Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
Vom Netzwerk:
gelungen! Deshalb wird er's auf andere Weise versuchen«, prophezeite Gérard düster. »Mahlzeit, Freunde! Jetzt können wir uns auf was gefaßt machen! Dagegen dürfte dieser Waldbrand ein kleines Freudenfeuerchen gewesen sein!«
    Der Pudel zappelte wild auf Henris Arm.
    »Nun hört mal auf zu spinnen!« sagte Superhirn scharf. »Der unheimliche Riese, den ihr für den Ragamuffin haltet, hat uns doch gewarnt – oder nicht?«
    »Ja!« erwiderten die anderen wie aus einem Munde. Sie waren sehr verblüfft.
    »Also fällt ein Attentat erst mal flach. Wenn der freundliche Warner derselbe war, der sich an Micha ranmachte, kann er auch vorher nur gute Absichten gehabt haben«, fuhr Superhirn fort. »Ich erinnere mich, daß er uns noch etwas zugerufen hat, nachdem er uns auf den Baum aufmerksam machte. Nämlich: Achtet auf die Uhr! Jetzt ist mir klar – er hat Michas Uhr gemeint! Zeig deine Armbanduhr mal her, Micha!«
    Der Jüngste gehorchte.
    Schwupp – hatte Superhirn sie in der Hand. »Hier, nimm meine dafür«, sagte er schnell.
    »Was ist mit dem Ding?« fragte Henri.
    »Die Uhr ist ausgewechselt worden! Diese – hier – ist nicht nur eine Digital-Uhr mit schwarzem Zifferblatt und abrufbaren Wechselziffern«, murmelte Superhirn. »Das ist ein elektronischer Fernschreiber, der in winzigen Lichtpunkt-Buchstaben Nachrichten übermittelt.«
    Henri setzte den Pudel ab. Die Jungen und das Mädchen steckten ihre Köpfe über der geheimnisvollen Uhr zusammen. Statt der Zeit las man auf dem Zifferblatt das Wort: Alarm!
    »Mensch!« Henri schlug sich vor den Kopf. »Der unheimliche Mann ist niemand anders als Professor Charivari gewesen!«
    »Ihr merkt auch alles, und mögen Jahre darüber vergehen«, grinste Superhirn. »Und mit dem Summen des bekannten Schlagers wollte der Professor sagen, daß wir auf ihn warten sollen. Sicher holt er uns mit dem Giganto ab.«
    Die Freunde schwatzten aufgeregt durcheinander. Waff, waff – wuff, wuff, bellte Loulou. Er war froh, seine geliebten Zweibeiner wieder so lebhaft zu sehen.
    »Ich verstehe aber manches nicht«, überlegte das Mädchen. »Warum hat Professor Charivari uns nicht gleich mitgenommen? Alarm – das bedeutet doch nichts anderes, als daß die Ragamuffin-Spione wieder in der Gegend sind! Und weshalb hat er nicht Superhirn, sondern Micha die Signaluhr gegeben?«
    »Nimm an, Charivari fürchtet oder weiß, daß Vava-Kundschafter hier herumwimmeln« sagte Tatis Bruder Henri. »Dann wird er sich absichtlich nicht mit Superhirn besprechen. Das fällt doch viel eher auf. Er hat damit gerechnet, Micha teilt Superhirn das Auswechseln der Armbanduhr mit – und Superhirn begreift. Tja, und warum er uns nicht gleich in seine Erdrakete gesteckt hat?«
    »Vielleicht ist der Giganto nicht einsatzbereit«, mutmaßte Gérard.
    »Professor Charivari hat doch 'ne ganze Flotte von Raumgleitern und Erdschiffen«, sagte Prosper, »aber vielleicht muß er seine geheimen Stationen am Nordpol, in der Antarktis, im Weltraum, auf dem Mars – und sonstwo – versorgen. Er ist ja schließlich nicht unser Privat-Chauffeur.«
    »Richtig«, bestätigte Superhirn. »Trotzdem läßt er uns überwachen. Denn wir sind als seine Mitwisser besonders gefährdet.«
    Die Gruppe setzte sich zur Straße hin in Bewegung.
    »Seit der Wald brennt und hier so ein Riesenrummel herrscht – mit Feuerwehren, Militär- und Polizeifahrzeugen, mit Hubschraubern und Schiffen, auch für die alberne Flottenschau –, habe ich kein gutes Gefühl«, erklärte Superhirn weiter. »Wir wissen längst, daß unser unbekannter Feind in der Erde einen von Charivaris Stützpunkten in dieser Gegend vermutet: Weil der Professor hier mal eine unterirdische Geheimstation und 'ne unterseeische Abschußrampe gehabt hat.«
    »Ach, und der Erd-Boß meint, der Flugzeugträger, die Hubschrauber, die Bulldozer – und das alles – gehören Charivari?« lachte Micha. »Oder der Brand hängt mit ihm zusammen!«
    »So ähnlich«, sagte Superhirn ernst. »Der innerirdische Machthaber und sein Vava-Volk sind zwar hochintelligente Leute; trotzdem begreifen sie die Zusammenhänge hier oben nicht. Gerade das ist für Charivari und für uns so gefährlich geworden.«
    »Was machen wir?« fragte Tati bange.
    »Nichts«, meinte Henri ruhig. »Ich schätze, der Professor erwartet von uns erhöhte Vorsicht, bis er mit dem Erdschiff Giganto wiederkommt.«
    »Genau!« sagte Superhirn. »Zu dieser Vorsicht gehört, daß wir uns nichts anmerken lassen.

Weitere Kostenlose Bücher