Erbspione vogelfrei
Gelegenheit gegeben, durch einen Riß in der Wandung zu beobachten, daß Sie eingestiegen sind. Nein, stellen Sie keine unnötigen Fragen. Es handelte sich um zwei Männer, die Ihnen äußerlich glichen und auch die gleichen Anzüge trugen wie Sie. Die Raumkombinationen lassen wir hier liegen. Die stammen von Ihnen, den abgeflogenen Gangstern. Alles klar? Gut, dann haben wir jetzt nur noch aufzupassen, daß wir nicht beobachtet werden. Utan, Sie zuerst, dann der General. Ich verwische die Spuren. Halten Sie sich ausschließlich auf dem Geröllboden. Davon gibt es hier genug.«
Eins war uns klargeworden: Framus G. Allison wollte mit uns unbedingt ins Wasser. Schön, wenn es zum Plan gehörte, sollte er seinen Willen haben.
Als wir zum nahen Strand hinübereilten, war der Flugschrauber längst in einem der zahllosen Täler verschwunden.
Hannibal stand schon bis zum Hals im Wasser, während ich noch meine Schwimmflossen anlegte und das Atemgerät kontrollierte.
Plötzlich sprach Allisons Sender an. Ich bemerkte, daß man ihm eine GWA-Sup-Ultra-Ausführung gegeben hatte.
»Stufe eins«, vernahm ich eine leise klingende Stimme. »Beeilen Sie sich. Wir können die hiesigen Kommandeure nicht länger hinhalten. Die Bruchlandung ist von einer asiatischen Raumstation beobachtet worden. Die Peilungen stimmen auf den Meter genau. Ende.«
Allison antwortete nicht mehr, sondern gab uns die letzten Instruktionen.
»Hören Sie genau zu. Wir schwimmen in dreißig Meter Tiefe. Auf keinen Fall den Propellerantrieb einsetzen, bevor ich es erlaube. Luftblasen vermeiden. In einer kesselartigen Küsteneinbuchtung wartet ein U-Boot. Dort müssen wir hin. Wir konnten mit dem Kahn nicht dicht genug unter Land gehen, oder die Raumstationen hätten uns ausgemacht. Folgen Sie mir.«
Er schob sich das Mundstück zwischen die Lippen und ließ sich rücklings vom Fels ins Wasser fallen. Hannibal und ich folgten ihm in die Tiefe.
Mit dem Eintauchen in das nasse Element hatten wir die gefährlich gewordene Oberfläche verlassen.
6.
Eine solche Fülle von Versagern hatte es seit dem Bestehen der GWA noch nie gegeben.
Das von Allison avisierte U-Boot war eine veraltete und kleine Konstruktion von knapp zweitausend Tonnen. Die Frage, die ich mir selbst gestellt hatte, war damit gelöst. Wie hätte man auch in diesen Hochgebirgssee unauffällig einen großen U-Kreuzer hineinbringen sollen.
Schiffbare Zuflüsse gab es nicht. Also war nur der Luftweg übriggeblieben, aber dieser eignet sich ausgesprochen schlecht zum Transport eines wirklich großen und schweren Körpers.
Ferner kam die Tatsache hinzu, daß dieses Boot schon vor etwa zwanzig Jahren in Einzelteilen nach Abessinien gebracht und dort in aller Heimlichkeit zusammengebaut worden war. Seinerzeit hatten die vielen afrikanischen Kleinstaaten die ersten in sich geschlossenen Blöcke gebildet. Es hatte zahlreiche Streitigkeiten, Guerillakriege und andere unerfreuliche Vorkommnisse gegeben. Daher hatte es die GWA damals für richtig gehalten, einen gut ausgerüsteten Stützpunkt im Brennpunkt der Geschehnisse einzurichten. Das heißt – in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte man das speziell ausgestattete Boot vielleicht noch als Stützpunkt bezeichnen können. Heute war es völlig überholt.
Es lag auf dem Wasserspiegel eines tiefen Felseinschnittes, der es vor jeder Ortung aus der Luft, vor allem vor den unfehlbaren Geräten der Raumstationen sicher verbarg. Sonst aber hatte es seine Dienste längst erfüllt.
Reling und unsere wissenschaftlichen Experten hatten sich auf den seit vielen Jahren nicht
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