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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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einige Großmächte, Allianzen und Multis schon den Verdacht, daß die Störungen menschlichen Ursprungs seien. Wir rechnen wirklich auch mit einer mißtrauischen Reaktion. Aber so lange sie sich gegenseitig beschuldigen, werden sie nicht nach einer privaten Gruppe Ausschau halten.«
    »Ist das nicht gefährlich?« fragte Teresa. »Wie wenn jemand in Panik verfällt? Besonders eine der Abschreckungsmächte? Sie wissen, daß es nicht schwer ist, die durch den Vertrag befohlenen Siegel an einem Geschwader von Marschflugkörpern aufzubrechen. Man braucht nur Hämmer und etwas einfache Software.«
    Pedro Manella neigte sich zum Licht. »Das ist unter Kontrolle, Captain. Erstens finden die seismischen Ereignisse unparteiisch weltweit statt. Das einzige organisierte Schema, das irgend jemand auffallen könnte, ist, daß die Störungen statistisch größere Bevölkerungsballungen vermeiden.
    Zweitens – habe ich dafür gesorgt, treuhänderische Verlautbarungen bei einem geheimen Registrierdienst zu deponieren, um sie im Netz herauszubringen, sobald eine Macht gelben Alarm gibt.«
    Alex schüttelte den Kopf. »Ich dachte, wir wollten keinem der Dienste Vertrauen schenken.«
    Manella zuckte die Achseln. »Nach Ihrer eigenen unliebsamen Erfahrung, Lustig, tadele ich Sie nicht für ein solches Gefühl. Aber es gibt jetzt keine Chance für vorzeitige Freigabe. Und auf jeden Fall gibt die Verlautbarung nur genügend Hinweise, um eine schießwütige Krise zu bremsen und die Geologen einzuschalten.«
    George Hutton betätigte einen Knopf, um das Bild des Globus zu dämpfen und die Raumbeleuchtung einzuschalten. Alex drückte June Morgan die Hand, und sie ging wieder zu ihrem Sitz. Teresa schaute weg. Sie ist ein Kollektor, dachte Teresa. Wie kann eine Frau, die früher Jason begehrte, von einem Mann wie Lustig so angezogen sein?
    Sie unterdrückte den Drang, sich noch einmal umzudrehen und ihn wieder anzuschauen – diesmal aus reiner Neugier.
    »Außerdem«, fügte George Hutton hinzu, »gibt es ohnehin eine Grenze dafür, wie lange wir dieses Geheimnis bewahren können. Früher oder später wird uns jemand aufspüren.«
    »Seien Sie nicht so sicher!« konterte Pedro. »Unser schwächstes Glied ist das Netz, aber für mich arbeiten einige sehr helle Köpfe in Washington. Dadurch, daß wir den Verkehr auf ein Minimum halten und Tricks wie Ihren Maori-Berg-Iwi-Dialekt benutzen, könnten wir unsere Kurzdurchsagen noch mindestens sechs Monate, vielleicht sogar für ein Jahr tarnen.«
    »Hmm.« George klang zweifelnd, und Teresa stimmte zu. Manellas Optimismus schien weit hergeholt. Es gab draußen zu viele gelangweilte Hacker mit Freizeit und Kilobit-Parallel-Operatoren, die nach jedem Vorwand Ausschau hielten, um eine Sensation aufzurühren. Offengestanden war sie sich keineswegs sicher, ob sie bei ihrer Rückkehr nach Houston von ihren zahmen NASA-Lakaien begrüßt werden möchte oder einem Haufen Sicherheitsboys mit Brillen für totale Aufzeichnung, die ihr Verhörlizenzen um die Ohren schlugen.
    Aber auch so sah sie der Reise entgegen, bei der sie wieder einen Stratosphärenkreuzer unter ihrem eigenen Namen führen würde. Von Zeps und falschen Identitäten habe ich für einige Zeit die Nase voll.
    »Glauben Sie nicht, daß das Geheimnis herauskommen wird, wenn Beta endgültig durch die Oberfläche dringt?« fragte George. »Dann werden wir uns nicht bloß vor Spionen verstecken müssen. Die ganze Meute der Spürhunde wird nach Blut kläffen.«
    »Zugestanden. Aber bis dahin werden wir unseren Bericht für Vorlage beim Weltgerichtshof fertig haben, nicht wahr, Alex?«
    Lustig schaute auf, als ob seine Gedanken weit weg gewesen wären. »Hm, entschuldigen Sie, Pedro?«
    Manella beugte sich zu ihm hin. »Wir sind monatelang deswegen hinter Ihnen her gewesen! Gleich die zweite Sorge nach der, Beta loszuwerden, ist es, daß wir herausfinden müssen, wer dieses verdammte Ding in die Welt gesetzt hat. Das ist nicht bloß Rache – obwohl es hübsch wäre, an den Schurken ein Exempel zu konstatieren. Ich rede davon, unsere Haut zu retten.«
    Teresa zwinkerte: »Was meinen Sie?«
    Manella stöhnte, als ob er der einzige im Raum wäre, der das Offenkundige sah. »Ich meine, daß nach dem Tumult, den wir ausgelöst haben und in Zukunft noch machen werden – Sie dann denken, daß die Leute uns einfach glauben werden, wir hätten das schreckliche Ding da unten bloß gefunden?
    Nein, zum Teufel! Hier sind wir, angeführt von dem einen Mann,

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