Erbspione vogelfrei
umzugehen hat. Weshalb also sollten sie sich um uns bemühen?«
Er musterte mich lange Zeit, ehe er betont erwiderte:
»Ich pflichte Ihnen nur teilweise bei. Sie haben den Sinn unserer neuen Maßnahmen offenbar nicht voll erfaßt. Wenn die Fremden, die ich entgegen Ihrer Meinung noch immer für die Unruhen-Verursacher halte, alles wüßten und alles könnten, wären bereits Marsschlachtschiffe gegen die Erde gestartet. Sie sind für die Revolte verantwortlich, nur fehlt ihnen noch etwas zur totalen Beherrschung aller Anlagen. Deshalb haben wir Ihnen angedichtet, darüber informiert zu sein. Sehen Sie jetzt etwas klarer?«
Diesmal lachte Allison. Ich schwieg betroffen.
Reling fuhr fort:
»Gleichgültig, wie immer die Hintergründe geartet sind – Sie müssen mit den Weltraumfremden und ihren höchstwahrscheinlich existenten Hilfskräften in Verbindung treten. Jetzt haben Sie die Chance. Wir werden Ostafrika mit Flugzeugen, Schraubern und Flugpanzern verdunkeln. In etwa einer halben Stunde trifft ein Kurier ein. Er besitzt den schnellsten und modernsten Jagdbomber der TESCO. Mit dieser Maschine werden Sie offiziell flüchten, denn Ihr Versteck wird Ihnen zu unsicher. Natürlich startet der Bomber fernlenktechnisch. Der Bordcomputer ist programmiert. Wir werden Ihr Fluchtfahrzeug abschießen, aber so, daß eine Notlandung möglich ist. Die Toten werden als ihre internen Hilfskräfte identifiziert.«
»Tote …?« wiederholte ich stockend.
»Es handelt sich um Soldaten, die vor einigen Stunden auf dem Mond fielen. Die Angehörigen sind einverstanden. Wir haben keine andere Wahl. Sie und Utan bleiben im Stützpunkt. Die Stammbesatzung verschwindet mit einem Transporter, den wir allerdings nicht abschießen werden. Das ist alles. Weitere Anweisungen erhalten Sie später. Kiny ist einsatzklar und gut ausgeschlafen. Ende.«
7.
Die Sonne war längst untergegangen. Wir hatten das Mannschott der oberen Hohlräume geöffnet und spähten in die sternklare Nacht hinaus, die ununterbrochen von den Positionslichtern der Flugstreifen durchsetzt wurde. Weiter vor uns erstreckte sich eine steil abfallende Geröllhalde, die etwa fünfzig Meter tiefer in ein großes und relativ ebenes Felsplateau überging. Dort mußten die beiden Maschinen landen.
Zuerst der schnelle Jagdbomber mit dem Piloten, gleich darauf der Transporter.
Nur Hannibal und ich waren im Stützpunkt »Morgensonne« zurückgeblieben. Wir warteten. Das alte U-Boot hatten wir durch den Kanal in den See hinausgefahren und dort versenkt. Es sollte nicht gefunden werden.
Die geheimen GWA-Geräte hatten wir entweder durch die eingebauten Thermonital-Schmelzladungen verdampft oder mit der Stammbesatzung nach unten geschickt.
In den Hohlräumen befanden sich nur noch Dinge, die jedermann sehen und überprüfen konnte.
Vor einer halben Stunde waren neue Nachrichten durchgekommen. Kiny hatte bei einer nochmaligen Inspektion des wahrscheinlichen Landegebietes seltsame Schwingungsimpulse auf fünfdimensionaler Basis festgestellt. Anschließend waren sie wieder verschwunden.
Das war interessant, aber die zweite Information war für uns wichtiger.
Die Geheimdienste der Koalition wußten seit wenigen Stun den, daß es nahe der abessinischen Grenze noch ein uraltes Höhlenbollwerk gab, in dem sich höchstwahrscheinlich langgesuchte Extremisten verborgen hielten.
Es handelte sich überwiegend um die Mitglieder der afrikanischen Organisation »Tombaal«, der sehr viele Intellektuelle angehören sollten.
Die Computerauswertungen der GWA
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