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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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die Nationen der Erde dem kühnen Unterfangen zustimmen würden.
    Und wenn die neue Präsenz es zuließe.
    Bis die versprochene Hilfe käme, war er jedenfalls viel zu beschäftigt für Philosophie… sei es um Gaias willen oder für sich selbst. Im Westen ragten die Berge des Mondes immer höher auf. Die ebenen Gebiete wuchsen rasch an. Und nicht sehr weit unten sah er jetzt den Schatten der Arche. Dieser dunkle Fleck breitete sich über das klaffende Fundament aus, das ihn erwartete – frisch ausgetieft und verglast mit dem alten Regolith dank weiterer Magie seitens der Atlantis.
    Nelson schlang die Arme um Shig und Nell während des abschließenden Sinkens, das mit einem scharrenden Stoß endete, der so sanft war, daß es fast enttäuschend wirkte. Die kleinen schwankenden Variationen der Schwere verschwanden, und der leichte, aber feste Zugriff des Mondes senkte sich endgültig auf sie.
    »Hallo, Arche Vier«, sagte die Stimme der Pilotin. »Komm herein, Arche! Hier Atlantis. Ist alles drüben okay?«
    Nelson nahm sein Gürteltelefon.
    »Hallo, Atlantis! Alles ist ganz prima. Willkommen bei unserer Welt!«
     
    ¤ Weltweite Spezialinteressengruppe großer Reichweite [¤ SIG AeR.WLRS 253787890.546.]
     
    …fand einen alten Roman aus dem zwanzigsten Jahrhundert, in dem etwas wie unser heutiges Netz übernommen wurde von Software-›Göttern und Dämonen‹ auf der Basis einer karibischen Sekte. Falls so etwas geschehen sein sollte, wären wir alle in großen Schwierigkeiten. Aber was wir sehen, scheint nichts zu sein wie…
    Wie kann ich das sagen? Na ja, ich weiß, es ist schwierig, eine ausführliche Antwort von der Präsenz zu bekommen, was immer sie ist. Aber ich bin sicher wohlauf. Nennt es ein Gefühl.
    O ja, ich stimme dem zu. Uns stehen interessante Zeiten bevor…

 
• EXOSPHÄRE •
     
    Der Widerspruch war fast allzu absurd. Die Atlantis war das leistungsfähigste Schiff der Geschichte, aber auch ein klappriges Wrack, das jeden Moment auseinanderzufallen drohte.
    Die Luftaufbereiter leckten ständig. Die Kohlendioxidbürsten mußte so ziemlich alle zehn Minuten angestoßen werden, um sie zu lockern. Die Toilette war so fürchterlich, daß sie dazu übergegangen waren, Plastikbeutel zu benutzen, die sie zubanden und unter einem Netz hinten in der Frachtkammer verstauten.
    Wenigstens war das aus ihren zusammengeschusterten Brennstoffzellen kommende Wasser rein. Aber zu essen hatten sie nur etwas zerquetschtes Obst, das der einsame ökologische Betreuer besorgt hatte – seine Art, sich für die Bergung seiner gestrandeten Arche und ihre sichere Absetzung auf dem Mond zu bedanken. Die Orangen waren sauer, aber eine Verbesserung gegenüber dem, wovon sie während der ersten Tage im Raum gelebt hatten – einer einzigen Dose abgestandener Kekse und fünf verdächtigen Bonbons, die sich in Petro Manellas Jackentasche gefunden hatten.
    Jetzt schienen ihre Mühsalen sich dem Ende zu nähern. Teresa spähte durch das Periskop auf die blinkenden Lichter, die die Europäische Raumstation gerade voraus abzeichneten. »Kurs sechsnull Grad Azimut«, sagte sie in ihr Kinnmikrophon. »Vectorwinkel siebzehn Grad relativ. Geschwindigkeit Null Komma acht vier…«
    »Okay, Rip. Ich hab’s.« Alexens Stimme krächzte aus dem improvisierten Imterkom. »Nicht loslassen, wir kommen gerade herein.«
    Es war hart, sich an diese neue Art von Raumfahrt zu gewöhnen. Mit den alten Puff-Puff-Raketen mußte man jede Rendezvouszündung mit einer verdrehten Logik berechnen. Um ein vor sich im Raum befindliches Objekt zu erwischen, mußte man erst abbremsen, wodurch sich die Höhe verringerte, was die Geschwindigkeit steigerte, bis man unter dem Ziel durchkam. Dann würde man einen Beschleunigungsstoß zünden, um wieder aufzusteigen, was einen verlangsamte…
    Das war eine Methode, für die in Zukunft nur wenige viel Verwendung haben würden. Kein delikates, pfennigfuchserisches Umgehen mehr mit Newtons Gesetzen. Alles, was Teresa zu tun hatte, war, Alex zu sagen, wohin und auf was er schauen mußte. Dann entnahm er es von dort. Seine magische Kugel übermittelte Anforderungen tief in die Erde, welche präzise starke Gravitationswellen hervorriefen, die sie dahintrieben. Das machte Raumreisen fast so einfach, wie wenn man hinzeigte und sagte: »Bring mich dorthin!«
    Dies machte die Atlantis zum großartigsten Raumschiff aller Zeiten, imstande, um jedes beliebige Objekt Ringe zu fliegen. Und so würde es dann etwa die nächsten

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