Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erfindergeist

Erfindergeist

Titel: Erfindergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
Vom Netzwerk:
Ihre Frau. Ich komme so schnell wie möglich nach. Selbstverständlich können Sie, bis ich wieder da bin, in meinem Büro warten.«
    Herr Schleicher schien um zehn Jahre gealtert zu sein. Sein Lebenswerk stand auf dem Spiel, ich konnte seine Sorgen gut nachvollziehen. Er eilte davon und ich war mit Jacques allein.

13. Der Plan
    »Na, alter Junge«, seufzte mein Freund und schlug mir auf die Schulter. »Mächtig was los im Moment.«
    »In der Tat, junger Alter«, entgegnete ich. »Nur die drei Toten hätten nicht sein müssen.«
    »Willst du damit sagen, ich hätte die Morde absichtlich provoziert?«
    »Nein, versteh mich nicht falsch. Es ist nur viel zu tragisch, um es auf die leichte Schulter zu nehmen. Hinzu kommt erschwerend, dass ich keinen blassen Schimmer habe, warum diese Leute ihr Leben lassen mussten.«
    Jacques wollte gerade etwas erwidern, als uns Dietmar Becker mit Tim Wochner im Schlepptau entgegenkam.
    »Herr Palzki, da sind Sie ja!«, rief der Student freudig aus. »Ich habe Sie heute Morgen überall gesucht. Erst vorhin habe ich von Ihrem Abenteuer der letzten Nacht erfahren. Geht es Ihnen wieder gut?« Er nickte dem Mann neben mir freundlich zu, ohne ihn jedoch zu erkennen.
    »Hallo, Herr Becker. Irgendwie sind wir wie zwei Magnete mit unterschiedlicher Polarisierung. Guten Tag, Herr Wochner. Freut mich, Sie hier zusammen mit Herrn Becker anzutreffen.«
    Der Student drängte sich in den Vordergrund. »Herrn Wochner habe ich erst kürzlich interviewt. Er ist Vorstand des Clubs Schäferhunde Vorderpfalz e. V. Der Artikel hat mir ein ordentliches Honorar eingebracht.«
    »Aha, und heute haben Sie ihn getroffen, um eine Fortsetzung zu schreiben.«
    »Nein«, antwortete Becker und warf dem für ihn unbekannten Mann einen prüfenden Blick zu.
    »Sie können frei reden, Herr Becker, er ist einer meiner Kollegen«, entgegnete ich ihm, ohne dabei näher auf seine Identität einzugehen.
    »Es ist folgendermaßen, Herr Palzki. Wegen dieser Sache habe ich Sie ja angerufen, nur waren Sie leider nicht zu Hause. Als Sie nach dem ersten Mord im Park von Herrn Wochner gesprochen haben, wurde ich neugierig. Daraufhin habe ich ihn gleich angerufen.«
    Tim Wochner bestätigte eifrig nickend Beckers Aussage.
    »Wie er mir mitteilte, hat er Ihnen bei Ihren Ermittlungen etwas weiterhelfen können.«
    »Ja, in der Tat. Herr Wochner hat nachts Herrn Brezano im Park gesehen.«
    Nun mischte sich der Muskelprotz ein. »Ja, das stimmt. Ich habe Ihnen jedoch nicht alles erzählt. Tut mir leid.«
    »Ich weiß«, antwortete ich. »Sie haben Brezano im Park nicht nur gesehen, sondern auch mit ihm gesprochen!«
    Die beiden erschraken. »Sie wissen das bereits?«
    »Frau Bernhardus hat es mir gesagt.«
    Tim Wochner klatschte sich eine Hand auf die Stirn. »Stimmt! Wolf hat mich gesehen. Das habe ich vergessen.«
    »Also, fangen wir noch mal von vorne an. Sie haben also mit Brezano gesprochen. Wie oft und warum?«
    Becker wollte gerade loslegen, als er von Wochner unterbrochen wurde: »Es war ein dummer Racheakt meinerseits. Ich wollte Brezano sozusagen einen Denkzettel verpassen. Deswegen habe ich ihn an den Staatsanwalt verpfiffen.«
    »Heißt das, er war in der Mordnacht gar nicht im Park?«
    »Doch, war er. Ich wunderte mich allerdings darüber. Normalerweise traf er sich nachts nur mit mir dort.«
    »Das heißt, Sie haben ihn mehrmals getroffen.«
    »Ja, in letzter Zeit alle zwei oder drei Wochen. Wir waren dick im Geschäft. Jedenfalls bis vor ein paar Tagen.«
    »Um welche Geschäfte ging es?«
    »Brezano sammelte Waffen und ich versorgte ihn regelmäßig mit historischen Kampfgeräten aus Osteuropa. Nichts Illegales, Herr Kommissar. Es waren nur schwierig zu beschaffende Sammlerstücke. Er sagte mir allerdings bei unserem letzten Gespräch, dass er jetzt einen billigeren Lieferanten hätte.«
    »Aha, und das Ganze soll legal gewesen sein? Warum trafen Sie sich dann heimlich?«
    Wochner lief rot an. »Weil, äh, weil …«
    »Herr Palzki, das tut im Moment nichts zur Sache«, mischte sich Becker ein. »Wichtig ist nur, dass Herr Wochner nichts mit den Morden zu tun hat.«
    »Und wieso sind Sie sich da so sicher, Herr Becker?«
    »Weil er kein Motiv hat. Außerdem weiß auch er nicht, wo sich das Labor befindet.«
    Jetzt war ich an der Reihe, überrascht zu sein. »Welches Labor?«, entgegnete ich.
    »Na, das Labor von Jacques. Ich weiß, dass es hier im Park sein muss, Herr Palzki!«
    Mir durfte jetzt kein Fehler

Weitere Kostenlose Bücher