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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Hunger schien die Gier nach Geld und Macht zu sein, war aber in Wirklichkeit so unersättlich wie alles diesseits der Todesschwelle.
    Details spielten jedenfalls kaum eine Rolle. Junos Vergleich mit den Dinosauriern paßte zu der geologischen Skala des Dramas, welches das große Display zeigte. Teresa konnte einige der leichenblassen Züge menschlicher Einmischung erkennen. Weit unter ihren Füßen ereigneten sich so viele gespenstische Phänomene, deren Echos noch lange widerhallen würden, wenn die letzten Schläge erfolgt waren.
    Eine neuerliche Konsequenz der Schlacht war klar. Fast jeder angeregte Energiezustand unter der Osterinsel war durch Stunden unablässiger Anregung entleert. Alle Filamente und Protuberanzen und zarte elektrische Spinnweben glühten jetzt dunkelrot und würden nicht wieder als Gazerquellen dienen, bis ihre frühere blaue Intensität zurückkehrte. Das konnte Minuten bis Stunden dauern. Inzwischen war schwer zu sehen, wie der Feind sie hier treffen könnte.
    Vor ihren Augen stieß Alexens letzter Strahl durch den feurigen Rand des Kerns und fing einen entfernten hellen Faden in einem Zusammenstoß mit Betas schimmerndem Spiegel ein. Eine der feindlichen Sonden wackelte und schrumpfte. Teresa wußte, daß dieser Resonator einige Zeit brauchen würde, um sich zu erholen.
    Inzwischen konzentrierte sich die Welt auf die Schurken. Wie lange noch, bis der unbeholfene, unvorbereitete und unkoordinierte Haufe der U.N. sie endlich erreichen würde? Alex hat wieder den Vorteil errungen. Die Zeit für den Gegner läuft ab. Was werden sie jetzt tun?
    Eine Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
    »Die zwei anderen schießen wieder«, meldete der Wachoffizier.
    Ein Techniker protestierte. »Sie können uns aber hinter dieser toten Zone nicht erreichen, bis mindestens…«
    »Sie schießen gar nicht auf uns«, antwortete die erste Stimme. »Sehen Sie!«
    Teresa zwinkerte, als die Stellen in der Sahara und der japanischen See neue Strahlen ausschickten, um den Kern des Planeten zu kitzeln. Beta antwortete mit glühenden Gegenpunkten, die jetzt völlig außer Reichweite von Alex und seinen Leuten waren. Das Tangoparu-Team sah hilflos zu.
    Beta pulsierte. Nahe Fühler kringelten sich mit verhaltener Energie. Dann kam ein aktinischer kräftiger Blitz, der wie eine Faust auf das Herz einer großen Landmasse schlug.
    Nordamerika.
    »Sie reden!« meldete die Nachrichtensprecherin. »Sie decken alle Kanäle zu… Es ist ein Ultimatum. Sie sagen, daß alle nationalen Streitkräfte sich binnen zwei Minuten zurückziehen müßten oder…«
    Die junge Frau brauchte nicht fertig zu sprechen. Ein Kontinent erklang zusehends wie ein mit dem Hammer angeschlagener Stahlträger – eine für alle deutliche Lehre.
    Es herrschte Stille. Schließlich fragte Teresa: »Was jetzt?«
    Zum erstenmal schaute Alex von seiner Konsole auf. Ermüdet legte er das Subvokal ab. Rote Streifen zeigten, wo das Instrument an seiner Haut gescheuert hatte. Er begegnete ihrem Blick. »Rip, ich weiß nicht. Ich nehme an, es hängt davon ab, was sie zustande zu bringen versuchen.«
    Aller Augen richteten sich auf die Kommunikationsoperatorin, deren Spezialität es war, die geräuschvollen Ätherwellen zu sieben. Eine Myriade schneller Bilder flackerte über das Gesicht der Frau. Als sie die Geschichte zusammengesetzt hatte, lächelte sie träge.
    Sie sagte: »Der letzte Stoß war ein Verhandlungsangebot. Aber was sie nach ihren Worten wirklich verlangen, ist… Kapitulation!«
    Im ganzen Raum rutschten müde Arbeiter mit Seufzern der Erleichterung wieder in ihre Sessel. Einer stieß einen Jubelruf aus und riß die Doppeltür auf, um eine frische Brise hereinzulassen, die den schalen Geruch der Furcht vertrieb.
    Teresa und Alex wechselten Blicke in der gegenseitigen Suche nach Zuversicht und einem Grund für Hoffnung.
    ¤
    Eine Frau sitzt allein in einem verschlossenen Raum.
    Sie ist eine mächtige Zauberin. Und obwohl allein, ist sie nicht ohne Gesellschaft. Denn da sind ihre Vertrauten, die für sie Handlangerdienste leisten. Und ein Paar Helden an der Wand, die dort zu ihrem Vergnügen angekettet sind.
    Es sind Herakles und Simson, gemeinsam in einer gefrorenen Zeit gefangen, die mit ihren Ketten rasseln angesichts einer gewaltigen Hydra. Sie haben den gleichen stillen Kampf, bei dem sie sich immer wieder anstrengten und brummten, schon seit der Zeit gespielt, da die Zauberin sie vor vielen Tagen dort angebracht hat, um ›verstärkt‹ zu

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