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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ne­te­me.
    »Sie dür­fen sich nicht mit die­sen Ver­bre­chern ein­las­sen, Dok­tor!« rief mir der Astro­phy­si­ker er­regt ent­ge­gen. »Sir, wenn Sie mit die­sen Män­nern, die wir nur durch List be­sie­gen konn­ten, pak­tie­ren soll­ten, ist die Mensch­heit ver­lo­ren. Wotkma­ba will nicht nur Sie für sei­ne Zwe­cke miß­brau­chen son­dern auch die ge­lan­de­ten Frem­den, un­se­re Freun­de, mit de­nen ich schon seit über ei­nem hal­b­en Jahr in Kon­takt ste­he. Ich ha­be da­zu das Ra­dio­te­le­skop des Ki­li­man­dscha­ro be­nutzt. Dr. Nang-Tai, ich ver­si­che­re Ih­nen eh­ren­wört­lich, daß die­se In­tel­li­genz­we­sen an den Ka­ta­stro­phen auf Mars und Mond völ­lig un­schul­dig sind. Sie lan­de­ten zu­fäl­li­ger­wei­se zur glei­chen Zeit. Sie sind ge­kom­men, um uns Men­schen um Hil­fe ge­gen macht­vol­le Fein­de aus den Tie­fen des Alls zu bit­ten. Bit­te, glau­ben Sie mir! Hel­fen Sie uns, Wotkma­ba wie­der ein­zu­fan­gen.«
    Mir schwin­del­te. War das nicht im­mer mei­ne Auf­fas­sung ge­we­sen, die Re­ling nicht an­er­ken­nen woll­te?
    »Re­den Sie, Pro­fes­sor«, for­der­te ich has­tig, »re­den Sie schnell, vor al­lem be­rich­ten Sie die vol­le Wahr­heit! Wie­so kom­men die Frem­den auf die Idee, aus­ge­rech­net die tech­nisch-wis­sen­schaft­lich un­ter­ent­wi­ckel­te Er­den­mensch­heit um Hil­fe ge­gen of­fen­bar sehr hoch­ste­hen­de Welt­rau­me­ro­be­rer zu bit­ten? Ih­re Freun­de müß­ten doch schon an un­se­ren pri­mi­ti­ven Raum­schif­fen, In­dus­tri­en und Tau­sen­den von an­de­ren Din­gen er­ken­nen, daß wir das über­haupt nicht kön­nen! Wir brau­chen zur Zeit noch Wo­chen, um le­dig­lich den na­hen Mars zu er­rei­chen. Die­se Leu­te sind uns weit über­le­gen. Wie ka­men sie auf den Ge­dan­ken, aus­ge­rech­net auf der Er­de Hil­fe zu fin­den? Das ist ab­surd, Pro­fes­sor!«
    May­koft er­griff das Wort und mus­ter­te mich ei­gen­ar­tig. Plötz­lich glomm in sei­nen grau­en Au­gen ein selt­sa­mes Leuch­ten auf. Dies war we­nigs­tens mein Ein­druck.
    »Das will ich Ih­nen sa­gen, Dok­tor. Vor nicht all­zu­lan­ger Zeit star­te­te ein un­wahr­schein­lich fä­hi­ger GWA-Of­fi­zier ein Schau­spiel, in das er die tech­ni­sche Hin­ter­las­sen­schaf­ten des Mars ein­be­zog. Es war das gi­gan­tischs­te und ge­ni­als­te Un­ter­neh­men der Mensch­heit … Dem ak­ti­ven GWA-Schat­ten mit sei­nen au­ßer­ge­wöhn­li­chen pa­ra­psy­chi­schen Fä­hig­kei­ten ge­lang es tat­säch­lich, die tech­nisch und mi­li­tä­risch un­end­lich über­le­ge­nen Or­ghs der­art zu bluf­fen, daß sie sich grau­en­ge­schüt­telt vor der an­geb­li­chen Macht des fik­ti­ven Welt­raum­herr­schers zu­rück­zo­gen. Der Of­fi­zier, ein Bri­ga­de­ge­ne­ral der GWA, gab sich als Tu­madschin Khan aus, als Be­herr­scher von vie­len tau­send Son­nen­sys­te­men. Sei­ne Trick­fil­me und mas­kier­ten Dar­stel­ler wirk­ten so echt, daß selbst die Hyp­nos vor Furcht er­starr­ten. Die­ser Mann hat auch die An­ti­tron­hel­me ent­wi­ckeln las­sen. Er selbst brauch­te nie einen, denn er war ge­gen hyp­no­sug­ge­s­ti­ve Ein­flüs­se un­emp­find­lich. Sein klein­ge­wach­se­ner Kol­le­ge üb­ri­gens eben­falls. Ich fra­ge mich, Dok­tor, wie­so auch Sie kei­ne Hel­me be­nö­ti­gen? Ich fra­ge mich fer­ner, warum die nie­mals feh­ler­haft ar­bei­ten­de GWA so lan­ge mit der Er­obe­rung des al­ten Stütz­punk­tes war­te­te, bis Sie in Si­cher­heit wa­ren! Dok­tor – ent­de­cken Sie da nicht ei­ni­ge Merk­wür­dig­kei­ten?«
    Sein Lä­cheln ver­tief­te sich. Es ver­riet mir, daß er mich längst durch­schaut hat­te.
    Ge­dämpft fuhr er fort:
    »Ich ha­be da­für ge­sorgt, daß die ver­bre­che­ri­sche Tom­baal zer­schla­gen wur­de. Die Frau­en und Män­ner, die Sie hier se­hen, woll­ten das eben­falls. Ih­re Bit­ten um Ent­wick­lungs­hil­fe, kor­rekt vor­ge­tra­gen, kann man wohl kaum als Un­ta­ten be­zeich­nen, im Ge­gen­teil. Ich wer­de mich da­für ein­set­zen, vor­aus­ge­setzt …«
    »… was set­zen Sie vor­aus?« un­ter­brach ich ihn in ru­hi­gem Ton­fall.
    »Vor­aus­ge­setzt, Sir, die GWA ist da­mit

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