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Erebos

Erebos

Titel: Erebos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Poznanski
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Sapujapu. Ein Stück weiter hinten harren Lelant, Beroxar und Nurax der Dinge, die kommen.
    Sarius stellt sich neben Sapujapu und beobachtet gemeinsam mit den anderen das quälende Schauspiel, das sich über ihren Köpfen abspielt. Er würde Sapujapu gern fragen, was das überhaupt soll, doch es brennt nur ein kleines Feuer, das zu weit weg ist, um ein Gespräch möglich zu machen. Um schauriges Flackern auf die sich windende Statue zu werfen, reicht es aber.
    Vielleicht besteht die Aufgabe darin, die Schlangen zu töten? Doch wie soll Sarius den Sockel hochkommen? Die anderen versuchen es auch nicht, jedenfalls jetzt nicht mehr.
    Die Bewegungen der steinernen Figuren haben etwas Hypnotisches. Sarius hat den Eindruck, dass ihm die Luft wegbleibt, jedes Mal wenn die Schlangen ihre Leiber enger um die drei Männer ziehen.
    Ein Gnom mit schneeweißer Haut taucht auf. Einer der Boten des Boten.
    »Ein hübscher Anblick, nicht?«, sagt er und bleckt die Zähne. »Versteht ihr, was er bedeutet?«
    Keiner meldet sich. Soll das ein Rätsel sein? Gibt es für die Auflösung eine Belohnung?
    »Nein, nichts versteht ihr. Genau das dachte sich mein Herr. Dann geht, lauft in den Wald und erschlagt Orks. Wer mir drei Köpfe bringt, wird belohnt.«
    Froh, dem unheimlichen Schauspiel entronnen zu sein, rennt Sarius los. Wie so oft setzt wundervolle Musik ein, die ihm die Gewissheit schenkt, unbesiegbar zu sein.
    Drei Köpfe sind ein Kinderspiel.

19.
    Peng! Der Ball prallte gut dreißig Zentimeter neben dem Korb gegen das Brett. Betthany fluchte und Nick versetzte der Wand einen Tritt. Mist, alles Mist. Er hatte keine Lust mehr auf dieses sinnlose Herumgehopse in der stinkenden Sporthalle, er wollte zu Hause sein und dafür sorgen, dass es mit Sarius endlich wieder bergauf ging.
    Die letzten vier Tage waren die reinste Enttäuschung gewesen. Ein Kampf gegen einen neunköpfigen Drachen, gegen giftige Riesenasseln und gestern eine Schlacht gegen sehr lebendige Skelette in einer sehr dunklen Gruft. All das hatte Sarius ganz gut überstanden, doch besonders hervorgetan hatte er sich nicht. Er war immer noch eine Acht. Bei all seinen Anstrengungen war nichts herausgesprungen als ein bisschen Gold, Heiltränke und neue Handschuhe. Kein Auftrag des Boten. Keine Chance, sich zu beweisen.
    Nick lief Jerome nach, jagte ihm den Ball ab und dribbelte über das Spielfeld. Zielte. Warf. Peng! Wieder daneben.
    »Soll ich dich zum Korb heben, Dunmore, oder brauchst du eine Trittleiter?«, brüllte Betthany.
    Nein. Er brauchte ein neues Schwert und ein Upgrade seiner Spezialfähigkeiten. Der Arenakampf rückte immer näher, doch während die anderen stärker wurden, trat Sarius auf der Stelle. Wenn der Bote ihm wenigstens eine Chance geben würde, eine Aufgabe, mit der Sarius zeigen konnte, was er wert war.
    Jerome hatte sich wieder den Ball geholt und lief mit langen Schritten an Nick vorbei. Fast automatisch tastete er Jerome auf seine mögliche Spieleridentität ab. Lelant? Nurax? Drizzel? Stärker als Sarius? Schwächer?
    »Schläftst du jetzt, Dunmore?«, schrie Betthany. »Willst du Sit-ups machen, bis du wieder wach bist?«
    Nick war dankbar, als das Training zu Ende war. Nach Hause. Da wartete zwar noch ein Englischessay darauf, geschrieben zu werden, aber das war ein Klacks. Wozu gab es Internet? Zwei Seiten abtippen und die Sache war erledigt. Danach würde er dem Spiel eine neue Wendung geben, endlich seine Pechsträhne beenden. Heute Nacht konnte es klappen, das fühlte er.
     
    Die Finsternis drückt auf das Land, als hätte sie Masse und Gewicht. Die Krieger laufen, sie haben es eilig. Sie müssen eine Brücke erobern, das haben die Gnome ihnen aufgetragen. Der Weg, auf dem sie laufen, ist dunkelblau, die Farbe erinnert an tiefes Wasser.
    Sarius versucht, schneller zu sein als die andern, er überholt drei seiner Gefährten: Drizzel, Nurax und Arwen’s Child. Mit ihm auf gleicher Höhe rennt LordNick, ein Stück weiter hinten folgen Sapujapu, Gagnar und Lelant. Das Schlusslicht bilden ein paar Neulinge – Sarius macht sich nicht die Mühe, sich ihre Namen zu merken. Sie sind Einsen und Zweien, sie werden ihm in der Arena nichts anhaben können.
    Er kann jetzt fühlen, dass sie ihrem Ziel nahe sind. Er ist angespannt, doch es ist eine angenehme Spannung voller Neugierde und Blutdurst. Werden es Orks sein, Skorpione, Spinnen, denen sie die Brücke entreißen müssen? Es ist ihm alles recht. Diesmal wird er sich so gut schlagen, dass

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