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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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verarmte Linie bis gut vor die normannische Eroberung zurückreicht.
     
    Die jüngste planetologische Inspektion zeigt, daß die japanischen Inseln ungefähr zehn Prozent aller Vulkane der Welt enthalten.

 
• EXOSPHÄRE •
     
    Einen wie großen Unterschied könnte ein Monat ausmachen? Beim letztenmal, als Teresa an diesem Tisch saß, tief im Innern der geheimen Untertagebauten von Waitomo, war ihre persönliche Welt erst kurz zuvor über ihr eingestürzt. Jetzt hatte sich ihr Kummer stabilisiert. Sie konnte auf ihr leidenschaftliches Intermezzo in Grönland als einen Teil der Genesung einer Witwe zurückblicken und anfangen, an andere Dinge als Jason zu denken.
    Natürlich war sie in letzter Zeit auch durch einen ganz anderen Schock betäubt gewesen – als sie von der entsetzlichen Gefahr für die Erde erfahren hatte. Diese Tatsache hatte sich nicht geändert.
    Mindestens tun wir jetzt etwas dagegen. Vergeblich oder nicht, ihre Bemühungen waren gut für die Stimmung.
    George Hutton beendete gerade seinen allgemeinen Lagebericht. Ihr bisher begrenzter Erfolg war in der großmaßstäblichen Darstellung zu erkennen, wo man ihren Gegner jetzt in einem flachen Orbit pendeln sehen konnte, der kurz aus der kristallinen inneren Sphäre in die zweite Schicht aufstieg – den äußeren Kern aus flüssigem Metall. Nicht mehr ein friedlicher Fresser, der ungestört inmitten eines Festmahls aus sehr dichter Materie hockte, schien der purpurne Punkt wütend zu hämmern.
    Teresa stimmte zu. Wir sind dir auf den Fersen, du Bestie. Wir haben angefangen, uns zu verteidigen.
    Das war die gute Nachricht. Bis auf einige ängstliche Momente mehr oder weniger hatten alle vier Resonatoren damit begonnen, Sequenzen von Tandem-Impulsen abzufeuern, um die aufgespeicherte Energie des Planeten in Strahlen kohärenter Gravitation umzuwandeln, die gegen Beta zurückprallten und es allmählich nach außen schoben in Richtung auf…
    Auf was? Wir haben immer noch keine Vorstellung, was mit dem verdammten Ding geschehen soll. Anstoßen, bis sein größer werdender Orbit es aus der Erde herausstößt, nehme ich an. Aber was dann? Eine zerfallende Singularität, die mit einer Million Grad lodert, ständig um und um sausen lassen und dabei hinein und heraus treten, bis sie sich schließlich in einem gewaltigen Ausbruch von Gammastrahlen zerstreut?
    Teresa zuckte die Achseln. Als ob wir dann noch die Wahl hätten. Das war ein Grund für die düstere Stimmung am Tisch.
    Ein anderer Grund war auf der äußersten Schale des Planetenmodells sichtbar… eine Anordnung von Lichtern, die angaben, wo Gazerstrahlen am Land oder im Meer ausgetreten waren.
    Tatsächlich pulsierten die meisten Strahlen in Formen und Frequenzen, die mit Objekten an der Oberfläche gar nicht in Wechselwirkung standen. Oft war der einzige Effekt eine Verschiebung des Windes oder Wirbel in einer Meeresströmung. Indessen kamen aber von einem Viertel der Stellen Gerüchte über seltsame Farben oder Donnerschläge bei klarblauem Himmel. Man redete über Wasserstrudel oder verschwindende Wolken. Berichte über zerstörte Dämme, über kreisrunde Wirbelschäden in Weizenfeldern, über spurlos verschwindende Flugzeuge.
    Teresa schaute zu Alex Lustig hinüber. Der hatte schon über seine Anstrengungen berichtet, Ballungszentren der Bevölkerung zu vermeiden, und sie zweifelte nicht an seiner Aufrichtigkeit. Es hatte sich aber an dem Mann etwas geändert, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte. Sie hatte ernsthaft erwartet, ihn jetzt als Wrack vorzufinden. Teresa stellte sich vor, so von Schuld erschüttert, wie sie ihn bei ihrer ersten Begegnung vorgefunden hatte, müßte er jetzt einen Nervenzusammenbruch bekommen, als der Tribut an unschuldigen Opfern zu steigen begann.
    Merkwürdigerweise schien er jetzt friedlich jedem Redner zuzuhören, als das Treffen weiterging. Er zeigte keine der nervösen Gesten, an die sie sich erinnerte. Seine Miene wirkte fast heiter.
    Vielleicht ist das gar nicht so merkwürdig, dachte Teresa. Auf der anderen Seite des Lichtscheins, den das Display warf, sah sie, wie June Morgan hinter Lustig trat und seine Schultern zu massieren begann. Teresa blähte die Nüstern. Sie sind einander wert, dachte sie und runzelte dann die Stirn in der Frage, was sie damit wohl meinte.
    »Wir haben uns bemüht, vorhersehbare Muster zu vermeiden«, sagte George Hutton. »Dadurch dürfte es schwierig sein, die Standorte unserer Resonatoren zu ermitteln. Ohne Zweifel hegen

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