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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hat an­geb­lich jetzt erst ent­deckt, daß Vin­cent Rob­bens ein Psy­cho­path ist. Die Ver­wir­rung äu­ßert sich bei ihm vor­dring­lich in der Gel­tungs­sucht. Er will nicht für Na­po­le­on, einen Mil­lio­när oder Welt­raum­held ge­hal­ten wer­den, son­dern nur für einen …«
    »… ath­le­tisch ge­bau­ten Mann mit blau­en und aus­drucks­vol­len Au­gen«, un­ter­brach ich ihn.
    »Ge­nau. Da­her mein Auf­tritt.«
    »Er war büh­nen­reif«, lob­te ich ihn mit ei­nem brei­ten Fei­xen, das ich dum­mer­wei­se nicht un­ter­drücken konn­te. »Große Klas­se, Herr Ma­jor! Nein, kei­ne wei­te­ren Be­lei­di­gun­gen. Wen oder was ha­be ich dar­zu­stel­len?«
    »Einen In­tel­li­genz-Ha­lun­ken oh­ne Ner­ven, im­mer wach, nie­mals ver­sa­gend, mit ei­nem al­les vor­aus­schau­en­den Ge­hirn oder In­stinkt. Dein Na­me ist Hol­ger-Bert­ram Nang-Tai, Dok­tor der Ul­tra­phy­sik, Spe­zia­list für das Mars-Er­be. Va­ter Chi­ne­se, Mut­ter Eu­ro­päe­rin. Sie leg­te Wert auf eu­ro­päi­sche Ruf­na­men. Für einen Eu­ra­sier hast du zu hel­le Au­gen, zu blon­de Haa­re und ei­ne zu wei­ße Haut. Dei­ne Fi­gur paßt auch nicht da­zu. Ich ha­be noch kei­nen Chi­ne­sen mit ei­ner Kör­per­grö­ße von et­wa 1,90 Me­ter ge­se­hen.«
    »Aber ich, in Süd­chi­na. Dort gibt es Män­ner von er­staun­lich ho­hem Wuchs. Ei­ner von ih­nen könn­te mein Va­ter ge­we­sen sein. Wo sind un­se­re Ori­gi­na­le?«
    »Ich bin Te­le­path, kein Hell­se­her«, ent­geg­ne­te er er­bost. »Al­so weiß ich nur das, was Va­nesch­ger mit­ge­teilt wur­de.«
    »Okay«, be­schwich­tig­te ich den Zwerg. »Was hat man dem Cap­tain über un­se­re an­geb­li­chen Un­ta­ten ver­ra­ten?«
    »Nicht viel und doch al­les. Wir sind dar­an schuld, daß ZON­TA ver­rückt spielt! Wir ha­ben den Rie­sen­ro­bo­ter an­geb­lich um­ge­polt und für un­se­re Zwe­cke jus­tiert. Wir gel­ten ab so­fort als Welt­fein­de Num­mer eins.«
    »Schon wie­der ein­mal«, lach­te ich hu­mor­los auf. »Wei­ter …!«
    »Das hat man erst nach dem Aus­bruch der Kämp­fe ent­deckt. Zu dem Zeit­punkt hat näm­lich die be­rüch­tig­te GWA ein­ge­grif­fen und je­de Per­son, die sich in der un­ter­lu­na­ren Stadt Zon­ta auf­hielt, un­ter die Lu­pe ge­nom­men; auch je­ne Leu­te, die oh­ne vor­he­ri­ge Be­fra­gung der GWA di­rekt vom Space-Mi­nis­te­ri­um nach oben ge­schickt wur­den. Bei die­sen Nach­for­schun­gen stieß man auf uns. An­geb­lich sah der Al­te so­fort klar. Nur wir konn­ten auf Grund un­se­rer Men­ta­li­tät und un­se­res Fach­wis­sens die Ka­ta­stro­phe aus­ge­löst ha­ben.«
    »Spit­zen­ar­beit!« stell­te ich an­er­ken­nend fest. »Plau­si­bler geht es nicht mehr. Die Space-For­ce hat wie­der ein­mal ei­gen­mäch­tig ge­han­delt, die all­mäch­ti­ge GWA bei per­so­nel­len Si­cher­heits­fra­gen über­gan­gen – und schon fie­len ei­ni­ge Ge­nerä­le und Mi­nis­ter bös­ar­tig auf die Na­se. Phan­tas­tisch! Warum fragt man auch nicht vor­her die al­les­wis­sen­de Ab­wehr! Dann wä­ren die bei­den zwie­lich­ti­gen Wis­sen­schaft­ler nie­mals zum Mond ge­kom­men, ge­schwei­ge denn in die Ge­heim­be­zir­ke von Zon­ta. Gut, ein­ver­stan­den. Jetzt kommt es nur noch dar­auf an, die ech­ten Ex­per­ten in Schutz­haft zu neh­men und uns so zu prä­pa­rie­ren, daß wir ge­fahr­los un­ter die­sen Na­men auf­tre­ten kön­nen. Klei­ner, du wirst in ei­nem Blitz­ver­fah­ren al­ler­hand über das ziem­lich neue Ge­biet der Mars-Ar­chäo­lo­gie zu ler­nen ha­ben. Wenn dich je­mand fragt, hmm …«
    Ich wieg­te den Kopf. Han­ni­bal stieß schau­er­li­che Ver­wün­schun­gen aus. Ich nutz­te die Zeit, um mit dem ge­hei­men Sup-Ul­tra-Sen­der das GWA-Haupt­quar­tier in Wa­shing­ton an­zu­ru­fen.
    Re­ling er­schi­en so­fort auf dem win­zi­gen Bild­schirm.
    Ich schnitt ihm das Wort ab.
    »Ehe Sie ex­plo­die­ren, Sir – das Ku­rier­boot ist ta­del­los in Ord­nung. Utan gab die Schüs­se ge­zielt ab. Wir kön­nen auf das zwei­te Vi­si­phon um­schal­ten.«
    »Wenn es nicht eben­falls sei­nen Geist auf­gibt«, rüg­te der Al­te.
    »Kaum. Ihr bes­ter Ein­satz­schat­ten sitzt da­vor, und er wird von

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