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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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Sie sie realisieren können. Jetzt nehmen Sie meinen Arm, die anderen kommen.« Violet tat, wie ihr geheißen wurde, als sich die riesigen Bronzetüren öffneten und die Schüler in den Gang traten. Als sie Lady Byron erblicken, wurden ihre Gesichter ernst, und sie dämpften die Stimmen; sie teilten sich wie ein Strom um sie und gingen weiter zum Speisesaal, während Ada und Violet langsam hinter ihnen her schlenderten. Schließlich war auch der letzte Schüler im Speisesaal verschwunden, und Ada ließ erneut Violets Arm los.
    »Countess, ich … «
    »Ich kann Ihnen nicht helfen, das müssen Sie wissen. Wenn man Sie erwischt, sind Sie auf sich allein gestellt. Ich bin nur einige Male im Jahr in der Akademie, und ich kann mich nicht allzu sehr mit Ihnen beschäftigen, weil ich damit zu viel Aufmerksamkeit auf Sie lenken würde, und Aufmerksamkeit ist das Letzte, was Sie brauchen. Hören Sie also auf, sich wie ein Dandy zu kleiden. Das unterstreicht nur Ihre Weiblichkeit. Mal ehrlich Mädchen, wer hat Sie so ausstaffiert?«
    »Mein Bruder.«
    »Nun, dann suchen Sie sich die Hilfe von jemand anderem. Weiß Ihr Zimmermitbewohner von Ihrem kleinen Betrug?«
    »Ja, Madam.«
    »Gut, alles andere wäre auch unziemlich. Lassen Sie sich von ihm helfen. Aber lassen Sie sich nicht ausnutzen. Einige Männer würden diese Situation sicher gerne ausnutzen.«
    »Ich vertraue ihm.«
    »Gut für Sie. Und jetzt seien Sie ein lieber Junge und bringen Sie mich in den Speisesaal.« Violet griff erneut nach dem Arm der Countess und führte sie, sehr viel schneller als vorher, in den Speisesaal. Violet öffnete ihr die Tür, die Countess setzte sich zur Rechten des Dukes, und Violet suchte sich einen Platz neben Jack.
    »Du scheinst ja bereits ihr Liebling zu sein«, flüsterte Jack ihr zu.
    »Sie hat durchschaut, dass ich ein Mädchen bin«, antwortete Violet. Jack riss die Augen auf. »Sie hat mir Tipps gegeben.«
    »Nun«, meinte Jack, »das ist ja mal was.«
    Ernest sprach mit den Schülern das Gebet, dann wurde das Essen aufgetragen: Eier, Haferbrei, Toast, Tomaten, Bückling, verschiedene Käse, Schinken und Speck, der für alle göttlich roch. Der Duke beugte sich zu der Countess hin und sprach leise mit ihr. »Was war denn das, Ada? Ich habe noch nie gesehen, dass du einen Schüler so offensichtlich bevorzugst.«
    »Ich werde alt, Ernest, und ich weiß die Gesellschaft eines jungen Mannes mehr und mehr zu schätzen.« Der Duke lachte. »Wie sieht es mit unserem Kartenspiel nach dem Dinner aus? Bleibt es dabei?«
    »Aber ja. Was wäre ein Tag mit dir ohne Glücksspiel?«
    »Und ohne Zigarren«, ergänzte die Countess und lächelte glücklich.
    Der Speisesaal war größer als die Große Halle und für die weniger als dreißig Menschen, die darin ihr Essen einnahmen, riesig. Die Professoren und der Duke aßen auf einem Podest am Kopfende des Saals, doch die Schüler konnten sich an den kleinen Tischen, die auf ebener Erde standen, ihre Plätze aussuchen. An der Seite des Raums, an der sie reingekommen waren, befand sich eine Empore mit einer gewundenen Marmortreppe. Auf der Empore gab es einen Bogengang, der, wie Violet vermutete, auf die Brücke führte, die sie in der Großen Halle gesehen hatten.
    Jack holte den Gebäudeplan aus seinen Unterlagen. »Der Bogengang dort oben«, sagte er zu Violet und zeigte auf die Empore, »muss zu der Brücke führen, über die man in die Privatgemächer des Dukes kommt. Das ist sein privater Eingang.«
    »Das nehme ich an«, antwortete Violet. Sie starrte die anderen drei Männer an ihrem Tisch an, die nervös zurückstarrten. Jack blickte auf. Er hatte ganz offensichtlich die anderen Schüler, mit denen er an einem Tisch saß, völlig vergessen. Sie alle waren neu wie er und Violet. Niemand sagte ein Wort. Sie aßen stumm und warfen sich hin und wieder Blicke zu. An den anderen Tischen unterhielt man sich angeregt.
    »So«, beschloss Jack. »Ich denke, wir werden alle zusammen Unterricht haben. Ich bin Jack Feste. Das ist Ashton Adams. Und wer seid ihr drei?«
    Die drei Männer guckten ihn interessiert an. Der, der von ihnen am besten aussah, ergriff als Erster das Wort. »Ich bin Roger Fairfax, Earl von Cheshireford«, stellte er sich vor und reckte stolz das Kinn, was ihn gleich nicht mehr so gut aussehen ließ.
    Der Größte von ihnen reichte Jack die Hand. »Ich bin James Lane«, sagte er.
    Schließlich streckte der Kleinste eifrig die Hand aus und stellte sich vor. »Humphrey Merriman«,

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