Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
Vom Netzwerk:
aufregenden Geruch von Maschinen ausgeströmt hatte. Sie hatten sich Auf Wiedersehen gesagt… sie mit einem Versprechen, von sich hören zu lassen oder ihn zu besuchen, aber sie wußte jetzt schon, daß es wahrscheinlich eine Lüge sein würde. Und so hob er einfach die Hand und tauschte mit ihr ein sanftes Lächeln, nichts zu bedauern.
     
    NASA glaubte sie noch in einem abgeschlossenen Ferienort in Australien. Es wäre nicht ratsam, wenn eine zufällige Liste im Netz zeigen würde, wie sie auf der anderen Seite des Globus umherflitzte. Aber in jedem Moment flogen Millionen über den Himmel in allem möglichen von Kreuzfahrtschiffen bis hin zu ›Viehtransportern‹ und Trampfrachtern wie diesem hier. Darum würde die Rückreise nach Neuseeland etliche Zwischenstrecken in Luftschiffen einschließen, die Punkte verbanden, an denen sie lange Passagen auf Turboprops der Tangoparu Ltd. erschleichen konnte. Teresa nahm bei einem Fenster Platz, um zu sehen, wie die Mannschaft ablegte. Dann stellte sie sich resignierend darauf ein, lange Zeit mit ihren Gedanken allein zu sein.
    Zwei Männer sahen zu, wie sie fortging. Der eine winkte vom Andockplatz her, und der andere stand weiter entfernt bei einer offenen Motorhaube. Aber als das Luftschiff bei freigesetztem Auftrieb hochsprang, richtete sich Teresas Blick über das Flugfeld hinaus und über die Kuppel, wo Starts Mannschaft sich verschworen hatte, ein Monstrum zu jagen, und über die Grube im Fels, wo Spürhunde nach Hinweisen auf alte Kataklysmen suchten. Sie ließ den Blick atemlos über die große Eisfläche schweifen, aber selbst dessen Masse konnte sie nicht halten. Teresa fühlte im Herzen einen Auftrieb. Das leise, zufriedene Brummen der Motoren des kleinen Zeps, schien mit ihrem Puls widerzuhallen.
    Das war nicht ungewohnt, dieses Verhältnis zum Fliegen. Und dennoch empfand sie es jedesmal, als wäre sie wieder verliebt. Es war eine Romanze frei aller irdischen Leidenschaften, beständiger, aber ohne Eifersucht gegenüber irgend einer anderen Leidenschaft.
    Nicht auf die Geschwindigkeit kommt es an, dachte sie. Es ist der Akt. Es ist das Zerreißen der Bande.
    Weit hinter der untergehenden Sonne empfand sie den Zug entfernter Planeten und sehnte sich, ihnen selbst dahin zu folgen.
    Es ist das Fliegen, dachte sie.
    So kreuzte Teresa die Arme und richtete sich ein, aus einer langen Reise um die Welt das beste zu machen.
    ¤
    Elvis rast über die Fernstraßen in einem großen weißen Cadillac.
    Er muß es sein. Wie sonst wäre zu erklären, was so viele Fahrer von Schwungradbussen und Pendlerzeps gesehen zu haben behaupten… diese Staubfahne, die wie ein Raketenstrahl hinter etwas herläuft, das zu schnell und zu glänzend ist, um mit dem bloßen Auge verfolgt zu werden?
    Wenn man die Augen zukneift, könnte man ihn hinter dem Lenkrad erwischen, wie er mit einer Hand steuert, während er am Radio herumfummelt und dann nach jener unerschöpflichen und stets beschlagenen Bierdose langt. »Danke, Schatz!« sagt zu der Blondine neben sich, während er aufs Gaspedal tritt.
    Das Gebrüll der Energie eines V-8-Motors, der Gasolingeruch nach Freiheit, das Brausen von sauberem Wind, der sein Haar nach hinten weht… Elvis hupt und hebt einen Arm, um alle echten Amerikaner zu grüßen, die noch an ihn glauben.
     
    Gewisse geschwätzige Netzmagazine sind voller unscharfer Bilder von ihm. Arrogante Typen von Technikern erklären diese Fotos für Fälschungen; aber das kümmert nicht die Getreuen, welche großartige Automobile aus dem zwanzigsten Jahrhundert sammeln und polieren, die für dieses einmal im Jahr stattfindende Rennen auf der Landstraße sparen und sich für einen Tag von Chrom, Musik und Glorie beim nächsten Graceland Shrine versammeln.
    Längs des Weges halten sie bei geisterhaft verlassenen Tankstellen und suchen nach Zeichen, daß er vorbeigekommen ist. Manche behaupten, frisch benutzte Benzinpumpen gefunden zu haben, die zwar ›leer‹ anzeigen, aber irgendwie doch noch nach hoher Oktanzahl riechen. Andere deuten auf schwarze, kräftige frische Reifenspuren, oder erklären, daß man seine Musik noch in der Mitternachtsserenade der Coyoten hören könne.
     
    Elvis durchstreift die offenen Bundesstraßen in einem großen weißen Cadillac. Wie sonst könnte man die Spuren erklären, die manche gefunden haben, und die wie feenhafter Staub über die verblassenden gelben Linien strahlen?
    Ein Blütenstaub glücklicherer Tage, das Glitzern von

Weitere Kostenlose Bücher