Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
Vom Netzwerk:
des Gangs.
    »Ashton. Ich … Nun, zuerst einmal sollte ich mich wohl für den Zwischenfall entschuldigen, zu dem es … vor einer Weile gekommen ist, das war völlig unpassend von mir. Und offen gestanden, habe ich dabei an jemand anderen gedacht.«
    »Oh«, sagte Violet, die plötzlich ein mulmiges Gefühl bekam.
    »Ich hoffe, Sie können mir verzeihen.«
    »Da gibt es nichts zu verzeihen, Sir«, sagte Violet, den Blick auf den Boden gerichtet.
    »Und da ist noch etwas. Ich hoffe, Sie werden es Cecily nicht zum Vorwurf machen, aber sie hat mir von Ihren Abenden im Keller erzählt.« Bei diesen Worten sah Violet auf, plötzlich äußerst besorgt. »Machen Sie sich keine Gedanken«, meinte der Duke und legte ihr eine Hand auf die Schulter, »Sie werden nicht bestraft werden. Die Wahrheit ist die, dass ich keine Karte vom Keller habe. Deshalb habe ich gehofft, ich könnte mir Ihre borgen und eine Kopie für mich anfertigen.«
    »Oh«, sagte Violet. »Natürlich, Sir. Es tut mir leid, dass ich gegen die Regeln verstoßen habe, Sir.«
    »Ach, Sie haben Glück«, beruhigte sie der Duke. »Denn in diesem Fall hat Ihr Verstoß mir genutzt, und ich fühle mich geneigt zu sagen, Jungs sind eben Jungs. Wenn Sie mir denn die Karte geben würden.«
    »Natürlich, Sir. Sofort?«
    »Ja, wenn das möglich ist.«
    »Sie ist in meinem Zimmer, Sir.«
    »Nun, dann holen wir sie dort, nicht wahr?«
    Violet war sich der Nähe des Dukes bewusst, als sie zusammen mit dem Aufzug fuhren und durch den Gang zu ihrem Zimmer gingen. Sie öffnete die Tür und sah sich um. Sie ließ nie etwas liegen, das auf ihre wahre Identität schließen ließ, aber es war trotzdem etwas unordentlich.
    »Es ist nicht so aufgeräumt«, entschuldigte sich Violet und öffnete dem Duke die Tür. Sie atmete tief durch. Ihre Haut glühte, und ihr Haaransatz dampfte, jetzt, da sie allein mit dem Duke in ihrem Schlafzimmer war. Sie lächelte den Duke an. Schließlich war sie keine Frau, die mit einem Mann allein war. Sie war ein Schüler mit seinem Direktor.
    »Machen Sie sich deswegen keine Gedanken«, winkte der Duke ab und trat ein. »Wenn ich keine Dienstboten hätte, sähe es bei mir sehr viel schlimmer aus, das versichere ich Ihnen.« Er lachte und schloss die Tür hinter sich. Oscar sprang unterm Bett hervor, als er jemand Fremden sah, und schnüffelte an den Schuhen des Dukes.
    »Ein possierliches Tierchen«, meinte der Duke und streckte die Hand aus, um Oscar zu streicheln.
    »Scheiße«, sagte Oscar. Schnell zog der Duke seine Hand zurück.
    »Eins von Jacks Experimenten … «, erklärte Violet, dann öffnete sie ihren Schrank und griff nach der Karte. Der Duke trat hinter sie und guckte, wonach sie die Hand ausstreckte, dann beugte er sich über sie und nahm es ihr aus der Hand. Ihre Körper berührten sich fast.
    »Ah«, sagte er, »das ist sie also?« Er rollte die Karte aus. Violet nickte und schloss die Schranktür. Das Zimmer war klein und nur schwach beleuchtet und plötzlich sehr warm. »Erstaunlich detailliert«, sagte er, als er die Karte studierte. »Ist das der Zug?«
    Violet nickte. »Aber er funktioniert nicht«, fügte sie hinzu.
    »Sie haben es versucht?«
    »Ja«, sagte Violet. »Ich habe auch versucht, ihn zu reparieren. Aber ich habe ihn nicht ans Laufen gekriegt.«
    »Sie würden in einen Zug einsteigen, von dem Sie nicht wissen, wohin er Sie bringt?«
    »Es ist ein Zug«, sagte sie mit einem Schulterzucken, als würde das alles erklären.
    In Wahrheit hatte Violet nur einige wenige Male versucht, den Zug zu reparieren, seit sie ihn entdeckt hatten. Sie waren aus Angst vor den marschierenden Robotern mit ihren Erkundungen des Kellers vorsichtiger geworden, waren ihnen seitdem aber nicht mehr begegnet. Toby hatte vermutet, dass es ein Zufall gewesen war – dass die Roboter nur einmal im Jahr ihre Runden drehten und dass sie einfach das Pech gehabt hatten, ihnen zu begegnen. Violet war sich nicht sicher, doch sie wollte an dem Zug arbeiten, deshalb hatte sie sich entschlossen, diese Erklärung zu akzeptieren.
    »Sie müssen vorsichtig sein«, sagte der Duke. »Ich kann die Verantwortung für das, was dort unten passiert, nicht übernehmen, und ich bin mir sicher, Ihr Vater wäre sehr bestürzt, wenn er aus Amerika zurückkäme und Sie wären verletzt.« Violet nickte.
    Der Duke wandte sich ab, um zu gehen, blieb dann jedoch stehen und drehte sich wieder um. »Mr Adams … Ich sollte Ihnen das sagen. Ich … ich schreibe Ihrer

Weitere Kostenlose Bücher