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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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Valentine insistierte weiter, Karten zu spielen, und sagte, dass er mit Freuden um seine Kleidungsstücke statt um Geld spielen würde, was Cecily ganz und gar nicht verstand. Ada überprüfte lange die Rechenmaschinen und sah sich ein paar Verbesserungsvorschläge an, die Professor Prism ihr zeigte. Cecily hatte nichts dagegen, zu warten und zu beobachten, wie Ada Prims Arbeit korrigierte, Vorschläge machte, auf Dinge hinwies, die nicht funktionieren würden, und zu sehen, wie Prism ihr in allen Beziehungen recht gab. Es war beruhigend, mit anzusehen, welche Macht Ada allein dadurch, dass sie die Beste auf ihrem Gebiet war, ausübte.
    Nach dem Abendessen zogen sich Cecily und Ada endlich in das Wohnzimmer des Hauses zurück, während Ernest zu einem Besuch bei Professor Bunburry aufbrach und Miriam sich für den Abend zurückzog, wie sie das oft tat. Ada hatte die Diener gebeten, ein Feuer im Kamin anzuzünden, sich ein Glas Brandy eingeschenkt und sich auf das große Sofa am Feuer gesetzt. Cecily saß in einem dick gepolsterten Sessel neben ihr, der so groß war, dass ihre Füße den Boden nicht berührten, wenn sie sich nicht leicht vorbeugte.
    »Nun«, sagte Ada und lehnte sich mit einem Seufzer zurück, »über was möchtest du mit mir reden?«
    Obwohl sie mehrere Stunden darauf gewartet hatte, fand Cecily es schwierig, ihre Frage zu formulieren. »Warst du jemals verliebt?«, fragte sie schließlich. Sie wusste natürlich, dass Ada verheiratet gewesen war, doch sie wusste auch, dass Ada nicht viel für ihren verstorbenen Mann empfunden hatte.
    Ada lachte leise, nippte an ihrem Brandy und zündete sich eine Zigarre an. »Es macht dir nichts aus, oder?«, fragte Ada und hielt die Zigarre hoch. Cecily schüttelte den Kopf. Sie war an Adas Zigarren gewöhnt und mochte es, wenn sie rauchte. Nach einer Weile sagte Ada: »Ja, ich war verliebt.«
    »Woher weiß man, dass man verliebt ist?«
    Ada nippte wieder an ihrem Brandy, um ihr Amüsement zu verbergen. »Nun, ich denke, dass ist bei jedem Menschen anders. Meinst du, du bist verliebt?«
    »Ich bin mir sehr sicher, dass ich verliebt bin. Oder war. Nein, ich bin mir nicht so sicher.«
    »In jemanden, den ich kenne.«
    »In Ashton Adams. Er ist ein neuer Schüler.«
    Ada wurde erst blass, dann rot, dann versuchte sie, ein Lächeln hinter einer Rauchwolke zu verbergen. »Ich denke, Ashton ist kein Mann für dich, Liebes.«
    »Aber ich bete ihn an!«, protestierte Cecily. Sie war über Adas herablassenden Ton ein wenig verärgert. »Er ist liebenswürdig und nett und spricht mit mir, als wären wir uns gleichgestellt und ich nicht nur ein hübsches Mädchen, das ihn anhimmelt.«
    »Ich bin mir sicher, dass er das alles tut«, sagte Ada. »Aber wenn du erst gedacht hast, du bist in ihn verliebt, dir jetzt aber nicht mehr sicher bist, finde ich, dass du dir eingestehen solltest, dass das etwas zu bedeuten hat … « Sie fuchtelte mit ihrer Zigarre herum und blies nachlässig Rauchkringel in die Luft. »Stell es dir wie eine Hypothese vor, bei der du herausgefunden hast, dass sie nicht das verspricht, was du ursprünglich gedacht hast, nachdem du sie getestet hast.«
    »Aber Ashton war nie anders, als ich gedacht habe, dass er ist. Seine Schwester hat mir erzählt, dass er ein paar schwierige Phasen hatte, aber – «
    »Du hast seine Schwester kennengelernt?«, fiel Ada ihr ins Wort.
    »Ja. Ich wollte sie gerne kennenlernen, deshalb habe ich Ernest dazu überredet, sie Weihnachten auf ihrem Landsitz zu besuchen, erinnerst du dich?«
    »Ich dachte, ihr hättet nur eine Kutschfahrt gemacht.«
    »Zu ihrem Landsitz. Aber Ashton war nicht da.«
    »Und Ernest hat seine Schwester auch kennengelernt?«
    »Ja. Ich denke, er war ganz von ihr angetan. Sie schreiben sich seitdem.«
    »Oh«, sagte Ada und trank einen großen Schluck von ihrem Brandy. »Das ist schön.«
    »Ich denke, ich bin in Ashton verliebt. Nein, ich weiß, dass ich in ihn verliebt bin. Aber ich glaube nicht, dass er in mich verliebt ist.«
    »Vielleicht bist du nur in ihn verliebt, weil er der erste Junge auf dieser Schule ist, der sich nicht auf den ersten Blick in dich verliebt hat.«
    »Ach, sei nicht albern, Tante«, sagte Cecily mit einer ausladenden Handbewegung. »Viele Männer hier haben mich nicht ein zweites Mal angesehen.«
    »Wahrscheinlich waren sie schwul.«
    »Ich denke nicht, dass Ashton schwul ist, falls du das meinst«, sagte Cecily. »In wünschte nur, ich wüsste, wie ich sein Herz erobern

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