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Erfindergeist

Erfindergeist

Titel: Erfindergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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wahrscheinlich nur am Leben, weil der Hund des Nachtwächters den Lärm in der Geisterbahn gehört hat. Der Wächter hat euch beide in der Bankettszene gefunden. Zuerst dachte er an einen Unfall. Erst später bemerkte er, dass dieser Brezano erschossen wurde. Von dem Täter fehlt bis jetzt jede Spur.«
    »Stefanie, es tut mir so leid. Ich konnte nicht ahnen, dass so etwas passieren würde.«
    »Ist ja gut, Reiner. Jetzt ruh dich noch ein paar Stunden aus und später hole ich dich ab. Ach, übrigens, der Geschäftsführer des Holiday Parks hat angerufen. Er hat mich und die Kinder für heute Mittag in den Park eingeladen.«
    »Was hat er gemacht? Wieso denn das?«
    Stefanie zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung, du kannst natürlich auch mitkommen, hat er gesagt, falls du bis dahin fit genug sein solltest.«
    »Selbstverständlich gehe ich mit! Hat der Park heute wieder geöffnet?«
    »Ja. Nur die Burg Falkenstein bleibt gesperrt. Die Spurensicherung kann ohne Weiteres von der Rückseite in das Gebäude hinein, sodass keiner der Besucher etwas bemerken wird. Jutta hat mir das vorhin alles erzählt. Neue Erkenntnisse gibt es allerdings nicht, soll ich dir ausrichten.«
    Stefanie blieb noch eine Weile bei mir sitzen und vergewisserte sich, dass ich ihren Proviant auch brav aufaß. Nach einer innigen Umarmung verließ sie mich, ohne mir wegen des gestrigen Abends Vorwürfe zu machen.
    Kaum war sie gegangen, stürzte ich mich auch noch auf das Krankenhausessen. Der Kaffee belebte meine Sinne. Stefanie war so nett gewesen, mir die Sonntagszeitung mitzubringen. Ich machte es mir in meinem Bett so richtig bequem und beschloss, die nächsten Stunden ausschließlich zur persönlichen Rehabilitation zu nutzen. Andere hatten dafür wochenlang Zeit, mir mussten ein paar Stunden genügen. Keine Nachbarin, kein Telefon, nichts konnte mich jetzt stören. Ich schlug die Zeitung auf und im gleichen Moment öffnete sich die Tür.
    »Guten Morgen, Herr Palzki!«, rief mir die Schwester zu und schob ein zweites Krankenbett ins Zimmer. Darin lag ein älterer Mann, dessen rechtes Bein bis zum Hüftgelenk eingegipst war.
    Er grüßte mich kurz und wandte sich an die Schwester: »Fräuleinschen, sind Sie so gut und geben Sie mir noch die Fernbedienung? Gleich fängt das Autorennen an.«
    Der Mann war offensichtlich schwerhörig. Er musste fast taub sein, anders konnte ich mir nicht erklären, dass er die Lautstärketaste bis zum Anschlag gedrückt hatte, wenn nicht sogar darüber hinaus. Der Lautsprecher des Fernsehers krächzte unverständlich und dessen Kunststoffgehäuse war vermutlich dem Schmelzen nahe. Kurz darauf kam eine Schwester und stellte das Gerät leiser, doch sie hatte kaum das Zimmer verlassen, da hatte der Mann die Lautstärke erneut voll aufgedreht.
    Ich erhob mich und fischte meine Kleider aus einem der Wandschränke. Vier Stunden später, die Schwester hatte mich im Café des Krankenhauses aufgespürt und der Arzt mich für gesund befunden, wartete ich auf meine Frau. Ich saß im Flur, als Jutta den Gang entlanggelaufen kam.
    »Hallo, Reiner, was machst du bloß hier?« Sie lachte, während sie auf mich zuging. »Alles wieder im grünen Bereich, Herr Kollege?«
    »Klar doch. Ich hatte jetzt ehrlicherweise nicht mit dir, sondern mit Stefanie gerechnet.«
    »Mach dir keine Sorgen. Deine Frau weiß Bescheid. Ich habe mit ihr telefoniert und sie darüber informiert, dass ich dich abhole. Ich brauche dich kurz für ein paar Informationen in der Inspektion. Danach bringe ich dich ganz schnell heim. Das habe ich Stefanie fest versprochen. Sie hat mir gesagt, dass ihr zusammen in den Holiday Park fahrt, da euch der Geschäftsführer eingeladen hat. Gibt es dafür einen bestimmten Anlass?«
    »Nein, keine Ahnung, wie wir zu der Ehre kommen. Wie du dir denken kannst, bin ich selbst sehr gespannt darauf, was der Grund ist.«
    »Eins nach dem anderen. Hast du noch irgendwelche Sachen im Zimmer, die wir mitnehmen müssen?«
    »Ich habe alles, Jutta. Ich war gestern Abend mit leichtem Gepäck unterwegs.«
    »Dann lass uns zum Auto gehen«, beschloss meine Kollegin.
    Eine Viertelstunde später hielt sie auf dem für sie reservierten Parkplatz im relativ leeren Hof der Inspektion. Da am Wochenende nur der Schichtdienst anwesend war, wirkte die Wache an diesen Tagen etwas verlassen.
    »Nanu, das ist doch der Mertens! Was macht der denn heute hier?«, bemerkte ich verwundert, als wir aus dem Wagen ausstiegen. »Seit wann arbeitet der

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