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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ein­tauch­flug wie­der zu be­schleu­ni­gen.
    Als ich die Com­pu­ter­kon­trol­le ab­schal­ten woll­te, pfiff das Sup-Ul­tra-Ge­rät. Ein mir un­be­kann­ter Of­fi­zier mel­de­te sich. Er trug die Uni­form der GWA-Wis­sen­schaft­ler.
    »Noch nicht, Sir«, riet er has­tig. »Wir ste­hen mit ei­nem Or­bit­bom­ber vier­zig Ki­lo­me­ter über Ih­nen. Nicht an­drücken! Wir wer­den Sie er­neut be­schleu­ni­gen. Der Plan sieht vor, daß Sie mit ho­her Fahrt und in großer Hö­he über dem Ziel­ge­biet an­kom­men. Dort müs­sen Sie eng kur­ven und mög­lichst mit Ma­nu­ell­steue­rung den Lan­de­platz an­steu­ern. Sie er­hal­ten von dort aus An­wei­sun­gen.«
    All­mäh­lich wur­de es zu­viel.
    »Und wo soll die­ser Platz lie­gen?« rief ich un­be­herrscht. »Kann man das end­lich er­fah­ren?«
    »In un­mit­tel­ba­rer Nä­he des von uns er­rech­ne­ten Auf­setz­punk­tes des Erb­spi­ons.«
    »Was …?«
    »Des Erb­spi­ons, Sir! Es ist ein Frem­draum­schiff ein­ge­flo­gen und ge­lan­det. Kurz dar­auf be­gan­nen die Re­vol­ten auf Mond und Mars. Dar­aus soll­te man schlie­ßen dür­fen, daß die Frem­den an die­sen Er­eig­nis­sen nicht völ­lig un­schul­dig sind. Nein, Sir, ich kann Ih­nen kei­ne wei­te­ren Aus­künf­te ge­ben. Ich ha­be Sie le­dig­lich ein­zu­len­ken. Al­so bit­te – Fin­ger weg von der Au­to­ma­tik.«
    Der Mi­kro­bild­schirm des Sup-Ul­tra-Ge­rä­tes ver­dun­kel­te sich. Ich lehn­te mich in dem Ses­sel zu­rück und dreh­te den Kopf. Han­ni­bal such­te eben­falls mei­nen Blick.
    »Wenn ich mehr da­von ver­stün­de, wür­de ich jetzt den ›Ba­jaz­zo‹ sin­gen. Kom­plett!« äu­ßer­te er sich sar­kas­tisch. »Heißt es dar­in nicht, man soll­te im­mer la­chen? Großer, hier­bei ma­che ich nicht mehr lan­ge mit. Oder ist dir so­eben nicht auch klar­ge­wor­den, daß man uns auf die­se Welt­raum­frem­den an­set­zen will? Es dürf­te fer­ner klar sein, daß sie auf mensch­li­che Hilfs­kräf­te zu­rück­grei­fen kön­nen. Oder glaubst du et­wa, de­nen hät­te es bei un­se­rem aus­ge­klü­gel­ten Er­d­über­wa­chungs­sys­tem auch nur fünf Mi­nu­ten lang ge­lin­gen kön­nen, ihr Raum­schiff sa­tel­li­ten­si­cher zu ver­ste­cken? Je­mand muß ih­nen Un­ter­stüt­zung ge­währt ha­ben.«
    »Und wie!« be­stä­tig­te ich, bit­ter auf­la­chend. »Wenn wir es aus­schließ­lich mit die­sen Un­be­kann­ten zu tun be­kämen, wä­re die ein­ge­lei­te­te Mas­ke­ra­de über­flüs­sig. Die Frem­den ken­nen uns we­ni­ger als je­der Stra­ßen­jun­ge. Al­so gilt die Mas­ke Män­nern und Frau­en, die wis­sen, was sie von den GWA-Schat­ten zu hal­ten ha­ben. – Vor­sicht, fest­hal­ten. Der feu­ert wie ein Ir­rer.«
    Die flie­gen­de Fern­lenk­sta­ti­on der GWA gab dem großen Bord­com­pu­ter des Raum­boo­tes neue An­wei­sun­gen.
    Dies­mal be­gann das kern­che­mi­sche Atom­strahl­trieb­werk zu feu­ern, denn in­ner­halb der schon re­la­tiv dich­ten Luft­hül­le konn­ten wir auf die vor­han­de­nen Ga­se als Aus­stoß­me­di­um zu­rück­grei­fen.
    Die Ma­schi­ne nahm Fahrt auf, stieß wie­der um et­wa zehn Ki­lo­me­ter hö­her und schwenk­te auf einen Ziel­kurs ein, der nach un­se­ren über­schlä­gi­gen Be­rech­nun­gen quer über den afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent hin­weg­füh­ren muß­te.
    Für au­ßen­ste­hen­de Be­ob­ach­ter muß­ten die Ma­nö­ver mit Maß­nah­men von Nar­ren oder Ver­zwei­fel­ten iden­tisch sein. Wir wuß­ten da­ge­gen nur zu gut, daß sie der Ab­len­kung dienten, von der wahr­schein­lich ver­schie­de­ne Per­so­nen­grup­pen be­trof­fen wer­den soll­ten.
    Ein­mal soll­ten die uns noch un­be­kann­ten Welt­rau­man­kömm­lin­ge im Un­ge­wis­sen ge­las­sen wer­den.
    An­de­rer­seits hat­ten wir ge­gen­über den Welt­be­hör­den ei­ne Rol­le zu spie­len, über die vor­erst nur die GWA-Spit­ze in­for­miert war.
    Ich gab Han­ni­bal einen Wink. In den Hö­hen, die wir in­zwi­schen wie­der er­reicht hat­ten, war es rat­sam, den Druck­helm zu schlie­ßen.
    Das To­sen des Hilf­strieb­werks ver­stumm­te. Weit un­ter uns lag der At­lan­tik. We­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter tauch­te die west­afri­ka­ni­sche

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