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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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im­mer in der Er­war­tung, ein zwei­tes Mal an­ge­grif­fen zu wer­den.
    Hier und da hat­ten wir einen vom Mond­for­schungs­kom­man­do ge­park­ten Elek­tro­wa­gen ge­fun­den. Mit die­sen Fahr­zeu­gen wa­ren wir über­all schnell und mü­he­los vor­an­ge­kom­men, wo brei­te Ser­pen­ti­nen­stra­ßen exis­tier­ten.
    Oh­ne die Wa­gen hät­ten wir wo­chen­lang mar­schie­ren kön­nen, oh­ne die der Ober­flä­che na­he­lie­gen­den Sek­to­ren zu er­rei­chen.
    Nun be­fan­den wir uns weit süd­lich des heiß um­kämpf­ten Hauptein­gan­ges. Die Funk­ver­bin­dung zu Ni­ken­traks Trup­pen war längst ab­ge­ris­sen, da ZON­TA die Ener­gie­schir­me über die we­ni­gen uns be­kann­ten Zu­gän­ge ge­legt hat­te. Sie un­ter­ban­den den Funk­ver­kehr di­rekt oder stör­ten der­art, daß wir kein Wort und kein Mor­se­zei­chen ent­zif­fern konn­ten.
    Ni­ken­trak konn­te uns kei­ne Hil­fe leis­ten. Er schi­en mit sich selbst ge­nug zu tun zu ha­ben.
    Des­halb hat­ten wir un­ter vol­ler Aus­nut­zung un­se­rer Para­fä­hig­kei­ten auf die Men­tal­be­ob­ach­tung der drau­ßen wei­len­den Men­schen um­ge­schal­tet. Wir spür­ten im­mer wie­der einen ori­en­tier­ten Of­fi­zier auf, aus des­sen Be­wußt­seins­in­halt wir den Fort­gang der Er­eig­nis­se her­aus­le­sen konn­ten.
    Oberst Ni­ken­trak war per­sön­lich ein­ge­trof­fen. Hier, auf der Rück­sei­te des Mon­des, hat­te er al­les auf­ge­bo­ten, was ihm zur Ver­fü­gung stand.
    Wir be­fan­den uns in­zwi­schen vor ei­nem ova­len Pan­zer­schott aus MA-Me­tall. Da­hin­ter er­streck­te sich ein en­ger Röh­ren­gang, den die Er­bau­er die­ser Fes­tung ehe­mals als Not­aus­gang für we­ni­ge hoch­ste­hen­de Per­sön­lich­kei­ten an­ge­legt hat­ten.
    Ich kann­te die Röh­re von ei­nem frü­he­ren Er­kun­dungs­un­ter­neh­men her, bei dem wir zu­fäl­lig dar­auf­ge­sto­ßen wa­ren.
    »Kon­takt?« frag­te ich te­le­pa­thisch bei Han­ni­bal an.
    Er schau­te auf. Sei­ne Au­gen wa­ren blick­los; ein Zei­chen für die pa­ra­psy­chi­sche Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se.
    »Da – da ist et­was. Fremd, aber doch be­kannt. Je­den­falls stark ver­schlei­ert. Könn­te das Ki­ny sein?«
    Ich starr­te ihn sin­nend an. Ge­dan­ken­los be­tä­tig­te ich den Schal­ter der Helm­wi­scher­au­to­ma­tik.
    Ein wei­cher Kunst­stoff­arm säu­ber­te mei­ne schweiß­be­deck­te Stirn. Wei­te­re Ele­men­te be­frei­ten mei­ne Au­gen von der bren­nen­den Flüs­sig­keit.
    »Ki­ny?« wie­der­hol­te ich ge­dehnt, »Sie war auf der Er­de. Pro­biert sie es von dort aus?«
    »Das schafft sie nicht«, wehr­te der Klei­ne ab.
    »Dann be­fin­det sie sich mit ei­nem Ku­rier­boot im An­flug. Wenn sie be­reits ge­lan­det wä­re, müß­te die Ver­bin­dung klar und deut­lich sein. Wir blo­cken.«
    Ich schal­te­te mich ein, ver­gaß die ge­fähr­li­che, düs­te­re Um­welt und ver­stärk­te durch mei­ne Pa­ra­kräf­te Han­ni­bals Emp­fangs­sek­tor.
    Se­kun­den spä­ter ver­nah­men wir ein Wis­pern. Es war ver­ständ­lich. Ja – die Mu­tan­tin Ki­ny Ed­wards rief vol­ler Sor­ge nach uns.
    Han­ni­bal schal­te­te so­fort, als ich auf Sen­dung ging. Ich rief das jun­ge Mäd­chen an, das als Kind strah­lungs­ge­schä­dig­ter El­tern auf dem Mond ge­bo­ren war.
    Was wir mü­he­voll er­ler­nen muß­ten, war Ki­ny ge­wis­ser­ma­ßen in den Schoß ge­fal­len. Sie war ei­ne na­tür­li­che Te­le­pa­thin mit enorm star­ken Fä­hig­kei­ten.
    »Thor Kon­nat spricht, Klei­nes«, ant­wor­te­te ich. »Han­ni­bal und ich ste­hen in Ver­bund­schal­tung. Hörst du uns?«
    Die Kon­takt­auf­nah­me ge­lang.
    »Sehr gut, Sir. Ein Glück, daß ich Sie er­reicht ha­be«, gab Ki­ny er­leich­tert durch.
    »Wo bist du?«
    »Mit ei­nem Plas­ma­kreu­zer un­ter­wegs zum Mond. Wir tref­fen in et­wa zwei Stun­den ein. Be­fin­den Sie sich noch in Zon­ta?«
    Ich schil­der­te ihr die Si­tua­ti­on und for­der­te sie auf, die Nach­rich­ten an das GWA-Haupt­quar­tier wei­ter­zu­lei­ten.
    »Wird um­ge­hend er­le­digt, Sir. Ich soll Sie ab­ho­len. Ge­ne­ral Re­ling schick­te mich in letz­ter Se­kun­de an Bord, da er kurz zu­vor von Ih­rer

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