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Erfolgreich Lernen (German Edition)

Erfolgreich Lernen (German Edition)

Titel: Erfolgreich Lernen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt Hofmann , Monika Löhle
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sich sehr gut dazu, einige zentrale Prinzipien des Lernens deutlich zu machen. Es ist insbesondere hilfreich zur Steuerung des Assoziations- und Faktenlernens. Ein Großteil des Lernens besteht in eben dieser Lernform, die auch Voraussetzung für andere Lernformen ist.

1.4  Unmittelbare Konsequenzen für das Lernen
    Die bisher beschriebenen Gesetzmäßigkeiten der Funktionsweise des Gedächtnisses haben praktische Konsequenzen, besonders für das Lernen von Vokabeln und Fakten:
    Es sollten nie mehr als sieben Inhalte pro Block gelernt werden. Danach ist es günstig, etwas ganz anderes zu tun, dann den nächsten Block mit max. sieben Inhalten zu lernen usw. (limitierte Kapazität des Kurzzeitspeichers).
Die Begriffe, die innerhalb eines Blocks noch eher schlecht behalten werden, sollten an den Anfang oder an das Ende eines Lernblocks verschoben werden (serieller Positionseffekt).
Nach jedem Lernabschnitt sollten gezielt Pausen gemacht werden. Das Kurzzeitgedächtnis sollte in dieser Zeit gezielt vor Interferenz geschützt werden.
Lerninhalte, die sich sehr ähnlich sind, interferieren stark miteinander. Solche Lerninhalte (z. B. verschiedensprachige Vokabeln) sollten nicht nacheinander gelernt werden. Besser ist es z. B. Vokabeln einer Sprache zu lernen, dann z. B. Mathematik, dann die Vokabeln einer anderen Sprache.
Das Lernen sollte generell nicht mit anderen Aktivitäten interferieren. Der Lernplatz sollte ausschließlich dem Lernen vorbehalten sein.
    Eine besondere Form der Anwendung des Drei-Speicher-Modells stellt die so genannte Lernkartei dar.

1.5  Die Lernkartei
    Die im Folgenden beschriebene Methode wird sehr häufig beim Fremdsprachenlernen eingesetzt und ist da auch besonders nützlich. Leider wird immer wieder übersehen, dass man diese Methode mit dem gleichen Erfolg für andere Fächer einsetzen kann, z. B. für das Formellernen in Mathematik, in Physik oder Chemie, in Biologie, Medizin oder Geschichte. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Das Prinzip basiert auf der Erkenntnis, dass Menschen dazu neigen Dinge zu wiederholen, die sie schon können. Vielleicht haben sie schon einmal einem Klavier übenden Kind zugehört. Es spielt ein Stück ganz fließend und beschwingt, bis es an eine bestimmte Stelle kommt und mehr schlecht als recht darüber hinweg holpert, dann geht es wieder flott weiter. Das Kind übt das Stück manchmal 30-mal und öfter, beherrscht die kritische Stelle aber immer noch nicht. Besser wäre es gewesen, wenn es nur die „Stolperstelle“ so oft geübt hätte, bis es flüssig darüber hinweggekommen wäre. Nach der missglückten Übungsstunde denkt es vielleicht: „Jetzt habe ich das Stück so lange geübt und kann es immer noch nicht, ich werde es nie können, ich bin unbegabt. Wenn ich gar nicht geübt hätte, wäre ich genau so weit, üben bringt nichts.“ Außerdem hat sich das Kind die „Stolperstelle“ so gut eingeprägt, dass es jedes Mal an dieser Stelle denkt, „jetzt kommt wieder die Stelle, die ich nicht kann.“ Diese Geschichte ist auf viele Lernsituationen übertragbar. Fast jeder kennt solche Stellen, wo er schon im Voraus weiß, dass er jetzt wahrscheinlich einen Fehler machen wird, z. B. fällt einem der falsche Namen ein, oder man biegt in die falsche Straße ein, usw. Um genau diese Fehler zu vermeiden hilft die Karteikasten-Methode.
    Karteikasten-Methode
    Man benötigt dazu einen Karteikasten, am besten mit Deckel, und die passenden Karteikarten dazu. Die Größe der Karteikarten richtet sich nach dem Lerngegenstand. Werden nur Vokabeln gelernt, dann reichen kleine Karten aus, werden größere Zusammenhänge gelernt, dann sollten die Karten ein größeres Format haben. Außerdem braucht man sechs Trennkarten. Als Beispiel wählen wir das Vokabellernen.
    Die Trennkarten werden beschriftet mit:
    VORRAT
    NEUE VOKABELN
    WIEDERHOLUNG
    WIEDERHOLUNG
    WIEDERHOLUNG
    ABLAGE
    und in dieser Reihenfolge in den Karteikasten gestellt.
    Nun beginnt das Beschriften der Karteikarten. Auf eine Seite schreibt man den Begriff in Deutsch, auf die Rückseite den Begriff in Englisch, dabei sollte man schon sehr aufmerksam sein, um sich die neuen Vokabeln bereits beim Schreiben einzuprägen. Alle neu beschrifteten Karten wandern nun in die Rubrik „Neue Vokabeln“. Leere Karten kommen zum Vorrat. Nach einigen Stunden kann man mit der ersten Wiederholung beginnen. Alle Vokabeln, die man weiß, kommen eine Stufe weiter, also in die Rubrik „1. Wiederholung“, alle

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