Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
Vom Netzwerk:
mich darum gebeten, Sie wollte mir einen Rat geben, was meine Kleidung angeht.«
    »Du siehst auch wirklich ein wenig seltsam aus«, sagte Toby.
    »Meine … Schwester hat mich ausstaffiert. Normalerweise mache ich mir nichts aus Kleidung, doch zu dieser besonderen Gelegenheit … «
    »Ha, ha«, lachte Toby. »Du kannst dich nicht selber einkleiden.« Er schlug Violet auf den Rücken. »Ich mach nur Scherze, Kumpel. Ich kann mich auch nicht selber einkleiden. Ich lasse mir alle Anzüge von meiner Mutter kaufen. Nun, es war mir ein Vergnügen, euch Neulinge kennenzulernen. Ich denke, wir sehen uns heute Abend. Ich an eurer Stelle würde zum Schlafen kein Nachthemd anziehen. Man weiß nie, wann man raus muss.« Toby grinste und ging zusammen mit Drew zurück zu seinem Tisch.
    »Das klingt nach einem Initiationsritual«, sagte Jack und grinste Violet breit an. »Wir sollten vorbereitet sein.« Die anderen Neulinge machten einen ängstlichen Eindruck bis auf Fairfax, der sich für gar nichts zu interessieren schien.
    »Es wird schon nicht so schlimm werden«, sagte Violet, »aber es schadet bestimmt nicht, in den Hosen zu schlafen und ein paar clevere Sachen in den Taschen zu haben.«
    »Ich habe keine cleveren Sachen dabei«, sagte Lane.
    »Wir werden schon was finden«, sagte Jack. »Heute steht uns die gesamte Schule zum Erkunden offen. Ich bin sicher, wir können aus den Laboren irgendwas mitgehen lassen.«
    Violet nickte. Die anderen sahen ängstlich aus, doch Jack und Violet nicht. Sie freuten sich auf ein Abenteuer und brannten darauf, sich zu beweisen. Glücklich verspeisten sie ihr Essen und warteten darauf, dass der Duke sie entließ.

    Der Duke unterhielt sich derweil mit seiner Patentante und den anderen Professoren. »Ich denke, vor uns liegt ein gutes Jahr«, sagte der Duke zu Ada. Auch Cecily beugte sich vor, was ihn leicht zurückweichen ließ. Er war sich nicht sicher, ob es passend war, die Tugenden der jungen Männer – wenn auch nur rein theoretisch – vor ihr zu besprechen.
    »Sie scheinen wirklich sehr vielversprechend«, sagte Ada »auch wenn keiner von ihnen ein wirklich breites Betätigungsfeld vorzuweisen scheint.«
    »Ist es denn so schlimm, ein Experte in seinem Bereich zu sein?«, fragte der Duke.
    »Dein Vater war ein Meister in allen Disziplinen«, sagte Ada »und das bist du auch, auch wenn du es seltsamerweise nicht zugeben kannst.«
    »Dein Blick ist von deiner Zuneigung zu mir getrübt.«
    »Wie dem auch sei, ein Meister in einem Bereich zu sein, ist eine gute Sache, eine großartige Sache, und mehr, als die meisten Männer je erreichen. Aber wir sind hier in Illyria, dem Ort wissenschaftlicher Größe. Du solltest Genies in allen Künsten ausbilden.«
    »Wir nehmen nur die Besten.«
    »Wenn du Schüler annehmen würdest, die auf allen Gebieten gut zu sein scheinen statt auf einem brillant, könntest du möglicherweise Meister in allen Disziplinen aus ihnen machen. Überleg doch einmal, was ein solches Genie alles erreichen könnte.«
    »Ich finde, Tante Ada hat recht«, sagte Cecily. »Ein Schüler, der in allen Disziplinen großes Potenzial zeigt, ist Illyrias würdig, wenn nicht sogar unser Ideal.« Der Duke nickte, den Blick auf das Essen gerichtet, blickte jedoch nicht auf. Er mochte es nicht, wenn Cecily in wissenschaftlichen Dingen nicht seiner Meinung war und schon gar nicht vor den anderen Professoren, deren Grinsen er zu spüren meinte.
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte er. »Ich denke, das Essen hat lange genug gedauert, nicht wahr?« Er erhob sich und klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu erlangen. Er ließ den Blick über ihre Gesichter schweifen, jung, klug, ambitioniert. Eine gute Gruppe, dachte er.
    »Gehen Sie auf Ihre Zimmer. Packen Sie aus, besorgen Sie sich Ihre Bücher, richten Sie sich in Ihren Zimmern ein, erkunden Sie die Akademie. Morgen beginnt der Unterricht. Heute ist Ihr letzter Ferientag. Nutzen Sie ihn sinnvoll.«
    Alle Schüler standen auf und verließen leise den Saal; die Luft um die Neulinge schien vor Aufregung zu flirren. Einen Moment später gingen auch die Professoren in ihren Aufenthaltsraum im zweiten Stock oder in ihre Büros, um sich auf die ersten Vorlesungen am nächsten Tag vorzubereiten. Nur Ada und Cecily leisteten dem Duke noch Gesellschaft, als die Angestellten begannen, den Tisch abzuräumen.
    »Ich werde mich einen Moment hinlegen«, sagte Ada. »Cecily, würdest du mich in dein Wohnzimmer

Weitere Kostenlose Bücher