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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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von Panik erfaßter Camper zählt. Noch einen unglücklichen Paläontologen oder zwei.
    Logan weigerte sich, daran zu denken, welcher Schaden diesem exquisiten Fossilienfriedhof der Badlands zugefügt worden war. Eine Katastrophe nach der anderen. Er starrte auf den zerstörten Damm und fragte sich, wie eine solch totale Vernichtung zustande gekommen war.
    Man hätte es ökonomischer machen können. Warum einen Damm in Fetzen sprengen, wenn ein guter Riß genausogut wäre?
    Außerdem – warum sollte ein Öko-Gorilla den Flaming Gorge Dam vernichten wollen? Niemand, der noch am Leben war, erinnerte sich an das Trockental, das unter dem von Menschen geschaffenen See ertränkt worden war. Aber jedenfalls wußten sogar neo-gaianische Radikale noch von dem Unglück, als jemand den riesigen Glen Canyon Dam beschädigt hatte. Die entstandene Katastrophe war eine Warnung für alle gewesen und hatte die Schönheit der Welt nicht um ein Jota verbessert.
    Aber dies hier wirkte nicht wie die Tat eines Grünen. Innerhalb einer Fahrstunde gab es Dutzende näherliegender Ziele… Stellen, wo Logans Kollegen emsig dabei waren, das Land zum Besseren oder Schlimmeren zu verändern. Projekte, die in den öffentlichen Medien heiß diskutiert wurden, und keine langweilige, sture Struktur wie dieser banale alte Damm.
    Nein, das muß wieder unser Dämon gewesen sein.
    Schritte scharrten auf dem losen Kies zu Logans Rechter. Es war Joe Redpath, der ihm erst vor Stunden für diesen Einsatz zugeteilt war. Der große Indianer trug zwei Zöpfe… eine modische Aussage, die unlängst auf vielen Universitätsgeländen als chic und aussagekräftig aufgekommen war… obwohl Logan hier Haartracht und Haltung als echt erschienen.
    »Habe einige Augenzeugen gefunden«, meldete Redpath knapp. »Sind hier in einer Minute.«
    »Gut! Schon gehört, wann wir Satellitenbilder der Explosion selbst bekommen werden?«
    Der Mann nickte. »Eine halbe Stunde, sagen sie.«
    »So lange?« Logan wurde allmählich ärgerlich.
    Redpath zuckte die Achseln. »Spivey hat massenhaft Teams. Sie haben doch nicht gedacht, daß wir beide seine Spitzenleute wären? He, Mann, wir sind Reserven für die Reserven.«
    Logan sah den zeitweiligen Bundeshelfer offen an. Einige Entgegnungen kamen ihm in den Sinn – einschließlich Redpath zu sagen, wohin Spivey sich seine Prioritäten stecken könnte. Aber nein. In der Welt geschah etwas. Und wenn Logan nicht für geheimes Wissen auf höchster Ebene privilegiert war, so führte ihn seine Befugnis als Untersucher doch dahin, wo Ereignisse dramatisch wurden… wo er helfen könnte, das Rätsel zu lösen und etwas Gutes zu tun.
    »Was halten Sie davon?« sagte er und zeigte auf den zerstörten Damm.
    Redpath sah Logan noch eine Sekunde lang an, ehe er sich umwandte, um die Szene zu überblicken. »Sehe nicht, wie sie es gemacht haben.« Er zuckte die Achseln. »Ganz verkehrte Gestalt.«
    »Welche Gestalt?«
    Redpath machte eine Geste mit den Händen. »Gestalt der Explosion. Dämme brechen nicht auf diese Weise. Ganz gleich, wo man die Ladungen anbringt.«
    Logan wunderte sich, wieso Redpath das wußte. Durch Untersuchung anderer Fälle? Oder vielleicht aus praktischer Erfahrung auf der anderen Seite? Für manche der hellsten Köpfe in der Gesellschaft war Kooperation mit der Autorität eine streng freibleibende Sache, die in jedem Einzelfall nach scharf individuellen Maßstäben beurteilt wurde. Er konnte sich gut vorstellen, daß Redpath bei der einen Gelegenheit zu der einen Richtung neigte und zu einer ganz anderen, wenn es ihm zusagte.
    »Ich stimme zu. Das fehlt ein großes Stück.«
    Der lokale Agent holte tief Luft. Seine Augen schweiften über die umgekippten Reste. Er atmete aus und zuckte gleichmütig die Achseln. »Stromabwärts getrieben. Wir werden am Morgen die Brocken finden.«
    Logan bewunderte die Maske des Mannes. Seinen undurchdringlichen Schild. Aber in dieser Situation funktionierte er keineswegs. Er weiß verdammt gut, daß die fehlenden Stücke nicht flußabwärts sind! Er will nur nicht zugeben, daß er ebenso entsetzt ist wie ich.
    Ihr Pilot gab es endlich auf, mit den Sheriffs zu streiten und stellte seinen winselnden Motor ab, froh darüber, daß das Geräusch nachließ. Auf jeden Fall war es viel besser, auf Freigaben aus Washington zu warten, als von schießwütigen Leuten aus der Provinz getötet zu werden.
    Es kamen weitere Schritte näher. Eine Frau in Uniform der National Parks, die Redpath erst vor

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