Erfindung der Violet Adams

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Autoren: L Rosen

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einem Stapel auf dem Tisch zusammen. In dem dämmrigen Licht sah er finster und ungeschlacht aus.

Kapitel 10
    J ack war bereits im Speisesaal, als Violet ihn entdeckte. Toby, Drew, Lane und Merriman saßen um ihn herum und hörten ihm zu.
    »Als ich fertig war, hatte ich eine Schlange mit drei Schwänzen«, erzählte Jack. »Sie schien durch das Experiment ziemlich verstört.«
    Toby brach in Gelächter aus, und Drew gluckste hemmungslos. Lane und Merriman blickten bestürzt drein.
    »Du erzählst Märchen, was?«, sagte Violet und setzte sich.
    »Ich erzähle nur allen, was ich heute in meiner individuell zu gestaltenden Studienzeit gemacht habe«, erklärte Jack. »Ich habe eine Schlange mit drei Schwänzen kreiert. Valentine hat gesagt, dass das ganz schön mutig sei, dem Versuch aber der Scharfsinn abginge. Was hast du im Mechaniklabor getrieben?«
    »Nicht viel«, gab Violet zu und starrte ihr Essen an. »Zunächst habe ich ein Spielzeug für Cecily repariert.«
    »Für Cecily?«, fragte Jack. Violet nickte.
    »Sie hat mit dir gesprochen?«, fragte Drew. Violet nickte erneut. Alle am Tisch sahen sie mit großen Augen an und warteten auf weitere Details.
    »Es war ein aufziehbares Kaninchen, das der Duke für sie gemacht hat«, fuhr Violet fort. »Das Design war wirklich raffiniert – es lädt sich dadurch auf und hüpft hinter ihr her, dass sie an der Leine zieht … «
    »Wie war es?«, wollte Jack wissen.
    »Das Kaninchen? Ich denke, es war ein Männchen. Cecily hat es Shakespeare getauft. Es war wunderschön gefertigt. Der Duke ist wirklich –«
    »Nein«, unterbrach sie Drew, »wie war es mit Cecily?«
    »Nun ja, sie war sehr freundlich«, antwortete Violet verwirrt.
    »Sie ist so wunderschön«, seufzte Merriman. Lane nickte zustimmend.
    »Du hast ein riesiges Glück, dass sie mit dir gesprochen hat«, sagte Drew. »Sie hat mich nie auch nur bemerkt.«
    »Hast du mich erwähnt?«, erkundigte sich Jack eifrig.
    »Seid ihr alle derartig in sie verliebt?«, fragte Violet. Alle nickten bis auf Toby.
    »Ich habe schon eine Freundin«, erläuterte er mit einem zufriedenen Lächeln, »und sie schenkt mir reichlich Aufmerksamkeit.«
    »Ich sehe keine andere Frau mehr an, seit ich ihr begegnet bin«, erklärte Jack.
    Violet starrte ihn an. »Du hast sie gestern zum ersten Mal gesehen, und seitdem war nicht eine Frau in deiner Nähe.«
    Jack sah Violet anzüglich an, und ihr wurde klar, dass es natürlich noch sie gab. Sie fühlte, wie ihre Wangen heiß wurden, und aß schnell einen Löffel von dem Brei auf ihrem Teller.
    »Sie ist das süßeste, schönste und bezauberndste Mädchen auf der Welt«, verkündete Drew.
    »Was seid ihr doch für Dummköpfe«, sagte Violet. »Ihr solltet euch auf eure Studien konzentrieren, nicht auf eure … eure … «
    »Schwänze?«, schlug Toby vor.
    Violet spürte, wie sie erneut rot wurde.
    »Bist du zu sehr Ehrenmann, um solche Worte in den Mund zu nehmen?«, fragte Toby, der bemerkt hatte, dass Violet schockiert war.
    »Ashton hat eine zarte Seele«, stichelte Jack.
    Violet sah ihn mit schmalen Augen an. »Verpiss dich. Du hast nur Scheiße im Hirn«, brummte Violet. Jack sah sie entsetzt an, dann lachte er. Violet war einen Moment stolz, dann hatte sie ein schlechtes Gewissen. Sie hatte nichts dagegen, bis spät in die Nacht in ihrem Labor zu arbeiten, doch sie hatte es immer als unter ihrer Würde empfunden, Gossensprache zu gebrauchen – als Frau. Die Jungen um sie herum lachten ob ihres Ausbruchs, und Jack klopfte ihr auf den Rücken. So sprachen junge Männer offenbar untereinander, gleichgültig welcher Gesellschaftsschicht sie angehörten. Sie würde sich daran gewöhnen müssen. »Bist du mit deinem Mittel gegen Kater schon weitergekommen?«, fragte Violet Toby, als das Gelächter verebbt war. Sie war froh, dass sie sich eingemischt hatte, wollte aber nicht weiter im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.
    »Vielleicht. Sicher weiß ich das erst morgen«, grinste er. »Wo wir gerade beim Thema sind«, sagte er und zog eine Taschenuhr aus seinem Jackett, »ich gehe gleich hoch und ziehe mir etwas Präsentableres an. Einen schönen Abend, Kumpels.« Er nickte ihnen allen zu und verließ den Tisch.
    »Ich sollte vielleicht auch gehen«, überlegte Drew und sah sich nervös um. »Ich bin ohnehin mit Essen fertig.« Alle starrten ihn kurz an, und er nickte ihnen zu und ging. Violet winkte ihnen nach. Sie waren ein seltsames Paar. Merriman und Lane entschuldigten sich bald