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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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leicht­fer­tig sein.
    Je­mand stieß die aus Hart­holz ge­fer­tig­te Tür auf. Drau­ßen stan­den fünf be­waff­ne­te Män­ner un­ter Gra­ham May­kofts Füh­rung. Der Schuß­lärm war laut zu hö­ren.
    Ich blick­te ihm mit ei­nem iro­ni­schen Ge­sichts­aus­druck ent­ge­gen.
    »Tre­ten Sie ein. Soll­te die GWA Luft­lan­de­trup­pen ab­ge­setzt ha­ben, in­for­mie­ren Sie mich bit­te recht­zei­tig. In die­sem Fal­le soll­ten Sie mir ver­nünf­ti­ger­wei­se Ih­re Ma­schi­ne zur Ver­fü­gung stel­len. Ich kann Sie eben­falls in Si­cher­heit brin­gen, al­ler­dings nicht in Afri­ka.«
    Er trat wirk­lich ein und sah sich auf­merk­sam um. Han­ni­bal be­ach­te­te er kaum; über mei­ne schuß­be­rei­te Waf­fe schau­te er hin­weg.
    »Ich neh­me an, Sie ha­ben Ih­re Räu­me nur in mei­ner Be­glei­tung ver­las­sen, oder?« be­gann er.
    »Das soll­ten Sie wis­sen. Wer re­vol­tiert ei­gent­lich ge­gen Sie? Wenn ich die Schuß­fol­gen rich­tig be­ur­tei­le, ha­ben Sie min­des­tens zwei- bis drei­hun­dert Män­nern Ge­le­gen­heit ge­ge­ben, sich mit mo­der­nen Waf­fen aus­zu­rüs­ten. Sind das et­wa je­ne Leu­te, die Sie in ei­nem An­flug un­be­greif­li­cher Groß­mut le­dig­lich ein­ge­sperrt an­statt auf der Stel­le er­schos­sen ha­ben? Mr. May­koft, sol­che Feh­ler soll­te man ver­mei­den!«
    Er hüll­te sich in Schwei­gen und ließ un­se­re Räu­me durch­su­chen.
    Schließ­lich lo­cker­te sich sei­ne kampf­be­rei­te Hal­tung. Drau­ßen war das Feu­er noch im­mer nicht ver­stummt; im Ge­gen­teil – es kam nä­her und wur­de in­ten­si­ver.
    »Wir – wir bit­ten Sie um Hil­fe«, sag­te er schließ­lich sto­ckend und of­fen­kun­dig not­ge­drun­gen.
    »Hö­re ich rich­tig? Sie brau­chen mei­ne Hil­fe?« wun­der­te ich mich.
    »Ich mei­ne den Ein­satz Ih­rer Ener­gie­waf­fen«, er­klär­te er, hef­ti­ger wer­dend. »Ja­wohl, ei­ni­gen un­vor­sich­ti­gen Wäch­tern ist der Feh­ler des Jah­res un­ter­lau­fen. Ge­ne­ral Gnure Wotkma­ba ist mit et­wa fünf­hun­dert Mann aus­ge­bro­chen. Er hat ein Waf­fen­de­pot er­obert, das wir nie ge­fun­den ha­ben. Dort la­gern auch ato­ma­re Klein­ge­schos­se.«
    Ich stand auf. Han­ni­bal reg­te sich fast gleich­zei­tig. Er schi­en sei­ne Be­wußt­seinser­kun­dung ab­ge­schlos­sen zu ha­ben.
    Ich war­te­te auf sei­ne In­for­ma­ti­on, die er auch blitz­schnell gab.
    »Es stimmt, der Kil­ler vom Kon­go ist aus­ge­bro­chen. Das wä­re nicht tra­gisch, wenn er nicht bis in die Nä­he je­nes Han­gars vor­ge­drun­gen wä­re, wo das Raum­schiff der Frem­den steht. Dort will er hin. Er ist ge­nau in­for­miert und weiß auch, daß wir an­ge­kom­men sind. Er rech­net auf un­se­re Hil­fe.«
    Die Si­tua­ti­on hat­te sich von ei­ner Se­kun­de zur an­de­ren ge­än­dert. Die neu­en und of­fen­bar fried­fer­ti­gen Macht­ha­ber der Tom­baal hat­ten den Re­vo­lu­ti­ons­ge­ne­ral ge­wal­tig un­ter­schätzt. Wenn die­ser skru­pel­lo­se Bur­sche mit et­wa fünf­hun­dert erst­klas­sig aus­ge­rüs­te­ten und kamp­fer­fah­re­nen Män­nern an­griff, hat­te er je­de Chan­ce, die Fes­tung zu­rück­zu­er­obern.
    »Dr. Nang-Tai!« schrie mich May­koft un­be­herrscht an. »Ich er­war­te Ih­re Ant­wort. Das Raum­schiff ist ge­fähr­det. Wotkma­ba hat die Zu­gän­ge ab­ge­rie­gelt. Er droht mit dem Ein­satz von Klein­atom­waf­fen. Sie kön­nen die La­ge mit Ih­ren Strah­lern, vor al­lem mit Ih­ren Schutz­schir­men schnell be­rei­ni­gen.«
    »Warum soll­te ich«, lau­te­te mei­ne Ant­wort. »Sie ha­ben sich mir ge­gen­über ge­sell­schaft­lich kor­rekt, an­sons­ten aber un­zu­rei­chend ver­hal­ten. Mei­ne Wün­sche sind nicht ein­mal ein­ge­hend er­ör­tert wor­den.«
    Han­ni­bal schal­te­te sei­nen Schutz­schirm ein. Mei­ner glüh­te um den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de frü­her auf. Da­durch wa­ren wir für May­koft un­an­tast­bar ge­wor­den.
    In die­sem Au­gen­blick hielt drau­ßen ein Elek­tro­wa­gen. Pro­fes­sor Nohrm er­schi­en per­sön­lich. Von sei­nen Be­glei­tern kann­te ich nur den Neu­ro­lo­gen Dr. Ali Ben Ha­fid und den ehe­ma­li­gen Au­ßen­mi­nis­ter der ASF, Dr. Bu­ry

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