Inhalt mit einem Schwung auf dem Boden landete. In diesem Augenblick klingelte ihr Handy.
    »Ja?«, brüllte sie und klemmte sich das Handy unter das Kinn, während sie den Staub von den Händen schnippte.
    »Hier ist Mr Bodell«, sagte eine scharfe Stimme. »Ich rufe an, um Sie davon zu unterrichten, dass Ihr Sohn eben von jemandem mitgenommen – oder soll ich sagen: entführt – wurde, der vermutlich sein Vater ist. Sie haben uns kategorisch erklärt, dass niemand außer Ihnen persönlich befugt ist, Sascha aus der Schule zu holen. Ich wollte Sie informieren, bevor ich die Polizei anrufe.«
    Rachel merkte, wie ihr das Blut aus dem

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