Erbspione vogelfrei
aufschlußreich, Mr. Maykoft.«
Seine beiden Flugbegleiter rissen die Schiebetüren auf und sprangen hinaus. Hannibal und ich folgten ihnen.
In der Halle bemerkte ich etwa zehn Männer. Sie trugen uniformähnliche Kombinationen, Waffengürtel – und Antitronhelme.
Genau in dem Augenblick wurde Maykoft kompromißlos.
»Feuer frei, Dauerbeschuß. Erledigen«, sprach er emotionslos in ein Armband-Bildsprechgerät, das innerhalb der Schirmumhüllung gut zu funktionieren schien.
Ich starrte in das Mündungsfeuer von mehr als zehn modernen Maschinenkarabinern.
Die Explosivgeschosse wurden von unseren Individualschirmen mühelos abgelenkt. Sie heulten als Querschläger davon und explodierten überall, nur nicht in unseren Körpern.
Maykoft selbst hatte meinen Kopf als Ziel auserkoren. Er feuerte mir die vierundzwanzig Projektile seiner schweren Hender ley so haargenau auf die gleiche Stelle, daß jede andere Schutzhülle spätestens nach dem zwanzigsten Punkttreffer durchschlagen worden wäre.
Sein Magazin war leer. Das Verschlußstück blieb offen. Er betrachtete es mit ausgebrannt wirkenden Augen. Anscheinend unbewußt tastete er nach einem vollen Reservemagazin. Die anderen Männer hatten ihr Feuer ebenfalls eingestellt.
Hannibal lachte, seiner Rolle entsprechend, in hohen, Ohrenschmerzen verursachenden Tönen. Anschließend schoß er fünf Uniformierten die Maschinenkarabiner derart aus den Händen, daß sie empfindliche Prellungen davontragen mußten.
»Geben Sie es auf, Mr. Maykoft«, forderte ich, nachdem das Grollen verhallt war. »Wir werden die Schirme nicht eher abschalten, bis wir mit einer kompetenten Persönlichkeit gesprochen haben. In meinen Augen sind Sie das nämlich nicht.«
Man starrte uns an und zermarterte sich die Köpfe nach einem Ausweg; aber mit irdischen Waffen war keiner zu finden. Sie hätten mit Panzerkanonen auf uns schießen können. Der Effekt wäre der gleiche gewesen.
»Wo ist die kompetente Persönlichkeit?« wiederholte ich. »Ich möchte mit dem Chef sprechen, nicht aber mit seinen Untergebenen.«
Ich hatte mit einem haßerfüllten Blick gerechnet, doch dazu ließ sich Maykoft nicht hinreißen. Im Gegenteil – er nickte fast anerkennend.
Ehe er sich äußern konnte, flammte im Hintergrund der Halle ein großer Bildschirm auf. Ein dunkelhäutiger Afrikaner mit weißen, unter dem Antitronhelm hervorquellenden Lockenhaaren wurde erkennbar.
Ich identifizierte ihn als den Nubier, Professor Dr. Barghe Nohrm. Er war einer der bekanntesten Mathematiker der Erde. Sein schmales, faltendurchfurchtes Gesicht war nicht zu verkennen.
»Ich bedaure die Reaktion meiner Mitarbeiter, Dr. Nang-Tai und bitte auch Dr. Robbens um Entschuldigung. Ihr Argwohn ist infolge der letzten Vorkommnisse verständlich. Ich möchte Sie dennoch bitten, die marsianischen Energiefelder abzuschalten. Sie stellen für uns in der Tat eine ernsthafte Belastung dar. Da sie fraglos auf der marsianischen 5-D-Technik basieren, ist die Ortungsgefahr erheblich. Unterschätzen Sie bitte nicht die neuen Geheimgeräte der Raumstationen und hochfliegenden Ortungsmaschinen. Man hat sehr viel gelernt, was ich Ihnen als Experte verraten darf.«
»Professor Barghe Nohrm?« rief ich aufrichtig überrascht aus. »Der Leiter des Gigant-Radioteleskopes vom Kilimandscharo? Oder irre ich mich?«
»Nein, ich bin es. Bitte, schalten Sie Ihre IV-Schirme ab. Über den Bergen kreisen mehrere tausend Suchflugzeuge. Ich garantie re Ihnen Freiheit und Gesundheit. – Niemand wird Sie antasten, oder Sie zu nach
Weitere Kostenlose Bücher