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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Charivari an Michas Handgelenk »geschmuggelt« hatte, signalisierte mehr als nur die Zeit.
    »Das ist ein winziger Lichtbuchstaben-Fernschreiber«, wiederholte Superhirn.
    »Was is'n das?« fragte nun Micha.
    »In diese Uhr werden Fernschreibsignale über Funk reingestrahlt«, erwiderte Superhirn. »Die Signale werden von den Leuchtdioden in Buchstabenform wiedergegeben.« Er stutzte. »Komisch! Ich spüre einen leichten Stromstoß im Handgelenk!«
    »D-d-der Professor w-w-will dir was mitteilen«, stotterte Prosper aufgeregt. Superhirn drückte den Knopf. Nacheinander leuchteten Worte auf: »Warten – Ruhe bewahren – weiter Ferien machen – nichts anmerken lassen – unauffällig aufpassen – Ende.«
    Micha schnaufte erleichtert: »Wenigstens bewacht uns Charivari ständig. Aber wie erfährt er, wenn uns plötzlich so 'n Ragamuffel übern Weg läuft?«
    Wieder spürte Superhirn einen Stromstoß.
    »Dieses Gerät ist Sender und Empfänger«, verkündete nun die Leuchtschrift. »Knopf nach links drehen!«
    Und plötzlich ertönte leise – doch sehr deutlich – die bekannte, sanfte, geschmeidige Stimme Professor Charivaris: »Tut mir leid, daß ich euch so einen Schreck einjagen mußte. Das mit dem explodierenden Baum war ein dummer Zufall. Ein Glück aber, daß ich die Hitze im Boden richtig gedeutet habe. Übrigens, wenn du antworten willst, Superhirn, sprich nur mit Hauchkontakt auf das Uhrglas. Das Gerät steht immer auf Sendung.«
    »Danke«, sagte der spindeldürre Junge. »Wir haben uns schon alles zusammengereimt. Aber woraus schließen Sie, daß die Erd-Spione wieder tätig sind? Und daß sie hier herumschnüffeln?«
    »Meine Gedankenempfangsgeräte zeichnen seit acht Stunden die typischen Ragamuffin-Strahlungen auf«, tönte die Stimme des Professors leise aus der »Armbanduhr«. »Wir können uns den Sinn nicht erklären. Aber durch komplizierte Kreuzpeilungen wissen wir wenigstens, daß sie diesmal von der Erdoberfläche – und zwar aus eurer Küstengegend – kommen.«
    »Meinen Sie, der Ragamuffin ist selber hier?« fragte Superhirn. Die Freunde sahen, daß er blaß wurde.
    »Nein«, beruhigte Charivaris Stimme. »Der wird sich hüten! Aber der Gedanken-Funkverkehr zeigt uns Fachleuten ziemlich deutlich, daß es zwischen den Vava-Spionen einen Informationsaustausch geben muß. Und daß sie irgendwelche Beobachtungen in die für uns nicht ortbare, innerirdische Machtzentrale melden.«
    »Warum ist denn diese Machtzentrale immer noch nicht ortbar?« fragte Superhirn ungeduldig.
    »Beinahe von Tag zu Tag verbessern sich Ihre Mittel; aber was den Ragamuffin und sein Hauptquartier angeht – da tappen Sie wie 'n Blinder im dunkeln.«
    Man hörte Professor Charivari leise lachen.
    »Der Erd-Boß sendet über wechselnde Relais«, sagte er. »Wenigstens das haben wir längst raus. An der Besonderheit der Gedankenströmungen, die unsere Geräte registriert haben, ersehen wir auch, ob und wann er es ist, der funkt.«
    »Wenn ich Sie richtig verstanden habe«, faßte Superhirn zusammen, »sitzt dieser mörderische Knilch tief in der Erde und dirigiert seine Spione per Gedanken-Funk hier in der Gegend rum.«
    »Genau!«
    »Und warum haben Sie uns nicht gleich mit Ihrem Erderkundungsschiff Giganto abgeholt?« wollte Superhirn wissen.
    »Weil er in der Geheimwerft ist«, kam die sanfte Stimme Charivaris. »Ich habe eine Einmann-Mini-Rakete benutzt, um euch zu warnen. Der Giganto wird mit ein paar nötigen Neuerungen ausgestattet. Beim nächsten Vorstoß in die Erde muß ich die Ragamuffin-Zentrale finden!«
    Superhirn schaltete das Armbanduhrgerät rasch aus, denn Madame Claire kam mit einem großen Tablett.
    Auch Tati erschien, in Pyjama, Bademantel und Hausschuhen. Ihr Gesicht glänzte blitzblank.
    »Erst essen, dann waschen?« lachte sie, als sie die rauchgeschwärzten Jungen und die riesige Käseplatte sah.
    »Das haben sie verdient«, verteidigte Madame Claire die beiden Brüder und die Freunde. »So, jetzt hol ich noch den Saft und die Gläser. Geht ihr morgen auch zur Flottenschau nach Monton? Es sollen drei U-Boote kommen!«
    »Natürlich, natürlich!« sagte Henri. »Wir unterhalten uns gerade darüber. Das darf man doch nicht versäumen!«
    Henri ahnte nicht, daß dieses Publikumsereignis ungeahnte Folgen haben sollte.
Gelbe Rosen für Tati
    Am Morgen hatten Superhirn, Prosper, Gérard und die Geschwister Henri, Tatjana und Micha schrecklichen Muskelkater. Der Zwergpudel Loulou lag schlapp in seinem

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