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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Mas­ken­fo­li­en so echt, daß kaum ei­ne Ent­de­ckungs­ge­fahr be­stand. Sie gli­chen nicht nur ei­ner zwei­ten Haut – sie wa­ren es!
    Die Ein­satzaus­rüs­tung aus den Mi­kro-Spe­zi­al­werk­stät­ten der GWA war eben­falls vor­han­den. Hier be­währ­te sich wie­der die groß­ar­ti­ge Or­ga­ni­sa­ti­on der GWA, nur schi­en es dies­mal kei­nen hand­fes­ten An­halts­punkt zu ge­ben. Wo soll­ten wir an­set­zen?
     
    *
     
    Zu­sam­men mit Han­ni­bal war ich nach oben ge­fah­ren. Der Stütz­punkt »Mor­gen­son­ne«, wie er sei­ner­zeit be­zeich­net wor­den war, ver­füg­te nur über einen Schacht und einen me­cha­nisch an­ge­trie­be­nen Auf­zug.
    Im­mer­hin konn­te man es in den hoch­lie­gen­den Fels­räu­men bes­ser aus­hal­ten als in Hö­he des Was­ser­spie­gels. Die vor Feuch­tig­keit trie­fen­den Wän­de hät­ten an an­de­ren Or­ten die­ses aus­ge­dörr­ten und von Tro­cken­heits­ka­ta­stro­phen heim­ge­such­ten Lan­des Wun­der ge­wirkt und Freu­den­stür­me aus­ge­löst.
    Die zum U-Boot hin­un­ter­füh­ren­den Ka­bel­ver­bin­dun­gen der stütz­punk­tei­ge­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­la­gen wa­ren ab­hör­si­cher. Trotz­dem woll­ten wir lie­ber einen Blick ins Freie wa­gen, an­statt stän­dig auf die Bild­schir­me zu star­ren.
    Die we­ni­gen füh­ren­den GWA-Wis­sen­schaft­ler, die man zu die­sem Kom­man­do ab­ge­stellt hat­te, hiel­ten sich eben­falls in den Räu­men weit über der Erd­ober­flä­che auf.
    Vor zwan­zig Jah­ren wa­ren die hier in­stal­lier­ten Or­tungs- und Funk­an­la­gen un­schätz­bar wert­voll ge­we­sen. Das abes­si­nische Ber­g­land hat­te den ver­schie­den­ar­ti­gen Re­vo­lu­ti­ons­ar­meen im­mer wie­der als letz­te, kaum zu be­zwin­gen­de Bas­ti­on ge­dient. Ich wuß­te, daß die GWA sei­ner­zeit ein ent­schei­den­des Wort bei der Grün­dung der Fö­de­ra­ti­on mit­ge­spro­chen hat­te. Es war ei­ne chao­ti­sche Zeit ge­we­sen.
    Ich wink­te den Wis­sen­schaft­lern Pro­fes­sor Gar­gun­sa und Dr. Besch­ter zu. Sie wa­ren un­se­re pa­ra­psy­cho­lo­gi­schen Be­treu­er.
    Dr. Sa­my Ku­lot ge­hör­te auch zu dem von Hen­der­won-Is­land ein­ge­flo­ge­nen Spe­zi­al­team.
    Die Män­ner und Frau­en aus den Ge­heim­diens­ten der Welt, die wirk­lich et­was zu sa­gen hat­ten, wa­ren je­doch nicht er­schie­nen. Was hät­ten sie in die­sem schlecht aus­ge­rüs­te­ten Stütz­punkt auch un­ter­neh­men sol­len! Sie hat­ten un­ter Aus­nut­zung ih­rer fast un­er­schöpf­li­chen Hilfs­mit­tel zu re­cher­chie­ren und uns die Fähr­te zu wei­sen, auf die wir uns an­schlie­ßend zu set­zen hat­ten. Bis jetzt war aber in die­ser Be­zie­hung noch nichts ge­sche­hen.
    Sa­my stemm­te sich mit ei­ner schrau­ben­zie­her­ar­ti­gen Be­we­gung aus ei­nem für ihn zu en­gen Rohr­stuhl und kam auf uns zu. Sei­ne blon­den Haa­re hin­gen ihm in der von Schweiß­per­len be­deck­ten Stirn.
    Al­li­son saß hin­ter ei­ner Bat­te­rie un­or­dent­lich in­stal­lier­ter Or­tungs­ge­rä­te mo­d­erns­ter Bau­art. Sie wa­ren erst vor ei­ni­gen Ta­gen an­ge­lie­fert wor­den.
    Ich warf einen Blick auf sei­ne Bild­schir­me, die von Echo­za­cken über­füllt wa­ren.
    »Min­des­tens fünf­tau­send Ma­schi­nen«, stell­te Al­li­son fest. »Das ge­fällt mir nicht. Wes­halb hat man Sie of­fi­zi­ell un­be­scha­det lan­den und ent­kom­men las­sen, wenn man jetzt mit ei­nem Mas­sen­auf­ge­bot nach Ih­nen sucht? Ech­te Gangs­ter mit wirk­li­cher Be­fehls­ge­walt über ZON­TA wür­den dar­auf sau­er rea­gie­ren. Das soll­te der Welt­öf­fent­lich­keit stich­hal­tig er­klärt wer­den.«
    Ich nick­te, tief in Grü­belei­en ver­sun­ken. Al­li­son konn­te den­ken. Ihm ent­ging so schnell nichts.
    »Ge­ra­de das be­stärkt mei­ne Hoff­nung, daß der Al­te an­de­re Tak­ti­ken ein­zu­schla­gen ge­denkt. An­dern­falls wür­den hier we­der Po­li­zei- noch Mi­li­tär­ma­schi­nen her­um­schwir­ren.«
    »Ei­ne dürf­ti­ge Er­klä­rung, eh?« warf der Pa­ra­me­di­zi­ner Ku­lot brum­mig ein. »Gei­sel­ban­di­ten läßt man in Ru­he. Man ver­han­delt mit ih­nen. Oder et­wa nicht?«
    »Wenn sie die

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