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Erdbeermond: Roman (German Edition)

Erdbeermond: Roman (German Edition)

Titel: Erdbeermond: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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oder?«
    »Entschuldige, Liebes, entschuldige bitte. Einen Moment habe ich dich mit Claire verwechselt.«
    Erst als sie aufgelegt hatte, fragte ich mich, woher sie das mit Jacqui wusste. Von Luke wahrscheinlich.

    Ich wählte sofort Jacquis Nummer, aber sie ging an keins ihrer Telefone. Ich sprach ihr eine Nachricht auf Band, sie solle mich umgehend anrufen, dann ging ich zur Arbeit. Ich platzte fast vor Neugier.
    Den ganzen Morgen rief sie nicht an. Ich versuchte es noch einmal um die Mittagszeit, aber keine Antwort. Am Nachmittag wollte ich es gerade noch einmal versuchen, als ein Schatten auf meinen Schreibtisch fiel. Franklin. Er sagte ganz leise: »Ariella möchte dich sprechen.«
    »Warum?«
    »Gehen wir.«
    »Wohin?«
    »In ihr Büro.«
    Oh Gott. Ich war gefeuert. Sie würde mich hochkant rauswerfen.
    Auch gut.
    Franklin führte mich in ihr Büro, und ich war über die Maßen überrascht, dass dort schon eine ganze Versammlung war: Wendell von Visage, Mary-Jane, Koordinatorin der anderen sieben Marken, und Lois, eine von Mary-Janes »Mädels«. Lois arbeitete für Essence, eine unserer intuitiv-gefühlsbetonten Marken, doch längst nicht so schlimm wie EarthSource.
    Wurde hier gleich im Dutzend gekündigt?
    Fünf Stühle standen im Halbkreis um Ariellas Schreibtisch.
    »Setzen Sie sich«, sagte sie im Befehlston. »Okay. Die gute Nachricht ist: Keiner ist gefeuert. Noch nicht.«
    Wir lachten alle viel zu laut und viel zu lang.
    »Lassen wir das, so witzig war es auch nicht. Als Erstes, das hier ist streng vertraulich. Was Sie hier, in diesem Zimmer, heute erfahren, besprechen Sie mit niemandem, nirgendwo, zu keinem Zeitpunkt. Verstanden?«
    Verstanden. Aber jetzt war ich neugierig. Besonders, da wir so ungewöhnlich zusammengesetzt waren. Was hatten wir gemeinsam, dass wir das große Geheimnis anvertraut bekamen?
    »Formel zwölf«, sagte Ariella. »Mal davon gehört?«
    Ich nickte. Ich wusste davon in groben Zügen. Es war eine Salbe, die von einem Entdeckertypen entwickelt worden war, der im Amazonasgebiet die Ureinwohner aufsuchte und ihre Lebensgewohnheiten aufzeichnen wollte, so ähnlich wenigstens. Wenn einer im Dorf sich verletzte, wurde eine Salbe aus zerstoßenen Wurzeln und Pflanzen und anderem Zeug – man kann es sich schon denken – hergestellt. Dem Forscher fiel auf, wie schnell die Wunden heilten und wie geringfügig die Narbenbildung war. Er versuchte, die Salbe selbst herzustellen, fand aber die richtige Mischung erst beim zwölften Versuch. Daher der Name.
    Es wurde als Arznei angesehen, und er versuchte, von der entsprechenden US-Bundesbehörde eine Zulassung zu bekommen, die aber auf sich warten ließ.
    Ariella führte die Geschichte weiter aus. »Während also Professor Redfern – so heißt der Typ – auf die Zulassung wartete und wartete, hatte er eine Idee: Hautpflege. Auf der Basis derselben Zusammensetzung, allerdings in verdünnter Form, hat er eine Tagescreme entwickelt.« Sie verteilte an jeden von uns einen Stapel Dokumente. »Und die Versuche sind sehr erfolgreich. Also, bombig. Steht alles da drin.«
    Das Komische an Ariella war, dass sie den Don-Corleone-Stil aufgab, wenn sie länger reden musste. Offenbar machte sie das nur, um den Menschen Angst einzujagen. Aber es funktionierte.
    »Devereaux hat das Produkt gekauft.« Devereaux war eine riesige Firma, die Dutzende von Kosmetik-Marken besaß. Übrigens auch Candy Grrrl. »Sie kommen ganz groß damit raus. Sie machen es zur begehrtesten Marke auf dem Globus.« Sie lächelte, und ihr Blick wanderte von einem zum anderen. »Jetzt fragen Sie sich, wo Sie hier ins Spiel kommen. Okay, dann hören Sie jetzt ganz genau zu: McArthur on the Park will die PR dafür machen.«
    Sie gestattete uns einen Moment, in dem wir sagen konnten, wie wahnsinnig toll wir das fanden.
    »Und ich möchte, dass Sie drei« – sie zeigte der Reihe nach auf Wendell, Lois und mich – »eine Präsentation vorbereiten. Jede eine eigenständige Präsentation.«
    Wieder eine bedeutungsschwere Pause. Zugegeben, das war wirklich toll. Meine eigene Präsentation. Für ein ganz neues Produkt.
    »Wenn sie gut sind, stellen wir alle drei vor. Wenn Devereaux sich für die Präsentation von einer von Ihnen entscheidet, könnte diejenige Leiterin der PR für diese Marke werden.«
    Oho. Das war nun wirklich fantastisch. Eine Beförderung. Nur, was würde das Formel-Zwölf-Mädel zur Arbeit anziehen müssen? Das, was die Ureinwohner im Amazonasgebiet tragen? Dann wäre

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