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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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au­ßer­or­dent­li­chen Fä­hig­kei­ten wa­ren, hat­te man dem Kom­man­deur ver­schwie­gen. Uns ge­nüg­te es schon, daß im engs­ten Kom­man­do­stab der GWA die tolls­ten Ge­rüch­te und Be­fürch­tun­gen um­lie­fen.
    Erst vor we­ni­gen Wo­chen hat­te man uns de­zent zu ver­ste­hen ge­ge­ben, daß Leu­te, die den Ge­dan­ken­in­halt an­de­rer Men­schen mü­he­los ent­zif­fern konn­ten, »ei­gent­lich« als Mensch­heits­fein­de ein­zu­stu­fen sei­en.
    Man hat­te uns ab­schie­ben wol­len, doch dann war der Mu­tan­ten­an­griff aus Si­bi­ri­en er­folgt. Nun hat­te man uns wie­der drin­gend be­nö­tigt und we­gen des Ver­dach­tes, wir könn­ten viel­leicht un­se­re pa­ra­psy­chi­sche Macht miß­brau­chen, um Ent­schul­di­gung ge­be­ten.
    Wir hat­ten auf dem Mond nichts ge­fun­den. Hier wa­ren we­der mensch­li­che noch nicht­mensch­li­che At­ten­tä­ter oder »Erb­spio­ne« ein­ge­si­ckert.
    »Erb­spio­ne«, das war das neues­te Schlag­wort in­ner­halb ei­ner von in­ne­ren Ängs­ten zer­ris­se­nen GWA-Füh­rung. Die Ge­heim­diens­te der Eu­ro­pä­er und Asia­ten nag­ten an den Ner­ven des Al­ten her­um; be­son­ders die Rus­sen mein­ten es auf Grund ih­rer trü­ben Er­fah­run­gen mit den Ra­dio­mons­tren der Tai­ga über­aus ernst. Sie hat­ten es am ei­ge­nen Lei­be er­fah­ren, wie es sein kann, wenn ei­ner oder meh­re­re po­si­ti­ve Mu­tan­ten in ver­bre­che­ri­scher Wei­se ih­re über­sinn­li­che Macht ein­set­zen.
    Un­se­re Be­teue­run­gen, daß sol­che Din­ge für uns nie­mals in Fra­ge kämen, hat­te man erst ak­zep­tiert, als man uns drin­gend brauch­te. Nie­mand au­ßer Han­ni­bal und mir war in der La­ge ge­we­sen, den hyp­no­sug­ge­s­ti­ven Ge­wal­ten der Mu­tan­ten­grup­pe Wi­der­stand zu leis­ten oder sie recht­zei­tig zu er­ken­nen.
    »Hal­lo, hö­ren Sie noch?« ver­nahm ich Ni­ken­traks Ru­fe. »Hal lo, HC-9, mel­den Sie sich!«
    In sei­ner Stim­me schwang Pa­nik mit. Er wuß­te nur zu gut, was un­ser Tod be­deu­ten konn­te – auch für ihn. Er hat­te die An­wei­sung er­hal­ten, uns stän­dig von ei­nem mit Mar­ss­trah­lern be­waff­ne­ten Kom­man­do be­glei­ten zu las­sen.
    Er hat­te den Auf­trag auch kor­rekt aus­füh­ren wol­len, aber ich hat­te die Män­ner zu der rie­si­gen US-Sta­ti­on am Fu­ße der Sho­ni an-Ber­ge zu­rück­ge­schickt. Sie wa­ren uns in­fol­ge ih­rer stän­di­gen Hirn­wel­len­strah­lun­gen hin­der­lich ge­we­sen.
    Do­nald Ni­ken­trak be­fand sich in kei­ner be­nei­dens­wer­ten Si­tua­ti­on. Die Ober­be­fehls­ha­ber der In­ter­na­tio­na­len Ab­wehr­ko­ali­ti­on, der un­ser GWA-Chef als Ers­ter Se­kre­tär vor­stand, lie­ßen neu­er­dings nicht mehr mit sich spa­ßen. Es wa­ren zu vie­le äu­ßerst ge­fähr­li­che Din­ge ge­sche­hen.
    Vor al­lem in­ter­es­sier­ten sich zu vie­le Leu­te für das Er­be des Mars. Dies war auch der An­laß, wes­halb der Be­griff »Erb­spio­ne« ent­stan­den war.
    »Ja, Don, ich bin noch da«, ent­geg­ne­te ich. »Okay, ich wer­de ver­su­chen, das Zon­ta-Ge­hirn mit mei­nem Ko­da­tor zu be­ein­flus­sen. Es dürf­te al­ler­dings ver­geb­lich sein. Se­hen Sie zu, daß Sie auf der Ober­flä­che Ord­nung schaf­fen. Wir wer­den uns mit den we­ni­gen Über­le­ben­den durch­schla­gen. Ich ken­ne ei­ne Viel­zahl von gu­ten We­gen. Wenn Sie vor den Haupt­zu­gän­gen die La­ge be­rei­nigt ha­ben, ge­ben Sie mir ein Funk­si­gnal. Ich pei­le Ih­re Män­ner dann ein. Wo wir zu die­sem Zeit­punkt sein wer­den, kann ich Ih­nen jetzt noch nicht sa­gen. En­de.«
    Ich schal­te­te ab. Die Or­tungs­ge­fahr war wirk­lich groß. Wei­ter vorn lud Han­ni­bal sei­ne Waf­fe nach.
    »Wie vie­le Ma­ga­zi­ne hast du noch?« frag­te er an.
    Ich schau­te auf den Gür­tel mei­ner Kom­bi­na­ti­on.
    »Vier Vier­und­zwan­zi­ger halb und halb. Sieh dich schleu­nigst nach ei­ni­gen Mar­ss­trah­lern um, min­des­tens aber nach Ma­schi­nen­ka­ra­bi­nern.«
    Der te­le­pa­thi­sche Kon­takt ge­lang ta­del­los. Ich über­leg­te ei­ni­ge Au­gen­bli­cke, ob es hier un­ten je­mand oder et­was ge­ben könn­te, der oder das in der La­ge war, die

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