Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Ge­le­gen­heit ge­ge­ben, durch einen Riß in der Wan­dung zu be­ob­ach­ten, daß Sie ein­ge­stie­gen sind. Nein, stel­len Sie kei­ne un­nö­ti­gen Fra­gen. Es han­del­te sich um zwei Män­ner, die Ih­nen äu­ßer­lich gli­chen und auch die glei­chen An­zü­ge tru­gen wie Sie. Die Raum­kom­bi­na­tio­nen las­sen wir hier lie­gen. Die stam­men von Ih­nen, den ab­ge­flo­ge­nen Gangs­tern. Al­les klar? Gut, dann ha­ben wir jetzt nur noch auf­zu­pas­sen, daß wir nicht be­ob­ach­tet wer­den. Utan, Sie zu­erst, dann der Ge­ne­ral. Ich ver­wi­sche die Spu­ren. Hal­ten Sie sich aus­schließ­lich auf dem Ge­röll­bo­den. Da­von gibt es hier ge­nug.«
    Eins war uns klar­ge­wor­den: Fra­mus G. Al­li­son woll­te mit uns un­be­dingt ins Was­ser. Schön, wenn es zum Plan ge­hör­te, soll­te er sei­nen Wil­len ha­ben.
    Als wir zum na­hen Strand hin­über­eil­ten, war der Flug­schrau­ber längst in ei­nem der zahl­lo­sen Tä­ler ver­schwun­den.
    Han­ni­bal stand schon bis zum Hals im Was­ser, wäh­rend ich noch mei­ne Schwimm­flos­sen an­leg­te und das Atem­ge­rät kon­trol­lier­te.
    Plötz­lich sprach Al­li­sons Sen­der an. Ich be­merk­te, daß man ihm ei­ne GWA-Sup-Ul­tra-Aus­füh­rung ge­ge­ben hat­te.
    »Stu­fe eins«, ver­nahm ich ei­ne lei­se klin­gen­de Stim­me. »Be­ei­len Sie sich. Wir kön­nen die hie­si­gen Kom­man­deu­re nicht län­ger hin­hal­ten. Die Bruch­lan­dung ist von ei­ner asia­ti­schen Raum­sta­ti­on be­ob­ach­tet wor­den. Die Pei­lun­gen stim­men auf den Me­ter ge­nau. En­de.«
    Al­li­son ant­wor­te­te nicht mehr, son­dern gab uns die letz­ten In­struk­tio­nen.
    »Hö­ren Sie ge­nau zu. Wir schwim­men in drei­ßig Me­ter Tie­fe. Auf kei­nen Fall den Pro­pel­ler­an­trieb ein­set­zen, be­vor ich es er­lau­be. Luft­bla­sen ver­mei­den. In ei­ner kes­sel­ar­ti­gen Küs­ten­ein­buch­tung war­tet ein U-Boot. Dort müs­sen wir hin. Wir konn­ten mit dem Kahn nicht dicht ge­nug un­ter Land ge­hen, oder die Raum­sta­tio­nen hät­ten uns aus­ge­macht. Fol­gen Sie mir.«
    Er schob sich das Mund­stück zwi­schen die Lip­pen und ließ sich rück­lings vom Fels ins Was­ser fal­len. Han­ni­bal und ich folg­ten ihm in die Tie­fe.
    Mit dem Ein­tau­chen in das nas­se Ele­ment hat­ten wir die ge­fähr­lich ge­wor­de­ne Ober­flä­che ver­las­sen.
     
     

6.
     
    Ei­ne sol­che Fül­le von Ver­sa­gern hat­te es seit dem Be­ste­hen der GWA noch nie ge­ge­ben.
    Das von Al­li­son avi­sier­te U-Boot war ei­ne ver­al­te­te und klei­ne Kon­struk­ti­on von knapp zwei­tau­send Ton­nen. Die Fra­ge, die ich mir selbst ge­stellt hat­te, war da­mit ge­löst. Wie hät­te man auch in die­sen Hoch­ge­birgs­see un­auf­fäl­lig einen großen U-Kreu­zer hin­ein­brin­gen sol­len.
    Schiff­ba­re Zu­flüs­se gab es nicht. Al­so war nur der Luft­weg üb­rig­ge­blie­ben, aber die­ser eig­net sich aus­ge­spro­chen schlecht zum Trans­port ei­nes wirk­lich großen und schwe­ren Kör­pers.
    Fer­ner kam die Tat­sa­che hin­zu, daß die­ses Boot schon vor et­wa zwan­zig Jah­ren in Ein­zel­tei­len nach Abes­si­ni­en ge­bracht und dort in al­ler Heim­lich­keit zu­sam­men­ge­baut wor­den war. Sei­ner­zeit hat­ten die vie­len afri­ka­ni­schen Klein­staa­ten die ers­ten in sich ge­schlos­se­nen Blö­cke ge­bil­det. Es hat­te zahl­rei­che Strei­tig­kei­ten, Gue­ril­la­krie­ge und an­de­re un­er­freu­li­che Vor­komm­nis­se ge­ge­ben. Da­her hat­te es die GWA da­mals für rich­tig ge­hal­ten, einen gut aus­ge­rüs­te­ten Stütz­punkt im Brenn­punkt der Ge­scheh­nis­se ein­zu­rich­ten. Das heißt – in den neun­zi­ger Jah­ren des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts hat­te man das spe­zi­ell aus­ge­stat­te­te Boot viel­leicht noch als Stütz­punkt be­zeich­nen kön­nen. Heu­te war es völ­lig über­holt.
    Es lag auf dem Was­ser­spie­gel ei­nes tie­fen Fel­sein­schnit­tes, der es vor je­der Or­tung aus der Luft, vor al­lem vor den un­fehl­ba­ren Ge­rä­ten der Raum­sta­tio­nen si­cher ver­barg. Sonst aber hat­te es sei­ne Diens­te längst er­füllt.
    Re­ling und un­se­re wis­sen­schaft­li­chen Ex­per­ten hat­ten sich auf den seit vie­len Jah­ren nicht

Weitere Kostenlose Bücher