Erfolgreich Lernen (German Edition)
Lampenfieber wissen Neulinge nicht, wo Sie mit ihren Händen hin sollen. Irgendwie sind diese immer im Weg. Mit einem Stoß Karteikarten in einer Hand haben Sie dieses Problem nicht und Sie wirken locker. Jede verwendete Karteikarte wird einfach von oben nach unten gesteckt, und es kann weiter gehen.
11.6.2 Den Vortrag proben
Der Vortragende sollte möglichst nicht zu oft an die Wand oder an die Decke schauen, er wirkt sonst unsicher und schafft keine Beziehung zum Publikum. Seine Stimme sollte er variantenreich einsetzen.
Er sollte sich auch nicht selbst herabsetzen. Zum Beispiel: „So viel Erfahrung und Sachwissen wie mein Vorredner habe ich leider nicht zu bieten“ oder „Ich hoffe, Ihnen ein bisschen etwas über mein Thema berichten zu können“ usw. Die Zuhörer könnten sich sonst fragen, wieso sie überhaupt zuhören sollen.
Jedem Menschen passieren Fehler. Das ist ganz normal. Wichtig ist dabei, locker zu bleiben und sich nicht zu lange und ausschweifend dafür zu entschuldigen. Dadurch bekommt der Fehler kein zu großes Gewicht und bleibt einfach Nebensache. Er kann auch geradezu auflockernd wirken, wenn Sie souverän darauf reagieren.
Weitschweifige Danksagungen an die Aufmerksamkeit des Publikums am Schluss Ihres Vortrags sind deplatziert, und Sie machen sich selbst klein damit. Zerreden Sie Ihren gut vorbereiteten Schluss auf keinen Fall mit fadenscheinigen Floskeln.
Falls von Ihrer Präsentation viel für Sie abhängt oder Präsentationen in Zukunft zu Ihrem Berufsbild gehören, ist eine weitere Probe im Originalraum mit einerPerson Ihres Vertrauens dringend zu empfehlen. Sie können dadurch mehr Sicherheit gewinnen und Lampenfieber im Vorfeld abbauen. Ihr Gegenüber soll auch verschiedene Sitzpositionen im Raum ausprobieren und während des Vortrags Notizen machen. Er soll auf den Inhalt, den verbalen Ausdruck und auf die Körpersprache achten. Zunächst sollte er am besten nicht unterbrechen, sondern die Zeit abstoppen und seine Einwände und Bemerkungen am Schluss bringen. Danach so lange weiter proben bis alles klappt. Nehmen Sie folgende Checkliste zur Probe mit:
11.6.3 Die Zeit vor dem Vortrag
Seien Sie früh genug am Veranstaltungsort. Damit vermeiden Sie Stress, und Sie haben Zeit für die letzten Vorbereitungen.
Überprüfen Sie noch einmal alle Medien und Hilfsmittel.
Alkohol und Aufputschmittel vor Ihrem Auftritt können Ihre Spontaneität stark negativ beeinflussen.
Sie gehen ruhig, gefasst, selbstsicher und ohne Hektik zu Ihrem Vortragsplatz.
Sie versuchen das gesamte Publikum mit einem Rundblick zu erfassen.
Sie beginnen erst, wenn es ruhig geworden ist.
11.7 Handout
Die Zuhörer sollen aufmerksam zuhören können und sich nicht hauptsächlich auf das Mitschreiben konzentrieren müssen. Deshalb sollte jeder Zuhörer ein Tischblatt oder ein Handout im DIN A 4 Format erhalten, auf dem in kurzer übersichtlicher Zusammenfassung die zentralen Theorien, Erkenntnisse, Thesen und Folgerungen des Referates in prägnanter Form stehen. Eine übersichtliche Gliederung mit allen wichtigen Inhalten und eventuell einem oder mehreren typischen Bildern oder Grafiken unterstützt die Nachhaltigkeit. Die wichtigsten Quellenangaben dürfen nicht fehlen.
11.8 Von Profis lernen
Der Profi lernt hauptsächlich aus dem, was ihm gut gelungen ist. Er ist in erster Linie mit sich zufrieden und achtet auf die positive Resonanz, die er auf seine Präsentation hin bekommt. Er achtet darauf, was gut angekommen ist, was besonders gelobt wird, welche Stimmung er erzeugen konnte, was er beim nächsten Mal wieder so machen kann. Er fragt auch gezielt nach den Dingen, die gefallen haben. Er versichert sich, dass er eine gute Ausstrahlung hat, kompetent wirkt, sich richtig gekleidet und aktuelle Beispiele gebracht hat, sein Thema interessant ist, er immer das Heft in der Hand behalten hat und dass er schlagfertig mit schwierigen Einwürfen umgehen kann usw. Er hat die weitverbreitete Defizit-Orientierung nicht bei sich verinnerlicht. Er hat seine inneren Scheinwerfer auf eine positive Sichtweise programmiert. Er ist sich seiner Fähigkeiten sehr bewusst, und er fühlt sich sichtlich wohl bei seiner Arbeit. Da er zuerst auf seinen Erfolg und seine Stärken schaut, hat er genügend Kraft später vorurteilslos an seinen Schwächen zu arbeiten.
Der Profi nimmt auch seine Fehler ernst. Er weiß, dass jeder Fehler macht. Er betrachtet jede Kritik als ein Geschenk. Er wünscht sich ein möglichst objektives
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