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Erfindergeist

Erfindergeist

Titel: Erfindergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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angenehmes Arbeitsklima ein. Ein Chef, der bewundert wird, ist ein guter Chef. Daher habe ich beschlossen, für die ganze Inspektion eine erstklassige Weihnachtsfeier auszurichten. Es soll etwas Gediegenes mit hohem Anspruch werden, also keine dieser Nullachtfünfzehn-Veranstaltungen, verstehen Sie? Das Budget habe ich entsprechend hoch angesetzt. Da es in dieser Dienststelle keinen offiziellen Etat für Feiern gibt, nehmen wir einfach den Inhalt der Schwarzkasse, der vom letzten ›Tag der Polizei‹ übrig geblieben ist. Also, Ihre Kollegen sind einstimmig der Meinung, dass Sie der Richtige sind, solch eine weitreichende Veranstaltung zu planen. Ich lasse Ihnen bei Tischordnung, Dekoration, Getränken und Speisefolge völlig freie Hand. Sie sehen, ich vertraue meinen Mitarbeitern blind. Enttäuschen Sie mich nicht!«
    Genauso schnell, wie er gekommen war, war er wieder verschwunden. Dafür würde ich meine Kollegen büßen lassen. Ihren dummen Scherz musste ich jetzt voll ausbaden. Meine Kinder fingen wieder wie blöd zu kichern an. Im Moment hatte ich dafür kein Ohr.
    »Sag mal, spinnt ihr?«, fragte ich Jutta.
    Die gab sich ahnungslos. »Sorry, Reiner, mich hat der nicht gefragt. Ich habe keine Ahnung, wer dir das eingebrockt hat. Du, Reiner, da gibt es noch ein weiteres Problem.«
    Ich fixierte sie und senkte dabei ruckartig den Kopf. Das hatte ich mir bei Thomas Magnum abgeschaut. »Immer raus mit der Sprache. Als Problemempfänger bin ich Spitzenklasse. Will man meinen Bürocomputer durch einen Rechenschieber ersetzen?«
    »Es ist was Ernstes, Reiner. Gerhard ist krank. Richtig krank, meine ich. Der Arzt hat ihn sofort nach Hause geschickt.«
    Ich unterdrückte einen Fluch. »Weiß KPD denn, dass ich eigentlich nicht da bin?«
    Jutta schüttelte ihre rote Mähne. »Ich denke nicht. Wer sollte es ihm gesagt haben? Für ihn bist du voll im Dienst.«
    »Für Stefanie nicht. Mensch, Jutta, seit dem letzten Wochenende wohnt sie wieder bei mir und jetzt das!«
    »Oje, das ist wirklich eine saudumme Situation. Soll ich mal bei Stefanie anrufen?«
    »Damit sie denkt, ich habe Angst und schicke meine Kollegen vor?«, entgegnete ich entsetzt.
    »War ja nur ein Vorschlag.«
    »Nein, das muss ich selbst auf die Reihe bringen. Du kannst nicht raus?«
    Wieder flogen ihre roten Haare. »Ne, unser neuer Chef hat mich mit ein paar Spezialaufgaben blockiert. Und unseren Jürgen würde ich an deiner Stelle nicht ins Boot holen.«
    »Jürgen kommt nicht infrage. Der kann im Innendienst super recherchieren, aber draußen? Nein, lass mal, wir werden das schon hinkriegen. Kannst du wenigstens den Fall weiter koordinieren und mich auf dem Laufenden halten? Vielleicht können wir ein wenig improvisieren. Weiß KPD von der Haßlocher Tat?«
    »Das hat er wohl mitbekommen. Er denkt allerdings, dass alles seine normalen Wege geht und wir ihm den Täter bald präsentieren können. Er hat bisher nichts von Gerhards Krankheit erfahren. Er rennt den ganzen Tag durch das Gebäude und nervt die Leute.«
    »Gerhard krank, du Sachbearbeiterin Einsatz bei KPD , ich im Urlaub«, fasste ich zusammen. »Prima Voraussetzungen für unsere tatkräftige Ermittlungstruppe. Ich schlage vor, du machst einfach weiter und lässt alles auf dich zukommen. Du meldest dich, wenn es etwas Wichtiges gibt. Ansonsten arbeiten wir auf Zuruf. Wenn alle Stricke reißen, müssen wir die Situation mit KPD klären.«
    Ich griff mir einen Zettel von Juttas Schreibtisch und kritzelte ein paar Wörter darauf. »Könntest du das für die Weihnachtsfeier bestellen?«
    Meine Kollegin schaute kurz auf die Notiz und fixierte mich anschließend mit skeptischem Blick. »Ist das dein Ernst, Reiner?«
    »Mein voller Ernst. Diese Weihnachtsfeier wird KPD sein Leben lang nicht vergessen.«
    »Das glaube ich gerne«, schmunzelte sie.
    Ich verabschiedete mich, schnappte meine Kinder und fuhr heim. Schlimmer konnte es jetzt nicht mehr kommen.
     
    Frau Ackermann schien nicht da zu sein, denn normalerweise stand sie um diese Zeit vor ihrem Haus und passte ahnungslose Passanten ab. Stefanie war zu Hause. Sie blickte verstimmt drein. Mit großen Augen lachten Paul und Melanie ihre Mutter an und düsten gleich darauf in die Küche, um etwas zu trinken.
    »Reiner? Was hast du mit den Kindern gemacht? Habt ihr ein Aufputschmittel geschluckt? Warum seid ihr schon wieder zurück? Oder war etwas mit dem Essen nicht in Ordnung?«
    Normalerweise stotterte ich in solch einer Situation nicht wie

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