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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Gesichtsfeld. Ist es, wie du und Rip auf der Plejaden …«
    »Bestätigung.« Er schüttelte wieder heftig den Kopf, obwohl er wußte, daß das die zunehmenden Spinnweben nicht verscheuchen würde. »Es ist in mancher Hinsicht anders, aber im Grunde… o Hölle!« Mark konnte es nicht erklären, und außerdem war keine Zeit für Gespräche. Er nannte ein anderes Codewort, um zu veranlassen, daß ihre Anzüge volle physiologische Daten an die Schiffsrecorder gaben. Dann befahl er: »Volles Gesichtsfeld, Hauptteleskop! Sekundärkameras – unabhängiges Zielen auf vorübergehende Phänomene!«
    Das Bild des Flusses erschien wieder. Aber jetzt war die Szene nicht mehr normal und nüchtern. Leute rannten auf den Frachtern umher wie aufgestörte Ameisen und sprangen zum Teil von dem Schiff hinunter, das in dem plötzlich kabbeligen Wasser auf und ab hüpfte und sich schüttelte.
    Auf Marks Gesichtstafel erschienen kleine Fenster rings um das Hauptbild, als die Hilfsteleskope der Intrepid unabhängig Bilder heranholten. Die Hälfte davon war zu unscharf, um etwas erkennen zu lassen, als Marks Sehvermögen sich ständig verschlechterte. Helle Pünktchen strömten herein wie lästige Insekten.
    »Was machen wir?« Bens Stimme klang beunruhigt. Mark, der das schon einmal durchgemacht hatte, tadelte ihn nicht.
    »Vergewissere dich deiner Halteleine!« sagte er seinem Copiloten. »Und erinnere dich an den Weg zurück in die Kabine! Vielleicht müssen wir blind zurückkehren. Sonst…« Er schluckte. »Sonst gibt es nichts, was wir tun können, als es durchzustehen.«
    Wenigstens ist das Schiff wahrscheinlich sicher. Und es gibt keine anderen Strukturen in der Nähe, wie es bei Teresa der Fall war. Und ein Shuttle Modell Drei ist zu klein, um Besorgnisse wegen Gezeiten aufkommen zu lassen.
    Mark hatte sich überzeugt – beinahe.
    Die äußere Hälfte seines Gesichtsfeldes war verschwunden, obwohl sie immer noch ab und zu fluktuierte. Durch den restlichen Tunnel beobachtete Mark ein Drama, das sich weit unten abspielte, wo der Ob sich schüttelte und krümmte, als ob ihn jemand mit unsichtbaren Stangen anstieße. Strömungen deformierten die Hügel und Täler fast ebenso schnell, wie sie sich bildeten. Dennoch schienen die Wellenbewegungen klare geometrische Formen anzunehmen.
    Dann verschwand in einem kreisförmigen Gebiet der Ob einfach!
    Es war reines Glück, daß sich keines der Forschungsschiffe in dessen Radius befand, als es geschah. So hatten die Schiffe nur einen schweren Seegang zu überstehen, als sich das zylindrische Loch schnell auffüllte.
    »Wohin… wohin werden die Wasser gehen?« fragte Ben.
    Zu dem anwachsenden Klingen in Marks Ohren gesellte sich das Hupen eines Kameraalarms. Eines der sekundären Bilder blies sich jäh auf mit rotem Rande. Einen Moment konnte Mark nicht erkennen, was den Computer so erregt hatte. Es sah aus wie eine andere Ansicht des Flußtales, aber aus größerer Höhe mit viel geringerer Vergrößerung.
    Aber dies Bild wirkte irgendwie verkrümmt. Dann merkte er, daß es nicht scharf eingestellt war. Er blickte auf den Ob hinunter durch eine Linse. Die Linse war ein Wasserklumpen, der sich plötzlich mitten in der Luft gebildet hatte bei einer Höhe von… er las mit zusammengekniffenen Augen die Ziffern ab – sechsundzwanzig Kilometern!
    Mark atmete den Schweißgeruch seines Todes. Etwas sehr Kleines und Schwarzes zappelte im Innern des flüssigen Klumpens, der hoch über dem Planeten hing. Aber ehe er noch dem Teleskop der Befehl zum Vergrößern erteilen konnte, war die ganze Wassermasse wieder verschwunden! In ihrem Kielwasser lag nur ein regenbogenfarbener Saum aus Dampf, der mit den Flecken am Rande seines Blickfeldes verschmolz.
    »Was zum…?«
    »Es ist wieder da!« rief Ben. »Zweiundfünfzig Kilometer hoch! Hier…« und er ratterte einen Code hinunter. Eine andere Szene von einem anderen Instrument sprang ins Bild.
    Jetzt sah der Boden unten doppelt so weit entfernt aus. Der Ob war ein schmales Band. Und das Stück des gestohlenen Flusses war in doppelter Höhe wieder erschienen. Mark hatte Zeit, um erstaunt zu zwinkern. Das schwarze Objekt im Innern sah aus wie…
    Die kleine Kugel verschwand wieder. »Mark«, japste Ben, »ich habe gerade die Verdopplungsrate berechnet. Seine nächste Erscheinung könnte sein – Jesus!«
    Mark fühlte, wie die Hand seines Copiloten den Stoff seines Anzugs packte und schüttelte. »Da!« Bens Stimme krächzte über dem statischen

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