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Erfindergeist

Erfindergeist

Titel: Erfindergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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energisch, wie er nur konnte, den Kopf. »Die wichtigen Sachen sind sehr gut versteckt und ich würde dieses Versteck niemandem verraten.«
    Wieder jemand, der meinte, er kenne Verstecke, die nie ein Mensch vor ihm gefunden hatte. Bei einer Hausdurchsuchung würde man es in weniger als fünf Minuten entdecken, da war ich mir sicher. Da mir keine weiteren Fragen einfielen, war es Zeit, mich zu verabschieden.
    Ich gab dem Notar meine Visitenkarte und bat ihn, mich anzurufen, falls ihm noch etwas zu Jacques oder den vergangenen drei Wochen einfallen sollte.

4. Ein äußerst dubioser Verein
    Ich weiß, was Sie jetzt denken: Ich wäre nach dem Besuch bei diesem Notar heimgefahren. Falsch, ich fuhr nämlich zur Inspektion, und das lag nur an meiner Neugier bezüglich Jacques’ Tod und dem Mordfall im Park. Das sollte nicht länger als eine Viertelstunde in Anspruch nehmen.
    Das Erste, was mir bei meiner Ankunft in der Wache auffiel, war unser Hausmeister Mertens, der im Flur auf einer Leiter stand und an den Leuchtstofflampen herumwerkelte. »Hallo, Herr Mertens«, begrüßte ich ihn. »Steht wieder mal der jährliche Lichtcheck an?«
    Mertens schaute mich von seinem erhobenen Standort aus finster an. »Machen Sie nur Ihre Späße, Herr Palzki! Zu Ihnen komme ich auch noch!«
    »Wie habe ich das zu verstehen?«
    Der Hausmeister kletterte die Leiter herunter und flüsterte mir fast verschwörerisch zu: »Können Sie den Mann nicht rausschmeißen? Der veranstaltet hier das absolute Chaos. Was ich in den letzten Tagen erlebt habe, reicht für ein ganzes Buch. Wissen Sie, was dem jetzt allen Ernstes eingefallen ist?«
    »Lassen Sie mich raten, wir dürfen nur noch Kerzen als Beleuchtung verwenden.«
    »Ganz so schlimm ist es nicht. Noch nicht, sage ich. Sehen Sie sich diese Lampen an. Jede hat zwei Leuchtstoffröhren. Der Fuzzi hat mich dazu verknackt, im ganzen Gebäude aus allen Lampen jeweils eine Röhre zu demontieren.«
    Ideen hatte er, das musste man ihm lassen. Sobald ich Zeit hätte, müsste ich mir etwas einfallen lassen, dachte ich mir und laut sagte ich zu Herrn Mertens: »Wenden Sie sich an KPD , das ist der neue Dienststellenleiter.«
    »Haha, Herr Palzki. Der schwingt den ganzen Tag nur große Reden und sagt jedem, wie toll er ist, egal ob derjenige es wissen will oder nicht. Da kann ich gleich eine Petition beim Bundestag einreichen!«
    »Wäre auch eine Alternative«, entgegnete ich und ließ ihn stehen.
    Jutta telefonierte, als ich ihr Büro betrat. Am Besprechungstisch saß Jürgen, ein jüngerer Kollege, der seit Längerem heimlich in Jutta verliebt war, was jeder wusste. Immer wenn er versuchte, der wesentlich älteren Kollegin zu imponieren, trat er dermaßen in ein Fettnäpfchen, dass wir wochenlang etwas zu lachen hatten. Jürgen nahm uns das aber niemals übel und das machte ihn wiederum sympathisch.
    »Hallo, ihr beiden«, grüßte ich, als Jutta den Hörer auflegte. »Gibts was Neues von der Front?«
    Jutta nahm einen Schreibblock vom Tisch und las vor: »Die Obduktion findet morgen früh statt, laut vorläufigem Ergebnis ist der Tod sofort eingetreten, eine Selbsttötung ist aufgrund des Fundortes ausgeschlossen. Ach ja, die angeforderten Proben auf Schmauchspuren sind im Labor eingetroffen. Und der Liliputaner wird zur Stunde von Staatsanwalt Borgia verhört. – Was soll das, Reiner? Wieso mischt sich Borgia da ein?«
    »Du kennst ihn doch. Lass ihn mal machen, das entlastet uns nur. Was gibts noch?«
    »Die Untersuchungen bei Jacques haben keine Hinweise auf Fremdeinwirkung ergeben.«
    Ich nickte, obwohl mir seit meinem Besuch beim Notar so gut wie klar war, dass das nicht stimmen konnte.
    »Jürgen, könntest du eine kleine Recherche für mich übernehmen? Ich wüsste gerne etwas Genaueres über diesen Verein.« Ich notierte ihm schnell den Namen auf einem Zettel.
    Jürgen stand freudestrahlend auf. »Klar, mach ich sofort. Das ist eine meiner leichtesten Übungen.«
    »Das kannst du gleich an meinem Computer erledigen. Ich muss im Moment nicht dran«, sagte Jutta.
    Jürgen strahlte über beide Wangen. Er zog den Besucherstuhl heran und setzte sich neben Jutta an den Schreibtisch.
    »Also, du suchst Informationen über diesen ›Solarenergie forever‹-Verein. Eine Möglichkeit wäre, jetzt im Online-Register zu recherchieren, doch das können wir später auch noch. Dir geht es wahrscheinlich eher darum, was die so alles machen.«
    Ich nickte.
    »Aha, die Suchmaschine spuckt 380 Treffer aus.

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