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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ge­sichts­aus­druck ge­fiel mir nicht«, wies ich ihn ab. »Wir ha­ben vor­sich­tig zu sein. Oder glau­ben Sie viel­leicht, es wä­re ein­fach ge­we­sen, die Er­laub­nis zu aus­ge­dehn­ten For­schun­gen in der Mond­stadt zu er­hal­ten? Das kos­te­te au­ßer un­end­lich vie­len Be­mü­hun­gen auch er­heb­li­che Sum­men. Dies al­les set­ze ich nicht leicht­fer­tig aufs Spiel. Wann kann ich die Nich­tir­di­schen se­hen und spre­chen? Ich möch­te per­sön­lich über ih­re Zie­le in­for­miert wer­den.«
    »Die Auf­ga­be über­nimmt ab so­fort Pro­fes­sor Bar­ghe Nohrm. Ich bin hier le­dig­lich für die Si­cher­heits­ein­rich­tun­gen und Ab­wehr­or­ga­ni­sa­ti­on ver­ant­wort­lich.«
    »Das war an­zu­neh­men.«
    »Warum spricht er mich nie an?« be­schwer­te sich Han­ni­bal hef­tig. »Freund­chen, hier ist noch ein Mann mit über fünf­zig Neu-Orb­ton an­we­send. Sie ver­ach­ten mich wohl, was? Ge­fällt Ih­nen viel­leicht mei­ne Ge­stalt nicht? Ha­ben Sie et­was da­ge­gen, daß mein Ge­hirn grö­ßer als mein Kör­per ist? Ver­dammt – re­den Sie, oder ich las­se mei­ne Waf­fe spre­chen und –«, sei­ne Stim­me über­schlug sich vor Hys­te­rie, »– schi­cke Sie zu­sam­men mit Ih­rer Ban­de in die Höl­le.«
    Ich wir­bel­te her­um und schlug dem Klei­nen die Hand­kan­te ge­gen die Hals­schlag­ader. Er brach zu­sam­men und ver­lor das Be­wußt­sein.
    »Ver­ges­sen Sie es, mei­ne Her­ren«, er­klär­te ich in al­ler Ru­he. »Mein Mit­ar­bei­ter ist ei­ne wis­sen­schaft­li­che Ka­pa­zi­tät. Lei­der ist sei­ne Ner­ven­kraft nicht be­son­ders stark. Ich bit­te um Ent­schul­di­gung.«
    Na­tür­lich war man über Han­ni­bals an­geb­li­chen See­len­zu­stand längst in­for­miert. Un­se­re TV-Sen­dun­gen hat­ten da­für aus­rei­chend ge­sorgt.
    »Sie soll­ten ihm die Ver­nich­tungs­waf­fe ab­neh­men«, be­ton­te May­koft. »Ich fin­de es nicht an­ge­nehm, stän­dig vor der Strahl­mün­dung ei­nes geis­tes­kran­ken Schüt­zen her­um­zu­lau­fen.«
    »Be­han­deln Sie ihn re­spekt­voll, dann wird sich al­les von selbst er­le­di­gen. Ih­re For­de­rung muß ich ab­leh­nen. Dr. Rob­bens Fach­wis­sen ist un­er­setz­bar. Be­rück­sich­ti­gen Sie das bit­te. Kön­nen Sie sich üb­ri­gens vor­stel­len, daß ich hung­rig bin? Die Nah­rungs­mit­tel­vor­rä­te des Stütz­punk­tes ›Mor­gen­son­ne‹ wa­ren dürf­tig.«
    May­koft mus­ter­te mich so ein­ge­hend, daß ich er­neut sei­nen An­ti­tron­helm ver­wünsch­te. Ich hät­te viel da­für ge­ge­ben, wenn ich den Ge­dan­ken­in­halt des ei­gen­tüm­li­chen Man­nes hät­te le­sen kön­nen.
    »Fol­gen Sie mir, Sir. Wir kön­nen Ih­nen je­den Kom­fort bie­ten.«
    Wir war­te­ten, bis Han­ni­bal aus sei­ner Ohn­macht er­wach­te – aus sei­ner ge­schau­spie­ler­ten! Er fluch­te schau­er­lich und wank­te zu dem Elek­tro­wa­gen hin­über, den man auch hier we­gen der Luft­sau­ber­keit ver­wen­de­te.
    Der Aus­bau die­ser Flucht­fes­tung muß­te vie­le Mil­lio­nen, wenn nicht gar Mil­li­ar­den ge­kos­tet ha­ben. Das La­by­rinth war so groß, daß sich dar­in be­quem ei­ne kampf­star­ke Ar­mee hät­te ver­bar­ri­ka­die­ren kön­nen. Die­sen Plan hat­ten ver­schie­de­ne Re­vo­lu­ti­ons­ge­nerä­le auch ge­hegt, aber in der Hin­sicht hat­te die GWA ge­zielt ein­ge­grif­fen.
    Nur einen der un­mensch­lich vor­ge­hen­den Auf­stän­di­schen hat­ten wir nicht fas­sen kön­nen: den be­rüch­tig­ten Ge­ne­ral Gnure Wotkma­ba, der nach dem Fehl­schla­gen sei­ner Groß­of­fen­si­ve zu­sam­men mit ei­ner großen An­zahl Gue­ril­la­kämp­fern aus den Re­gen­wäl­dern des Kon­gos spur­los ver­schwun­den war.
     
     

9.
     
    Ich hat­te An­ar­chis­ten er­war­tet oder so­gar Gangs­ter, de­nen es auf ei­ni­ge tau­send Men­schen­le­ben nicht an­kam, wenn sie nur ih­ren Vor­teil da­bei fan­den.
    Nach­dem wir Pro­fes­sor Bar­ghe Nohrm und sei­ne en­ge­ren Mit­ar­bei­ter nä­her ken­nen­ge­lernt hat­ten, hat­te so­gar der ewig arg­wöh­ni­sche Han­ni­bal sei­ne Mei­nung än­dern müs­sen.
    Die Män­ner und Frau­en paß­ten ein­fach nicht in das Ge­samt­bild, das man sich

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