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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ih­rer Auf­fas­sung un­an­ge­neh­men Din­gen nö­ti­gen. Ich ge­be Ih­nen mein Wort.«
    »Kön­nen Sie das auch hal­ten?« zwei­fel­te ich spöt­tisch. »Pro­fes­sor, wir sind über die letz­ten Wahn­sinns­for­de­run­gen der Tom­baal und die spä­te­ren Massa­ker in­for­miert. Sie ha­ben Flug­zeu­ge ab­stür­zen las­sen. Atom­kraft­wer­ke in al­ler Welt in die Luft ge­jagt, Stau­däm­me ato­mar ge­sprengt und über fünf­hun­dert Per­sön­lich­kei­ten ent­führt. Sie neh­men doch wohl nicht ernst­haft an, daß wir Ih­rem Ver­spre­chen Glau­ben schen­ken?«
    Ich trau­te mei­nen Au­gen nicht! Der fä­hi­ge Wis­sen­schaft­ler zer­biß sich in un­be­wuß­ter Re­ak­ti­on auf mei­ne Vor­wür­fe der­art hef­tig die Un­ter­lip­pe, daß Bluts­trop­fen her­vor­quol­len.
    »Mr. May­koft, bit­te er­klä­ren Sie die ver­än­der­te Si­tua­ti­on«, sag­te er er­regt. »Be­ei­len Sie sich.«
    »Wir wer­den Sie nicht an­tas­ten«, be­kräf­tig­te May­koft ernst. »Die Din­ge, die Sie er­wähnt ha­ben, ge­hö­ren der Ver­gan­gen­heit an. Ver­nünf­ti­ge Kräf­te in­ner­halb der Tom­baal ha­ben die bis­he­ri­gen An­füh­rer im Hand­streich über­wäl­tigt. Man­che wur­den ge­tö­tet, weil uns kei­ne an­de­re Mög­lich­keit blieb, die an­de­ren wur­den in­haf­tiert. Sie soll­ten wis­sen, daß seit et­wa drei Mo­na­ten kei­ne Un­ta­ten mehr ge­sche­hen sind. Die Gei­seln wur­den ent­las­sen. Hier herrscht jetzt ein neu­er Geist.«
    »So! Aber fi­nan­zi­el­le For­de­run­gen an die ehe­ma­li­gen Ko­lo­ni al­mäch­te stel­len Sie nach wie vor.«
    Er mus­ter­te mich von oben bis un­ten.
    »Ha­ben Sie et­was da­ge­gen? Wir ver­han­deln, aber wir mor­den nicht mehr. Ist das in Ih­ren Au­gen ver­werf­lich? Sie soll­ten wis­sen, daß Afri­ka viel auf­zu­ho­len hat. Das kos­tet Geld. Wir möch­ten gern lang­fris­ti­ge und zins­güns­ti­ge Kre­di­te, noch lie­ber ein­ma­li­ge Ab­fin­dun­gen oh­ne Rück­zah­lungs­ver­pflich­tun­gen. Und nun ver­scho­nen Sie mich mit wei­te­ren Fra­gen, Dr. Nang-Tai. Ich fin­de es über­haupt er­staun­lich, daß ein Ge­set­zes­bre­cher von Ih­rem For­mat über die Un­ta­ten der ehe­ma­li­gen Tom­baal-Be­herr­scher nach­denkt. Wie ver­ein­bart sich die­se Hal­tung mit Ih­ren Maß­nah­men auf dem Mond? Ha­ben Sie schon ge­hört, daß dort mitt­ler­wei­le über zwan­zig­tau­send Men­schen ge­fal­len sind; er­schos­sen von mar­sia­ni­schen Ro­bo­tern, die Sie schalt­tech­nisch auf den Weg ge­schickt ha­ben?«
    »Sie mei­nen das Kom­man­do­ge­hirn ZON­TA«, be­rich­tig­te ich ihn, in­ner­lich auf­ge­wühlt.
    Tat­säch­lich – ein Gangs­ter, wie ich ihn zu schau­spie­lern hat­te, soll­te sich wirk­lich nicht über die Greu­el­ta­ten der Tom­baal auf­re­gen. Im Ge­gen­teil – ich hat­te den Din­gen ach­sel­zu­ckend zu­zu­stim­men. Mir war ein kras­ser Feh­ler un­ter­lau­fen.
    »Wie schön, daß du auch ein­mal am Spuck­napf vor­bei schießt«, mel­de­te sich Han­ni­bal sar­kas­tisch. »Sei vor­sich­ti­ger.«
    »Ent­schlie­ßen Sie sich, Dok­tor«, dräng­te May­koft. »Ih­re Ab­wehr­schir­me wer­den schnel­ler zu Ver­rä­tern, als Sie viel­leicht an­neh­men.«
    »Ich ken­ne die Mög­lich­keit der Raum- und Luft­über­wa chung«, wies ich ihn ab. »In der Tat, die Maß­nah­men Ih­rer Or­ga­ni­sa­ti­on soll­ten mir gleich­gül­tig sein. Es stört mich al­ler­dings et­was, daß Sie plötz­lich so fried­fer­tig wur­den. Sie ken­nen mei­ne Wün­sche! Ich möch­te zum Mond, um das noch feh­len­de Kom­man­do­ge­rät zu ho­len. Da­her rich­te ich an Sie zum letz­ten Mal die mich in­ter­es­sie­ren­de Fra­ge: Sind nich­tir­di­sche Frem­din­tel­li­gen­zen an­ge­kom­men und von Ih­nen in Si­cher­heit ge­bracht wor­den oder nicht?«
    Gra­ham G. May­koft schwieg auch dies­mal. Ich be­merk­te, daß er an­ge­strengt über­leg­te.
    Pro­fes­sor Bar­ghe Nohrm nahm ihm die Ent­schei­dung ab.
    »Sie ver­mu­ten rich­tig. Ja, wir ha­ben das Schiff ein­ge­peilt, die Lan­dung ar­ran­giert und in den hie­si­gen Groß­han­gars für ei­ne or­tungs­si­che­re Ab­stell­mög­lich­keit ge­sorgt.«
    Ich at­me­te

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