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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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für Wort gefolgt war, war als Nächster mit seiner Ratte fertig, die »eigentlich gut ausgeführt war, aber keinerlei kreativen Geist erkennen ließ. Das Lehrbuch liefert eine Anleitung, aber Sie müssen auch selbst etwas einfließen lassen. Schließlich geht es um Kunst.«
    Merriman wurde mit Jacks Hilfe in letzter Minute fertig und war angenehm überrascht, als Valentine seine Arbeit als »schön gemacht« bezeichnete. »Ein paar der Stiche sind schlecht ausgeführt, aber ich finde, sie sieht ziemlich verlottert aus, und das passt zu ihr. Sie ist schließlich eine Ratte.«
    Um die Mittagessenszeit waren alle Ratten bis auf Merrimans tot und in den Verbrennungsofen geworfen worden. Merrimans Ratte, ein lächerlicher Zwerg, den er Tiny getauft hatte, untersuchte nervös seinen Käfig und leckte sich hin und wieder die Pfoten. Als es schellte, entließ Valentine sie mit einer überschwänglichen Geste und rief ihnen nach, dass sie für die nächste Woche die Kapitel eins bis acht aus »Göttliche Verschönerungen« lesen sollten.
    Jack und Violet waren davon ausgegangen, dass sie mit den anderen Neulingen zusammensitzen würden, sodass es sie überraschte, als Toby und Drew sie zu sich winkten, als sie den Speisesaal betraten. Toby aß bereits und hatte eine volle Teetasse vor sich stehen. Drew sah sein Essen an, spielte damit herum, tippte sich an die Nase und begutachtete dann sein Essen erneut.
    »Hey, Leute. Jack und Ash, richtig?«, rief Toby. Jack nickte. »Setzt euch zu uns. Wir möchten sehen, ob ihr zu uns passt.« Violet sah zu den anderen Neulingen hinüber, doch da Lane und Merriman sich angeregt zu unterhalten schienen und Fairfax einen kleinen Tisch gefunden hatte, den er ganz für sich allein hatte, hatte sie nicht das Gefühl, jemanden im Stich zu lassen, wenn sie sich neben Toby setzte. Drew schien erschrocken, obwohl er Jack und Violet hatte kommen sehen, und fuhr leicht zusammen, als sie sich setzten.
    »Du hast dir Zeit genommen, dich zu rasieren?«, fragte Toby Violet.
    »Wie bitte?«, sagte Violet.
    »Du bist perfekt rasiert. Nach einer Nacht wie der gestrigen, hätte ich gedacht, dass du lieber schlafen als dich rasieren würdest.«
    »Oh«, sagte Violet plötzlich nervös. »Nun, ja. Mir ist noch eingefallen, dass Valentine ein Dandy ist, und da hielt ich es für besser, so gepflegt wie irgendmöglich auszusehen.«
    »Schwul trifft es wohl eher«, erwiderte Toby, während er an seinem Essen herumsäbelte, »aber das war gut gedacht. Valentine mag mich nicht besonders, doch das ist im Moment egal. Hat er euch einen Vortrag über die Verschönerung von Gottes Schöpfung gehalten?«
    Violet und Jack nickten.
    »Ich bin dabei eingeschlafen«, gab Drew zu und klopfte mit seiner Gabel auf den Teller, »doch dann hat Freddy eine Diskussion mit ihm angefangen, und ich bin aufgewacht.«
    »Freddy?«, fragte Jack.
    »Freddy Chausable«, erklärte Toby. »Er ist im zweiten Jahr, wie Drew. Und sehr religiös. Er glaubt, dass Gott durch die Rechenmaschinen zu ihm spricht.«
    Violet blinzelte.
    »Diese Schule ist voller Verrückter«, sagte Toby.
    »Bist du verrückt?«, fragte Jack.
    Toby lachte bellend. »Ich mag dich, Jack«, sagte er. »Ja, vielleicht bin ich ein wenig verrückt. Schließlich bin ich jedes Jahr hierher zurückgekommen, nicht? Und Drew hier ist ebenso verrückt wie der Hutmacher aus Alice im Wunderland.«
    »Nein, ich bin das nicht«, widersprach Drew.
    »Entschuldigt seine schlechte Grammatik«, sagte Toby. »Er kommt aus einer neureichen Familie.«
    »Nein, tu ich nicht«, entgegnete Drew. »Mein Großvater hat die Parfümerie gegründet, und das ist fast vierzig Jahre her.«
    »Warte«, sagte Jack, »du bist Pale, von Pale Parfüms.«
    »Stimmt«, sagte Drew und nickte.
    »Ich habe mal ein Mädchen geliebt, das ganz verrückt nach eurer Rosenseife war«, erzählte Jack. »Ich habe sie ihr jede Woche gekauft.«
    »Die Rose ist beliebt«, sagte Drew und nickte. Violet blickte konzentriert auf ihr Essen und versuchte, nicht rot zu werden. Sie mochte die Rosenseife von Pale Parfüms auch und hatte einmal eine von Jack zu Weihnachten bekommen.«
    »Was ist mit dir, Ashton? Hast du schon mal versucht, ein Mädchen mit etwas von Drews Familie aus dem Korsett zu kriegen?«
    Violet biss sich auf die Lippe, dann blickte sie tapfer auf. »Eigentlich habe ich nie irgendeine Hilfe gebraucht. Ich kann ein Korsett mit meinen eigenen Händen öffnen.«
    Jack kicherte und Toby brüllte vor Lachen.

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