Erdwind
Bord. Was also soll ich es fragen?“
„Zweierlei“, erwiderte Gorstein. „Es soll uns sagen, was gesch e hen wird, wenn wir uns weigern, dem Wunsch der Kolonisten, unter Überwachung gestellt zu werden, nachz u kommen; oder was geschehen wird, wenn wir ihnen diesen Wunsch e r füllen.“
Gorstein hatte noch nicht richtig zu sprechen begonnen, da sah Ashka schon, daß der Schiffs-Meister ihn täuschen wollte. U n glaublich, daß jemand so deutlich zeigen konnte, wie wenig D i plomatie er besaß. Seine Unwilligkeit, Elspeth zu retten, die M o nitoren als Konfliktquelle, das ching als Werkzeug, als kraftvo l les Werkzeug zur Manipulation von Menschen … alles das floß zu einem einzigen Gedanken zusammen, und Ashka erlaubte sich, ihn auszusprechen, o h ne Rücksicht auf Diskret i on.
„Sie hat die Monitoren vernichtet!“
Gorsteins Augen erweiterten sich kurz, dann rührte ein Lächeln echter Bewunderung an seine Lippen. „Mein Gott, Peter, manchmal grenzt deine Intuition an schieren Gen i us.“
Ashka war erschüttert. „Sie muß verrückt gewesen sein.“
„Hingabe an ihre mißverstandene Beschützeridee. Wer für G e rechtigkeit ist, den soll man nicht verrückt nennen, Peter.
Ich bewundere ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Selbst eine Närrin kann man bewundern, wenn sie ihr Spiel mit kompromi ß loser Integrität spielt.“
„Aber sie hat uns alles kaputtgemacht“, schrie Ashka. „Die A e rani, das Schiff, alles …“
„Nicht alles“, erwiderte Gorstein ruhig. „Um die Kolonie kü m mere ich mich nicht mehr. Das ist nicht mehr nötig. Aber um uns mache ich mir Sorgen, um dich, um mich, um die Besatzung, um das Schiff … und hier wirst du g e braucht.“
„Weiter!“
„Bis jetzt wissen nur ich – und du – was passiert ist – ein glückl i cher Umstand, der nur darauf zurückzuführen ist, daß ich ges e hen habe, wie die Mueller von Bord ging. Aber wenn es die Besatzung merkt, dann wird’s mir sehr heiß u n term Hi n tern. Und noch schlimmer wird es natürlich, wenn sie herau s bekommen, daß die Kolonisten bereit waren, sich implantieren zu lassen. Und das werden sie wahrscheinlich bald herausb e kommen, denn die Kolonisten werden hier bewaffnet aufkre u zen, um die ‚Knochen-Geister’ zu fordern, die wir ihnen ve r sprochen haben.“
„Glaubst du, sie haben Elspeth Mueller umgebracht, weil sie einmal zu oft gegen die Implantation geredet hat?“
Gorstein zuckte die Achseln. „Das ist durchaus möglich. Entweder das, oder sie hat ihnen gesagt, was sie mit ihren g e liebten Geistern angestellt hat.“
„Und was sollen ich und das ching dazu tun?“
„Es sind zu viele Leute an Bord, als daß ich einfach sagen könnte: Kommando zurück; wir verlassen den Aeran und ne h men die Monitoren mit. Ich werde beweisen müssen, daß di e ses Vorgehen das beste für alle Beteiligten ist. Daher möchte ich, daß du dem ching diese Fragen in Gegenwart einiger B e satzungsmitglieder stellst.“
„Nichts einfacher als das“, stimmte Ashka zu. „Doch e r stens, da die Monitoren tot sind, wird die Antwort sinnlos sein, und das wird man auch merken. Zweitens: wie g e denkst du den Verlust der Monitoren zu erklären?“
„Dieser Verlust braucht nicht so bald entdeckt zu werden. Mir kommt es jetzt in erster Linie darauf an, eine Meuterei zu vermeiden – nicht so sehr die Folgen der fehlgeschlag e nen Miss i on.“
„Das heißt …“
„Das heißt, daß dieses Schiff den Aeran nie verlassen wird. Wie könnten wir starten und uns den Konsequenzen stellen?“
„Sondern?“
„Wir siedeln uns hier friedlich an“, entgegnete Gorstein und de u tete in die Dunkelheit hinaus. „Aber dazu muß ich die B e satzung auf meiner Seite haben, und ich brauche dich, um sie auf meine Seite zu bringen. Sobald das geklärt ist, kann ein Unfall arra n giert werden, der den Lagerraum und das Haupta n triebsaggregat zerstört. Ich habe mich damit abgefunden. Du solltest das auch tun.“
„Obwohl wir wissen, daß die Antworten, die wir beko m men, nicht die sein werden, die du brauchst?“
Gorstein lachte ärgerlich auf. Er ging zur Tür und blieb dort st e hen, mit dem Rücken zu Ashka. „Ich glaube, du hast einen sehr wichtigen Punkt übersehen, Peter. Die Antwort wird lauten, daß wir die Mission abbrechen sollen, zum B e sten von uns allen. Es ist deine Sache, daß wir die richtigen Antworten kriegen. Ve r stehst du jetzt?“
Da Ashka schwieg, wandte Gorstein sich um. Ashka blickte von
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