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Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Titel: Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS
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die Arme hob und vom Ufer forttrug.
    Im nächsten Moment erkannte sie mit einem Blick über seine Schulter hinweg, dass die Flut inzwischen gestiegen war und eine gefährlich hohe Welle sich auf genau dem Stück Strand brach, auf dem sie eben noch gestanden hatten. Ohne Zweifel wäre sie von der Wucht der Woge von den Füßen gerissen worden, hätte Lord Darton sie nicht in Sicherheit gebracht.
    Zu ihrem Verdruss machte der Viscount keinerlei Anstalten, sie herunterzulassen. Stattdessen sah er sich nach ihren Schützlingen um, die quietschend und kreischend zurücksprangen, sobald eine Welle schäumend am Ufer auslief. Als die Kinder schließlich bemerkten, dass Lord Darton ihre Lehrerin auf den Armen hielt, blieben sie wie gebannt stehen und starrten neugierig zu ihnen herüber.
    Charlotte stieg das Blut in die Wangen. „Lassen Sie mich sofort herunter!“
    „Ungern“, erwiderte er und lächelte schelmisch.
    „Wir sind nicht allein. Denken Sie an die Kinder …“
    Die Kinder – nein, deren Gegenwart durfte er nicht vergessen; ihretwegen hatte er nicht gleich offen über seine Gefühle gesprochen. Und dann war Charlotte so abweisend geworden, dass er annehmen musste, sie freue sich nicht, ihn wiederzusehen. Er ließ sie herunter, nahm sie jedoch wie selbstverständlich an die Hand. „Lauft, Kinder, die Flut erreicht bald ihren Höchststand. Wir sollten den Strand besser verlassen“, rief er, hob sich die kleine Meg auf den freien Arm und lotste die restliche Kinderschar in Richtung Steilpfad. Julia beobachtete das Tun ihres Vaters mit einigem Argwohn, insbesondere seine Vertrautheit mit Mrs. Hobart schien sie zu verwirren. Zum Glück bemerkte Stacey es rechtzeitig und ließ Charlottes Hand los; nichts lag ihm ferner, als seine Tochter gegen seine zukünftige Braut aufzubringen, schließlich sollte das Mädchen sie ganz unvoreingenommen kennenlernen.
    Mit einem aufmunternden Lächeln gesellte er sich zu Julia, legte väterlich den Arm um ihre Schulter, und gemeinsam stiegen sie den Pfad hinauf.
    Seine Unterhaltung mit Charlotte war zu einem abrupten Ende gekommen, ohne dass er Gelegenheit gehabt hatte, ihr die Umstände seines verspäteten Eintreffens zu erläutern; ebenso wenig wusste er, ob sie seine Gefühle erwiderte, und diese Ungewissheit verstärkte seine Ungeduld. Er ließ die freie Hand in die Rocktasche gleiten und befühlte noch einmal den kleinen Samtbeutel. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als auf einen günstigeren Augenblick zu warten, um ihr den Schmuck zurückzugeben.
    „Mrs. Hobart leitet eine Schule“, erklärte er seiner Tochter in beiläufigem Ton. „Eine sehr ungewöhnliche Schule, übrigens.“
    „Allerdings“, erwiderte das Mädchen trocken. „Sie unterrichtet Bauerntölpel …“
    „Kinder armer Leute“, korrigierte er, „und junge Damen. Elizabeth und Frances sind junge Damen. Meinst du nicht, dass die beiden ein angenehmer Umgang für dich wären?“
    „Bedenkt man, wie gewöhnlich sie sind, hält man es ganz gut mit ihnen aus. Aber die anderen Kinder sind schmutzig und ihre Kleider zerlumpt.“
    „Sie können nichts dafür, dass sie arm sind, Julia. Du hast Glück, weil du niemals erfahren wirst, wie es ist, solche Entbehrungen hinnehmen zu müssen. Ein wenig Mitgefühl würde dir nicht schaden.“
    „Papa, du ziehst doch nicht etwa in Erwägung, mich in diese Schule zu stecken!“
    „Denkst du nicht, dass sie dir gefallen könnte?“
    „Sie wird nicht anders sein als all die andern Schulen, die du dir angesehen hast. Du wirst mich hier zurücklassen wie ein abgetragenes Kleidungsstück, dessen du dich entledigen willst, und kaum dass du fort bist, werden sich die Lehrerinnen als schrecklich herausstellen und von mir erwarten, dass ich still sitze und furchtbar langweilige Dinge lerne, sodass ich am Ende gezwungen bin, wegzulaufen.“
    „Das wäre sehr töricht“, erwiderte der Viscount ernst. Julia war die vergangenen Wochen viel zugänglicher geworden, und er hatte gehofft, dass sie gern in Parson’s End blieb, wenn sie entdeckte, wie aufgeschlossen und freundlich Charlotte war.
    „Papa, du bist wirklich sehr unbeständig in deiner Meinung über andere Menschen“, warf seine Tochter ihm vor. „Einerseits duldest du es nicht, dass ich mit einem Dorfjungen in Malcomby spiele, andererseits bringst du mich mit diesen Leuten hier zusammen.“ Sie nickte in Richtung der Dorfkinder. „Die unterscheiden sich nicht im Geringsten von den Bauernkindern bei uns –

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