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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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win­zi­gen Her­me­ti­kraum ab­bla­sen, al­so luft­leer ma­chen konn­te, kann es durch­aus Über­le­ben­de ge­ben. Ich ver­su­che, sie pa­ra­tech­nisch ein­zu­pei­len.«
    Ich rann­te los. Die­sen Dau­er­lauf wür­de ich un­ter den ge­ring­fü­gi­gen Mond­schwer­kräf­ten lan­ge durch­hal­ten kön­nen. Trotz des Raum­an­zu­ges und sei­ner Ag­gre­ga­te wog ich we­ni­ger als auf der Er­de.
     
     

2.
     
    Wei­ter vorn stan­den drei Mond­pan­zer. Sie ge­hör­ten zum glei­chen Typ, wie er auch auf der Er­de ver­wen­det wur­de, nur hat­te man sie mit ei­ner win­zi­gen Luft­schleu­se aus­ge­rüs­tet.
    Die Ket­ten­fahr­zeu­ge gli­chen zer­lau­fe­nen Napf­ku­chen. Je­ne Män­ner, die den Ver­such un­ter­nom­men hat­ten, sich mit ih­ren stäh­ler­nen, atom­ge­trie­be­nen Gi­gan­ten in Si­cher­heit zu brin­gen, hat­ten ge­gen die Hoch­ener­gie­waf­fen der Mars­ro­bo­ter kei­ne Chan­ce ge­habt.
    Ich stand wort­los vor den Über­res­ten. Hin­ter mir war­te­te Han­ni­bal.
    Er hat­te sei­ne ab­wehr­be­rei­te Hal­tung nach ei­nem acht­zehn­stün­di­gen Marsch auf­ge­ge­ben. Jetzt lausch­te er mit sei­nen Pa­ra­sin­nen, um zu ver­su­chen, even­tu­ell Über­le­ben­de aus­zu­ma­chen.
    Wir hat­ten kei­ne ge­fun­den, ob­wohl sich hier, in den Tie­fen der Mond­fes­tung Zon­ta, et­wa zwei­hun­dert Men­schen auf­ge­hal­ten hat­ten.
    Die Kom­man­do­po­sitro­nik hat­te er­bar­mungs­los und völ­lig über­ra­schend zu­ge­schla­gen. Nie­mand hat­te ei­ne Chan­ce ge­habt – bis auf uns!
    Im Be­mü­hen um ei­ne nüch­ter­ne Denk­wei­se frag­te ich mich, wes­halb wir nur von ei­nem Kampfro­bo­ter an­ge­grif­fen wor­den wa­ren. Warum hat­te die sonst blitz­schnell rea­gie­ren­de Kampf­ma­schi­ne so un­be­greif­lich lan­ge ge­zö­gert, daß wir in re­la­ti­ver Ru­he ih­ren ein­zi­gen ver­wund­ba­ren Punkt an­vi­sie­ren konn­ten?
    Han­ni­bal mein­te da­zu, das müs­se wohl an un­se­rer De­tek­torauf­sto­ckung und un­se­ren Ge­hirn­quo­ti­en­ten von über fünf­zig Neu-Orb­ton lie­gen.
    Wahr­schein­lich hat­te er recht. Auch ich fand kei­ne bes­se­re Lö­sung. Wenn das Zon­ta-Ge­hirn aber pro­gram­mie­rungs­tech­nisch ge­zwun­gen wur­de, auf In­tel­li­genz­we­sen un­se­rer Art be­son­de­re Rück­sich­ten zu neh­men, wes­halb un­ter­warf es sich nicht mehr der Be­fehls­ge­bung durch den Ko­da­tor?
    Mei­ne Ver­su­che, mit Hil­fe des in dem Ge­rät ein­ge­bau­ten über­licht­schnel­len Sen­ders die Haupt­po­sitro­nik NEW­TON zu er­rei­chen, wa­ren fehl­ge­schla­gen. Mars mel­de­te sich nicht. Si­cher­lich wä­re es auch ver­geb­lich ge­we­sen, NEW­TON zwin­gen zu wol­len, ZON-TA in un­se­rem Sin­ne po­si­tiv zu be­vor­mun­den. Wir hat­ten bei frü­he­ren Ge­le­gen­hei­ten er­fah­ren, daß die De­zen­tra­li­sie­rungs­po­li­tik der ehe­ma­li­gen Mars­be­woh­ner ei­ne sol­che Kom­pe­tenz­über­lap­pung nicht er­laub­te.
    Trotz­dem heg­te ich den Ver­dacht, daß es die­se Mög­lich­kei­ten gab. Wahr­schein­lich hat­ten wir nur noch nicht den rich­ti­gen Weg ge­fun­den, ei­ne streng ge­hei­me Son­der­schal­tung nutz­bar wer­den zu las­sen.
    Han­ni­bals Be­fürch­tun­gen hat­ten sich eben­falls nicht be­wahr­hei­tet. ZON­TA hat­te nicht dar­an ge­dacht, die von uns an­ge­leg­ten De­pots zu zer­stö­ren. Wir hat­ten je­des La­ger un­an­ge­tas­tet vor­ge­fun­den und un­se­re Le­bens­er­hal­tungs­sys­te­me aus­tau­schen kön­nen.
    Die ge­ne­rell luft­leer ge­wor­de­nen Räum­lich­kei­ten stör­ten uns in­fol­ge­des­sen nicht. Al­ler­dings wur­de es nach ei­nem acht­zehn­stün­di­gen Auf­ent­halt im Raum­an­zug un­ge­müt­lich.
    Zu­erst hat­ten wir die Haupt­schalt­zen­tra­le auf­ge­sucht, aber den jun­gen Leut­nant nicht mehr ge­fun­den. An der Stel­le, wo er sich ver­zwei­felt ver­tei­digt hat­te, ent­deck­ten wir einen um­fang­rei­chen Brand­fleck. Auch hier hat­ten die vom Groß­com­pu­ter ab­hän­gi­gen Kampfro­bo­ter kei­ne Gna­de ge­kannt.
    An­de­re Über­le­ben­de hat­ten sich eben­falls nicht mehr ge­mel­det.
    An­schlie­ßend wa­ren wir los­mar­schiert,

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