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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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der Tech­nik ge­liebt. Sie hat eben­falls kei­ne See­le, kei­ne mensch­li­che Wär­me und ist sel­ten schön. Al­so …«
    »Be­herr­schen Sie sich, Utan«, warn­te Re­ling.
    Es grenz­te fast an ein Wun­der, aber der Klei­ne ließ sich zu kei­ner wei­te­ren Her­aus­for­de­rung hin­rei­ßen. Er schwieg vor­erst be­harr­lich.
    Das war hun­dert eu­ro­päi­sche Du­ka­ten wert. Ich nahm mir vor, sie für das nächs­te Wohl­tä­tig­keits­fest zu spen­den.
    Re­ling be­ru­hig­te sich.
    »Wir ha­ben Sie im Fun­kricht­strahl der Raum­sta­ti­on TER­RA I. Der Kom­man­dant ist in­for­miert, ei­ni­ge Ky­ber­ne­ti­ker eben­falls. Die Män­ner blei­ben im Raum, bis Ih­re Missi­on ab­ge­schlos­sen ist. Von da­her droht kein un­ge­woll­ter Ver­rat. TER­RA I holt Sie aus der Fern­flug­bahn, lenkt Sie ein und schal­tet dann auf die Fern­steu­er­zen­tra­le von Kap­stadt um. Dort sind un­se­re Leu­te. Wir brin­gen Sie heil her­un­ter. Bei fünf­zig Ki­lo­me­ter Hö­he schal­ten wir ab. Ich über­spie­le Ih­nen einen Plan von Ost­afri­ka. Der Lan­de­platz liegt im men­schen­lee­ren Hoch­ge­bir­ge. Wenn Sie Bruch bau­en, kann ich Ih­nen nicht mehr hel­fen. Sie fin­den ei­ne aus­rei­chend lan­ge Roll­bahn oh­ne grö­ße­re Hin­der­nis­se vor.«
    »Wie groß sind denn die kleins­ten Hin­der­nis­se, Sir?« er­kun­dig­te ich mich arg­wöh­nisch. Schließ­lich kann­te ich Re­lings skur­ri­len Hu­mor.
    »Ihr ge­nia­ler Kopf kann da­mit um­fang­mä­ßig kaum kon­kur­rie­ren«, spöt­tel­te er in sei­ner auf­rei­zen­den Art, die mei­nen Blut­druck em­por­schnel­len ließ.
    »Kon­nat, Sie wer­den die Ra­ke­te flie­gen. Utan son­diert te­le­pa­thisch die La­ge. Wis­sen Sie be­reits, wen Sie dar­zu­stel­len ha­ben?«
    »Weit­ge­hend be­kannt. Fra­ge: Wo sind un­se­re Ori­gi­na­le?«
    Er zö­ger­te. Sein Ver­le­gen­heits­hüs­teln ge­fiel mir über­haupt nicht.
    »Al­so kei­ne«, fuhr ich fort. »Bes­tens, Chef! Um das wie­viel­te To­des­kom­man­do han­delt es sich ei­gent­lich? Wis­sen Sie was? Wenn ich noch ge­nug Strahl­me­di­um in den Tanks hät­te, wür­de ich zum Mars flie­gen und dort den Ro­bo­therr­scher NEW­TON um ein großes Fern­flug­schiff bit­ten.«
    »Er wür­de Sie igno­rie­ren oder so­gar tö­ten!« be­lehr­te er mich. »Kon­nat, auf dem Mars sieht es noch schlim­mer aus als auf dem Mond. NEW­TON greift al­les an, was mensch­lich ist, oder was von Men­schen je­mals er­baut wur­de. Un­se­re Über­le­ben­den be­fin­den sich auf der Flucht.«
    Ich starr­te wort­los auf den Bild­schirm. So sah die Si­tua­ti­on al­so aus!
    »Jun­ge, ver­trau­en Sie mir«, dräng­te Re­ling mit ei­ner Spur von Ver­zweif­lung in der Stim­me. »Je­mand hat Ih­ren Ko­da­tor-Ein­fluß über­la­gert. Je­mand be­sitzt wir­kungs­vol­le­re Mög­lich­kei­ten zur Steue­rung der Mars­ro­bo­ter. In die­ser Be­zie­hung kom­men Sie und Utan nicht mehr mit, auch wenn Sie die ein­zi­gen Men­schen mit ei­nem In­tel­li­genz­quo­ti­en­ten von über fünf­zig Neu-Orb­ton sind. Sie wer­den nicht mehr an­er­kannt. Sie ha­ben es selbst fest­ge­stellt.«
    Ich nick­te.
    »Die Ro­bo­ter­re­vol­te kam für uns zu über­ra­schend. Wir hat­ten kei­ne Zeit mehr, für Sie ge­eig­ne­te Doubles zu su­chen. Des­halb ha­ben wir Sie er­fun­den. Sie kön­nen sich aber dar­auf ver­las­sen, daß be­reits in die­sen Mi­nu­ten an über hun­dert wich­ti­gen Or­ten der Welt fin­gier­te Stu­dien­un­ter­la­gen, Ge­burts­ur­kun­den, Zeug­nis­se al­ler Art, El­tern, Ge­schwis­ter, Freun­de, ehe­ma­li­ge Mit­ar­bei­ter, Vor­ge­setz­te und tau­send an­de­re Din­ge hin­ter­legt und ar­ran­giert wur­den. Dar­auf kön­nen Sie sich be­ru­fen. Laut Pla­nung sind Sie nie­mals ans Licht der Öf­fent­lich­keit ge­tre­ten. Sie ha­ben im­mer an­onym mit frag­wür­di­gen Auf­trag­ge­bern zu­sam­men­ge­ar­bei­tet. Die ha­ben wir eben­falls kon­stru­iert. Sie ha­ben le­dig­lich Mas­ke zu ma­chen. Das ge­schieht am Lan­deort. Dort wer­den Sie von ei­nem GWA-Team er­war­tet.«
    Ich wech­sel­te mit Han­ni­bal einen Blick. Das, was Re­ling er­klärt hat­te, war ein­zig­ar­ti­ge

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