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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hat­te Gra­ham G. May­koft ge­sorgt.
    Eins wuß­ten wir aber mit Be­stimmt­heit: Über dem In­di­schen Ozean be­fan­den wir uns nicht! Die Was­ser­flä­che un­ter uns war viel zu klein.
    Was im GWA-Haupt­quar­tier los war, konn­te ich mir leb­haft vor­stel­len. PLA­TO wür­de stän­dig neue Er­geb­nis­se aus­wer­fen, und un­se­re klu­gen Her­ren wür­den zahl­lo­se Mög­lich­kei­ten über un­ser plötz­li­ches Ver­schwin­den er­ör­tern.
    Ich nahm je­doch an, daß je­mand auf die glor­rei­che Idee kam, wir könn­ten uns in­ner­halb ei­nes An­ti­schirms be­fin­den. Das un­ent­deckt ein­ge­flo­ge­ne Raum­schiff ließ den Ge­dan­ken­sprung ei­gent­lich na­he­lie­gend er­schei­nen.
    »Der mun­te­re Kna­be fliegt wei­te Krei­se«, mel­de­te sich Han­ni­bal un­ver­mit­telt. »Den schnee­be­deck­ten Berg se­he ich jetzt zum drit­ten­mal. Ver­las­se dich auf mein Ge­dächt­nis.«
    Ich hat­te die glei­che Fest­stel­lung ge­trof­fen. Die ver­such­te Ir­re­füh­rung be­ru­hig­te mich; be­wies sie doch, daß die prä­his­to­ri­sche Fes­tung nicht so weit von un­se­rem auf­ge­ge­be­nen Stütz­punkt ent­fernt lie­gen konn­te, wie es uns May­koft glau­ben zu ma­chen ver­such­te.
    Ich ent­schloß mich, dem Un­fug ein En­de zu be­rei­ten. Viel­leicht, das fiel mir sie­dend­heiß ein, war­te­te der ehe­ma­li­ge GWA-Schat­ten auch nur auf ei­ne dies­be­züg­li­che Be­mer­kung.
    Hat­ten wir nicht über fünf­zig Neu-Orb­ton zu bie­ten? Män­ner mit sol­chen Wer­ten muß­ten die Täu­schung ei­gent­lich durch­schau­en.
    »Mr. May­koft«, sprach ich ihn laut an, »wann wol­len Sie end­lich mit Ih­ren Ka­prio­len auf­hö­ren? Lan­den Sie! Un­se­re Zeit ist kost­bar.«
    Er dreh­te lang­sam den Kopf, mus­ter­te mich mit ei­nem iro­ni­schen Lä­cheln und mein­te:
    »Sie ha­ben sich für Ih­re Fest­stel­lung viel Zeit ge­las­sen, Doc. Warum?«
    »Ich wer­de sel­ten un­höf­lich«, be­lehr­te ich ihn.
    Er wech­sel­te einen Blick mit ei­nem sei­ner schweig­sa­men Be­glei­ter. Der Afri­ka­ner nick­te nur.
    Von da an flog May­koft di­rekt sein Ziel an. Die über­all auf­tau­chen­den Ma­schi­nen der Luft­über­wa­chung küm­mer­ten ihn nicht.
    Ich frag­te mich, mit wel­chen Aus­re­den er es schaff­te, sich im­mer wie­der un­auf­fäl­lig aus sei­ner Jo­han­nes­bur­ger Dienst­stel­le ab­zu­set­zen. Wahr­schein­lich gab er vor, im ge­hei­men Au­ßen­dienst stän­dig tä­tig sein zu müs­sen. Si­cher­lich lie­fer­te er auch manch­mal ei­ne klei­ne­re, ihm völ­lig gleich­gül­ti­ge Gangs­ter- oder po­li­tisch ex­tre­me Grup­pe ans Mes­ser. Din­ge die­ser Art er­weck­ten stets Ver­trau­en. Als ehe­ma­li­ger GWA-Schat­ten muß­te er wis­sen, wie man sol­che An­ge­le­gen­hei­ten ele­gant und be­weis­kräf­tig ab­wi­ckel­te.
    Er war und blieb ein Kön­ner, der mit größ­ter Vor­sicht zu ge­nie­ßen war.
    »Nicht er ist die präg­nan­te Fi­gur!« warn­te Han­ni­bal auf Psi-Ebe­ne. »Ver­giß nicht, daß wir uns in ers­ter Li­nie um die Leu­te zu küm­mern ha­ben, die für das Un­heil auf Mond und Mars ver­ant­wort­lich sind. May­koft hat be­stimmt nicht auf ei­ni­ge omi­nöse Be­fehls­knöp­fe ge­drückt. Das wa­ren an­de­re Per­so­nen; Wis­sen­de ers­ten Gra­des.«
    »Klei­ner, ich ver­su­che so­eben, die­sen Un­be­kann­ten auf die Spur zu kom­men. May­koft ist zu klug und un­durch­sich­tig, um als ver­nach­läs­sig­bar ein­ge­stuft zu wer­den.«
    »Wie Sie mei­nen, Ge­ne­ral. Ich bin wie im­mer ein ge­hor­sa­mer Die­ner.«
    Vor uns tauch­te ein ge­wal­ti­ges, son­nen­durch­glüh­tes Fels­mas­siv mit zahl­lo­sen Schluch­ten und Ca­n­ons auf.
    May­koft dros­sel­te die Fahrt. Die Hub­trieb­wer­ke spran­gen an. Wir wa­ren an­ge­kom­men.
    Lei­der hat­te ich kei­ne Ah­nung, wo wir wa­ren, und – was noch schlim­mer war – ich konn­te kei­ner­lei Nach­rich­ten ab­set­zen oder emp­fan­gen.
    »Ma­jor Utan, ab so­fort gilt Aus­weich­plan ›Öl­boh­rung‹. Wir ha­ben oh­ne Un­ter­stüt­zung von au­ßen fün­dig zu wer­den.«
    »Ver­stan­den, Sir.«
    Ich hat­te ei­ne schwer­wie­gen­de An­wei­sung aus­ge­spro­chen. Ab so­fort muß­ten

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