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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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Fähigkeit, neue, wundervolle Dinge zu erschaffen. Zwei Flüssigkeiten reagieren zu einem Feststoff. Zwei Metallstücke können zehnmal schwerere Dinge heben, als ein Teil das allein könnte. Vergessen Sie die Liebe nicht, die in Ihre Arbeit einfließt. Wissenschaft ohne Liebe ist einzelnen Metallstücken vergleichbar, aus denen nichts Gutes für die Menschheit entsteht. Doch Erfindergeist kombiniert mit Liebe, offenbart das Beste in uns – unsere Freude und unsere Größe – , und wir sollten uns vor Größe nicht fürchten«, beendete sie ihren Vortag. Obwohl sie alt war, hatte ihre Stimme nichts von dem Zittern, das oft bei älteren Leuten zu hören war. Sie war fest und trug ihre Schlussfolgerung mit unwiderlegbarer Bestimmtheit vor. Alle applaudierten. Ada sah erfreut aus und verbeugte sich tief, wobei sie sich auf einen Stock stützte.
    Dann war es Zeit für das Mittagessen. Alle waren hungrig und so energiegeladen, dass sie das Essen schnell hinunterschlangen, bevor sie sich an die Arbeit an ihren individuellen Projekten machten.
    Ada und Ernest saßen mit vollen Bäuchen allein im Speisesaal. »Das war wirklich eine großartige Rede«, sagte Ernest.
    »Das erzählst du mir jetzt zum dritten Mal«, meinte Ada. »Aber wie ich dir schon gesagt habe, ist sie mir ganz leicht gefallen. Sie hatte keinen spezifischen Inhalt. Sie war mehr aus der Inspiration geboren. Sich inspirieren zu lassen, ist nicht schwer und ungeheuer wichtig, obwohl die Leute das manchmal vergessen.«
    »Ich fühle mich in letzter Zeit sehr inspiriert«, sagte Ernest.
    »Ja?«, fragte Ada. »Bei deinem Raumschiff?«
    »Ja«, bestätigte Ernest. »Ich korrespondiere mit einer anderen Wissenschaftlerin und empfinde ihre Ansichten als sehr … anregend.«
    »Ihre?«, fragte Ada.
    »Äh, ja. Mit Ashtons Schwester, um genau zu sein. Einer wunderbaren jungen Frau. Violet.«
    »Und sie ist ebenso brillant wie ihr Bruder?«
    »Mehr noch, denke ich. Obwohl ich bisher nicht viel von Ashtons Arbeit gesehen habe. Aber sie ist äußerst brillant.«
    »Schade, dass sie nicht hier studieren kann«, sagte Ada.
    »Ja«, meinte Ernest und nickte. »Obwohl sie, um ehrlich zu sein, die anderen zu sehr ablenken würde. Sie ist ebenso schön, wie sie brillant ist.« Er sah zu der Wand hinüber, während seine Gedanken ganz woanders waren. Ada runzelte die Stirn. »Aber sie scheint sich nicht viel aus Blumen zu machen«, sagte er, die Stirn in Falten gelegt. »Was schenke ich einer Frau, die keine Blumen mag?«
    »Schenken?«, fragte Ada.
    »Ich … ich habe mir die Unterlagen ihres Bruders angesehen. Sie sind Zwillinge. Sie haben einen Tag vor Ostern Geburtstag. Ich dachte, ich könnte ihr ein Geschenk schicken, als Dank für die Inspiration, die sie mir hat zuteilwerden lassen.«
    »Das wäre sehr nett von dir«, sagte Ada langsam.
    »Aber keine Blumen.«
    »Ich bin mir sicher, dir fällt etwas ein«, erwiderte Ada und stand auf. »Ich gehe ins Rechenlabor«, sagte sie. »Prism hat mich gebeten, mir einen seiner neuen Entwürfe anzusehen.«
    »Soll ich dich begleiten?«, fragte Ernest.
    »Sei nicht albern«, widersprach Ada. »Du solltet besser mit dem Geschenk anfangen, wenn du es rechtzeitig fertig haben willst.
    »Du meinst, ich sollte ihr etwas selber machen?«
    »Nichts erobert das Herz einer Frau leichter als etwas Selbstgemachtes.«
    »Das Herz?«, sagte Ernest. Ada kicherte und durchquerte den Speisesaal, ohne sich umzusehen. Die Diener räumten ab, kamen und gingen, trugen Teller ab und fegten Teile des Bodens. Ernest rannte ihr hinterher, um sie einzuholen. »Ich begleite dich«, sagte er. »Ich muss ins Mechaniklabor, um mit Ashton über die Karte zu sprechen.« Ada nahm seinen Arm.

    Violet war im Labor in ihre Arbeit vertieft, sie fühlte sich entspannt und glücklich. Sie hatte an diesem Morgen einen weiteren Brief vom Duke erhalten, in dem er sie brillant genannt hatte. Sie hatte das Wort den ganzen Tag mit sich herumgetragen und gestrahlt. Und als sie aufblickte und sah, dass der Duke sie anstarrte, wurde sie augenblicklich rot und guckte in die andere Richtung, um ihr Lächeln zu verbergen.
    »Ashton«, begann der Duke, »kann ich kurz mit Ihnen im Gang sprechen?« Ashton, dachte sie, natürlich. Hier spricht er mit Ashton. Sie nickte und trat in den Gang hinaus. Sie sah, wie Volio grinste, als sie den Raum verließ.
    »Ja, Sir?«, sagte sie, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Er nahm ihren Arm und zog sie in einen dunkleren Teil

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